Plattform für unternehmenskritische Blockchain-Workloads

HPE will Blockchain für Unternehmen nutzbar machen

14. November 2017, 10:48 Uhr | Von Dr. Wilhelm Greiner.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat eine Lösung für den ausfallsicheren Betrieb unternehmenskritischer Blockchain-Workloads vorgestellt. Dies soll es Unternehmen künftig ermöglichen, das vor allem aus dem Umfeld digitaler Währungen bekannte Verfahren zur Authentifizierung von Transaktionen für andere Branchen einzusetzen.

HPEs Mission Critical DLT (Distributed Ledger Technology) dient dazu sicherzustellen, dass Infrastrukturausfälle nicht zu verlorenen Transaktionen führen und dass ausstehende Transaktionen gesichert und verarbeitet werden, sobald das System wieder in Betrieb ist, so der Hersteller. Die DLT-Lösung ist laut Bekunden von HPE auf die Finanzbranche zugeschnitten und läuft auf HPEs Hochverfügbarkeitsplattform Integrity NonStop. Diese komme in der Finanzbranche bereits für die Verarbeitung von zwei Dritteln aller Kreditkartentransaktionen weltweit zum Einsatz.

Die Finanzbranche ist laut HPE bislang das Haupteinsatzgebiet und damit wichtig für den Erfolg der Lösung: Der Sektor sei eine ideale Testumgebung für die Blockchain, insbesondere im Hinblick auf Zugriffe, Datenschutz und strikte Regulierung. In anderen Branchen hingegen beginne man gerade erst damit, sich die Blockchain zunutze zu machen.

Die Blockchain dient zur Authentifizierung von Transaktionen mittels eines verteilten Hauptbuchs (Distributed Ledger): Das Verfahren beruht auf öffentlicher Buchführung, die per Internet x-fach repliziert wird. Jeder Datenblock des Journals ist mit einem kryptografischen Schlüssel versehen. Der Algorithmus erzeugt den Schlüssel eines Datenblocks dabei unter Verwendung des Schlüssels des vorherigen Blocks. Das ergibt eine Verschlüsselungskette aus aufeinanderfolgenden Blöcken - daher "Blockchain" (also Blockkette). Das Entfernen oder die Manipulation eines Blocks aus dem Journal wäre damit als Bruch in der Kette nachweisbar. So kann eine Blockchain Datentransfers - wie eben beispielsweise Finanztransaktionen - verifizieren, ohne dass Sender und Empfänger sich vertrauen müssen.

Dank Blockchain kommen digitale Währungen ohne Zentralbank aus: Algorithmen ersetzen die menschliche Vertrauensbasis. Zugleich erfolgen derlei Transaktionen insbesondere im internationalen Geldverkehr einfacher und schneller als herkömmliche Überweisungen, da der Zeitverzug durch zwischengeschaltete Finanzinstitute entfällt.

Es gibt zahlreiche Überegungen, die Blockchain auch jenseits ihres Kernmarkts, der Finanzbranche, als Basis für auditierbare Eindeutigkeit heranzuziehen. Denkbar sind branchen- wie auch unternehmensspezifische Blockchains, um etwa Lieferketten lückenlos und auditierbar zu dokumentieren. Dies könnte eines Tages dabei helfen, Lebensmittelskandale ebenso zu erschweren wie Plagiate im Medikamentenhandel.

Reiseveranstalter TUI setzt zum Beispiel auf die Blockchain, um Inhalte für Kunden zugänglich zu machen. Das kürzlich gegründete "BlockLab" der Stadt und des Hafens Rotterdam soll den Weg dafür ebnen, den Güterverkehr des Hafens wie auch die Energieversorgung der Stadt per Blockchain zu organisieren.

Unternehmen, die Blockchain-Lösungen einsetzen wollen, mussten dabei laut HPE-Bekunden allerdings feststellen, dass herkömmliche Infrastruktur- und Public-Cloud-Umgebungen den Anforderungen an Leistung, Sicherheit, Skalierbarkeit und Belastbarkeit einer solchen Lösung nicht gewachsen sind. Dies soll die HPE-Plattform nun ändern.

HPEs "Mission Critical DLT"-Angebot soll 2018 auf den Markt kommen. Unternehmen werden dabei laut HPE-Angaben "DLT as a Service"-Umgebungen mieten können, sowohl für Testumgebungen als auch für den Betrieb der Blockchain-Technik.

Weitere Informationen finden sich unter www.hpe.com, Informationen zu den Integrity-NonStop-Systemen gibt es unter www.hpe.com/us/en/servers/nonstop.html.

Dr. Wilhelm Greiner ist freier Mitarbeiter der LANline.

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