Lünendonk-Studie: Digitalisierung führt zu Mehrwerten im Kerngeschäft

Digitalisierung im Facility-Management

26. November 2018, 10:16 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Eine erfolgreiche Digitalisierung des Facility-Managements bietet großes Potenzial für Effizienzsteigerungen, macht bisher aber nur kleine Fortschritte. Neben komplexen und unterschiedlichen Immobilienportfolios und damit einhergehend dem Fehlen von Standards ist auch der vergleichsweise geringe Stellenwert des Immobilien-Managements in der Unternehmensorganisation ein Grund für den bis dato geringen Digitalisierungsgrad.

Dieser erfordert - je nach Anwendungsfall - Sensoren, Schnittstellen zu bestehender Software, eine kontinuierliche Pflege der Daten sowie Software, die die bestehenden, oft unstrukturierten Daten auswertet und aufbereitet. Mit dieser Thematik beschäftigt sich eine Studie der Marktforscher von Lünendonk & Hossenfelder.

Entscheidungsrelevante Faktoren für die Digitalisierung sind unter anderem eine Digitalisierungsstrategie über das Kerngeschäft hinaus, ein hoher Autonomiegrad für das Facility-Management (FM), aber auch die Tatsache, dass konkreten Einsparerwartungen zunächst keine hohe Bedeutung zugemessen wird. Die zunehmende Akzeptanz von Schlüsseltechniken wie Cloud, Software- und Hardware-Robotik begünstigen ebenfalls die Entscheidung zur Digitalisierung des FMs. Dies sind Ergebnisse der Studie zum Stand der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft, die auf qualitativen Tiefeninterviews mit 90 Auftraggebern sowie Beratern und FM-Dienstleistern basiert.

Das Grundgerüst für die digitale Transformation im Facility-Management steht laut der Untersuchung. IT-Budgets werden von den Unternehmen bewilligt, Datengrundlagen erarbeitet und auch langfristige Ansätze wie beispielsweise die Immobilienlebenszyklusbetrachtung sind bei immer mehr Neubauten im Pflichtprogramm vorhanden. Besonders weit sind dabei Unternehmen, die ihre Immobilien nicht nur als reinen Kostenfaktor ansehen. Dort führt die Digitalisierung im Facility-Management unter anderem sogar dazu, dass unerwartete Mehrwerte für das Kerngeschäft entstehen.

So war das Ziel eines befragten Auftraggebers aus der Immobilienbranche, die Unternehmensgebäude digital zu erfassen, um so eine Grundlage für intelligente Gebäude zu schaffen. Von diesen gesammelten Daten profitierte nun auch der Vertrieb, indem er die so mögliche Visualisierung der Immobilien in Gesprächen mit potenziellen Mietern nutzen konnte.

Die Ergebnisse der Studie zeigen laut den Marktforschern zudem, dass die Digitalisierung im Facility-Management dort beginnt, wo sie auf standardisierte Prozesse oder solche mit geringer Komplexität aufsetzen kann.

Die Digitalisierung erfordert Investitionen in den Aufbau und Erhalt der Soft- und Hardware sowie der dazugehörigen Infrastruktur. "Insgesamt gaben fast alle Studienteilnehmer an, dass das eigene Unternehmen Budgets für Digitalisierungsprojekte bereitstelle. Dies verdeutlicht die wachsende Priorität der Digitalisierung bei vielen Unternehmen", stellt Studienautor Thomas Ball, Senior Consultant bei Lünendonk & Hossenfelder, fest.

Der Reifegrad in der Digitalisierung werde indes wesentlich davon beeinflusst, ob das Budget anlasslos oder auf konkreter Projektbasis bewilligt wird. Komplexe Freigabeprozesse senken die Motivation, sich für Projekte mit unklarem Ergebnis einzusetzen.

Die Ergebnisse der Lünendonk-Studie, die in Zusammenarbeit mit der Apleona HSG Facility Management, DB Services, Deloitte, TÜV Süd Advimo und Wisag Facility Services entstand, stehen unter expert.luenendonk.de/studie/digitalisierung-immobilienwirtschaft zum kostenfreien Download bereit.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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