Bitkom Research und Tata Consultancy Services stellen Trendstudie zur Digitalisierung vor

Gute Job-Aussichten für Datenanalyse-Spezialisten

26. Oktober 2018, 9:48 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Deutsche Unternehmen nutzen im Zuge ihrer Digitalisierungsstrategie verstärkt Daten. Dazu schaffen sie viele neue Stellen im Bereich der Datenanalyse. Auch die Investitionen in entsprechende Softwarelösungen sind höher. Aktuell haben bereits 14 Prozent der Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern Stellen für Data Scientists geschaffen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies fast eine Vervierfachung, damals waren es nur vier Prozent, die im eigenen Haus solche Datenspezialisten beschäftigt hatten.

Zugleich gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, die Investitionen in Datenanalyse-Software in diesem Jahr zu erhöhen. Vor einem Jahr waren es erst 38 Prozent, 2016 sogar nur 28 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 954 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland.

"Der Erfolg in der digitalen Welt wird ganz entscheidend dadurch mitbestimmt, wie Unternehmen mit den Daten umgehen, die in den verschiedensten Geschäftsbereichen anfallen. Wer die Wünsche seiner Kunden nicht nur kennt, sondern versteht, oder wer vorhersagen kann, wann eine Maschine gewartet werden muss, der hat einen sofort messbaren Vorteil gegenüber den Wettbewerbern, die diesen Datenschatz nicht heben", sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research.

Dr. Kay Müller-Jones, Leiter Consulting und Services Integration bei TCS, betont: "Die Studienergebnisse zeigen, dass die deutschen Unternehmen die Bedeutung von Daten für den Erfolg der Digitalisierung erkannt haben. Es fehlt aber an der Verfügbarkeit von Fachkräften zur Datenanalyse, um einen maximalen Nutzen zu erzielen."

Und der Bedarf an Data Scientists zieht weiter an. So geben 31 Prozent der Unternehmen an, dass Datenspezialisten für sie ein relevantes Stellenprofil ist (Vorjahr 15 Prozent). Aber auch viele andere Tätigkeiten werden sich verändern. So sieht mit 49 Prozent fast jedes zweite Unternehmen starke oder sehr starke Auswirkungen durch die Digitalisierung auf Mitarbeiter und Arbeitsplätze. Deshalb setzen 45 Prozent der Unternehmen auf ein Change-Management, um die digitale Transformation zu bewältigen. Dies ist ein Plus von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

"Der Erfolg der digitalen Transformation hängt maßgeblich von den Mitarbeitern ab", sagt Müller-Jones. "Voraussetzung ist ein strukturiertes Change-Management, um die Belegschaft auf die Veränderungen der digitalen Arbeitswelt vorzubereiten."

Die Befragten sehen unterschiedlich starken Einfluss der Digitalisierung auf verschiedene Unternehmensbereiche. So geben rund zwei Drittel (64 Prozent) an, sie beobachteten große Auswirkungen der Digitalisierung auf Marketing und Vertrieb. 59 Prozent sehen dies mit Blick auf den Kundenkontakt. Dagegen gibt weniger als jedes zweite Unternehmen an, dass die Digitalisierung bislang Einfluss auf das Geschäftsmodell (46 Prozent) oder die angebotenen Produkte und Dienstleistungen (44 Prozent) hat.

"Wer seine Produkte über digitale Kanäle an den Kunden bringt, hat allenfalls den ersten Schritt der digitalen Transformation hinter sich gebracht. Im Kern geht es darum, dass die Digitalisierung völlig neue Angebote ermöglicht und sich Geschäftsmodelle radikal verändern", sagt Pols. "Ein Taxi-Unternehmen muss heute keine eigenen Autos mehr besitzen, ein Übernachtungsanbieter keine Betten und ein Händler keine Warenlager mehr."

Weitere Ergebnisse der Trendstudie "Unterwegs zu digitalen Welten - Deutschland startet in die technologische Zukunft" mit ausführlichen Branchenergebnissen für den Maschinen- und Anlagenbau, die Informations- und Kommunikationstechnologie, Chemie und Pharma, Banken und Versicherungen, den Automobilbau sowie den Handel gibt es unter www.studie-digitalisierung.de.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Unternehmensbefragung, die Bitkom Research im Auftrag des IT-Beratungsunternehmen Tata Consultancy Services im Mai und Juni 2018 durchgeführt hat. Dabei befragten die Interviewer 954 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind. Dazu zählen Geschäftsführer und Vorstandmitglieder ebenso wie Entscheider aus den Bereichen Digitale Technologien, Informationstechnik, Operatives Geschäft und Finanzwesen. Die Umfrage ist laut Bitkom Research repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft ab 100 Mitarbeitern. Nach 2016 und 2017 ist dies die dritte gemeinsame Studie von TCS und Bitkom Research.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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