Reisewarnung: So vermeiden Touristen den digitalen Sonnenbrand

ESET: Sicherheitstipps gegen Digital- und Kreditkarten-Betrug auf Reisen

26. Juni 2019, 12:15 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Sommerzeit ist Reisezeit: Natürlich gehören Smartphone und Tablet auch in den schönsten Wochen des Jahres mit ins Gepäck. Doch Datenspionage, Kreditkarten-Betrug oder Diebstahl der mobilen Geräte könnten den Urlaubsspaß trüben. Während die meisten Menschen vor dem Reisestart in der Wohnung doppelt prüfen, ob Fenster und Türen verschlossen sind, halten sie es mit der Sicherheit in der digitalen Welt meist nicht so. Wie es richtig geht, zeigen die ESET-Sicherheitsexperten mit ihren Tipps für den Schutz mobiler Geräte. Für Experten mag mancher Hinweis vielleicht banal klingen, allerdings sollte man manchmal durchaus auch das eigene Security-Verhalten selbstkritisch hinterfragen.

"Cyberkriminelle wissen sehr genau, dass Reisende sorgloser unterwegs sind", sagt Thomas Uhlemann, ESET Security Specialist. "Manipulierte WLAN-Hotspots allerorts, infizierte Reise-Apps oder Banking-Trojaner können den Spaß schnell vermiesen. Kurzum: Die digitale Sonnencreme sollten Sie für Ihre Geräte einpacken. Ebenfalls wichtig an öffentlichen Plätzen: Kredit- und EC-Karten gehören in eine Schutzhülle oder ein spezielles Portemonnaie mit integriertem RFID- und NFC-Blocker. So können Langfinger nicht die Karten beim Vorbeigehen auslesen und Kleinstbeträge abbuchen."

Derzeit haben es Kriminelle laut dem Experten verstärkt auf Anwender abgesehen, die ihre Finanzgeschäfte mit dem Smartphone oder Tablet erledigen. Immer wieder tauchen gefälschte und schädliche Banking-Apps in den offiziellen App Stores auf. Ziel der Täter sei es, an Login-, Kredit- und anderen sensible Nutzerdaten zu gelangen. "Anwender sollten vor der Installation von Apps diese sehr genau prüfen. Hierzu bieten sich Bewertungen, Nutzerkommentare, die Anzahl der Installationen und die benötigten Zugriffsrechte an", rät Uhlemann.

Eine aktuelle ESET-Umfrage hat gezeigt, dass 65 Prozent der Nutzer dem Bezahlen mit dem Smartphone misstrauisch gegenüberstehen. Die Bedrohungslage beim Mobile Payment ist aber aus Sicht der ESET-Sicherheitsprofis derzeit gering. Wer auf Banking- und Zahlungs-Apps setzt, sollte nur dem von der eigenen Bank oder dem Finanzdienstleister bereitgestellten Programm vertrauen. Das Bezahlen mit Anwendungen wie Google Pay oder Apple Pay ist ebenfalls sehr sicher. An der Kasse übermitteln diese Dienste nicht die Kreditkartennummer des Kunden, sondern nur eine verschlüsselte Stellvertreternummer. Angreifer können so keine nützlichen Daten ausspähen.

Vor dem Urlaub

  • Wichtige Daten sichern: Wichtige Daten auf dem Smartphone und Tablet können mit einem Backup gesichert werden. Dazu bieten sich USBSticks, externe Festplatten oder Cloud-Dienste an. Bei Verlust der Hardware sind so zumindest die Daten nicht verloren und lassen sich später wiederherstellen.
  • Posting in sozialen Medien: Um virtuellen und realen Dieben die Vorbereitung nicht zu vereinfachen, sollten Anwender keine öffentlichen Beiträge in den sozialen Medien über ihren Urlaub posten.
  • Sicherheitssoftware installieren: Auf dem Smartphone, Tablet oder Notebook sollten Anwender eine Security-Software installieren. Neben einem zuverlässigen Schutz vor Malware und anderen Bedrohungen, sind Sicherheitslösungen empfehlenswert, die zudem Funktionen wie einen Diebstahl-Schutz enthalten.
  • Anti-Diebstahl-Lösungen einsetzen: Im Urlaub gehen Smartphones und Tablets leichter verloren. Damit es Langfinger schwer haben, nutzen moderne Anti-Diebstahl-Module, wie in den ESET-Sicherheitslöungen enthalten, zum Beispiel die eingebaute Kamera, um den Täter unbemerkt zu fotografieren. Zudem lokalisieren sie die Geokoordinaten des verlorenen Geräts.
  • Software und Sicherheitslösungen aktualisieren: Das Betriebssystem, die installierten Apps und die verwendeten Sicherheitslösungen sollten auf dem neuesten Stand sein. Das verhindert das Ausnutzen bekannter Sicherheitslücken.
  • Sperrnummern notieren: Vor dem Reisestart sollten sich Urlauber die Sperrnummer ihres Kredit- und EC-Karten-Dienstleisters notieren. So lässt sich im Fall eines Verlusts die Karte umgehend unbrauchbar machen.

Während des Urlaubs

  • WLAN-Hotspots nur mit VPN-Verbindung nutzen: Hotels, Bars und andere Locations locken Urlauber mit kostenslosem Zugang. Gerade bei Fernreisen ist das praktisch, weil Urlauber häufig keine zusätzlichen SIM-Karten besitzen und das eigene Datenvolumen begrenzt ist. Über ein solches Netzwerk besteht jedoch die Gefahr, dass Kriminelle sensible Daten oder wichtige Daten wie Login- oder Kreditkartendaten ausspähen. Anwender sollten daher die Verbindung zusätzlich mit einer vertrauenswürdigen VPN-Lösung sichern. Einkäufe oder Finanzgeschäfte sollte aber dennoch auf die Zeit nach dem Urlaub verschoben werden.
  • Vorsicht beim Bezahlen: Kontaktloses Bezahlen ist auch in den Urlaubsorten immer häufiger möglich. Eine spezielle Schutzhülle oder Portemonnaie schirmt die Kredit oder EC-Karten in einer speziellen Schutzhülle ab. So können Diebe die Daten nicht mit speziellen Geräten auslesen. Alternativ können, je nach Unterstützung durch die Hausbank, auch Apple oder Google Pay genutzt werden. Dies erhöht die Sicherheit beim Bezahlvorgang.
  • Funknetze deaktivieren: Sind sie nicht nötig, lassen sich die Bluetooth- und WLAN-Funktionen deaktivieren. Dadurch verringern Nutzer die möglichen Angriffsflächen für Cyberkriminelle.

Weitere Informationen finden sich auf www.eset.de.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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