Gespräch mit Veeam-CEO Ratmir Timashev

Hybrid Cloud als Vehikel für Backups

7. April 2015, 7:52 Uhr | LANline/wg

LANline sprach mit Ratmir Timashev, Präsident und CEO von Veeam Software, über die Hybrid Cloud als geeigneten Ansatz für Backup und Disaster Recovery. Eine "On the Fly"-Replikation in die Cloud will Veeam noch dieses Jahr auf den Markt bringen.

„Die IT ist strategisch geworden“, betonte Ratmir Timashev im Gespräch mit LANline in München. Inzwischen sei die Hälfte der Applikationen geschäftskritisch, deshalb gewännen auch Backup und Recovery an Bedeutung. Das Problem: Für Unternehmen, die rund um die Uhr tätig sind, eignen sich die klassischen Backup-Zeitfenster nicht mehr. Als möglicher Ausweg biete sich die Cloud an.

Derzeit wird vor diesem Hintergrund vor allem das Konzept der Hybrid Cloud diskutiert: Das Unternehmen betreibt kritische Anwendungen und Datenbanken lokal (physisch, virtualisiert oder als Private Cloud), lediglich für einzelne Aufgaben werden Public-Cloud-Services herangezogen. Ratmir Timashev empfiehlt in solchen Umgebungen, die Cloud für Backup-Aufgaben heranzuziehen.

Veeam setzt dabei auf eine Anbindung an VMware Vcloud Air Services sowie an Microsofts Azure Cloud. Andere Cloud-Services wie Amazons AWS oder Google bleiben damit also außen vor.

Veeams Lösung Cloud Connect, so Timashev, geben dem Unternehmen die Möglichkeit, innerhalb dieser Rahmenbedingungen selbst zu entscheiden, wo man Daten speichern und Backups anlegen möchte. Cloud Connect vereine dazu Verschlüsselung mit einer mandantenfähigen Plattform, denn als Vertriebsweg sieht Timashev die Veeam-Reseller: Sie erhielten nun die Möglichkeit, sich zu Cloud-Service-Providern weiterzuentwickeln.

Anders als Konkurrent Netapp, so Timashev, biete Veeam hierbei eine komplette Cloud-Backup-Plattform. Netapp hingegen biete nur ein Gateway, das Storage virtualisiert und die Cloud als weiteres Storage Device nutze. Allerdings sei Cloud Connect in der Lage, mit Netapp Snapshots zu arbeiten: Mit Version 8 der Veeam-Plattform könne man nun Veeam mit Netapp-Equipment nutzen.

Auch VMwares eigene Lösung VDPA (VMware Data Protector Advanced) sieht der Veeam-Chef nicht als ernst zu nehmende Konkurrenz an: VMware habe VDPA „aggressiv vermarktet“, doch die Kampagne sei drei Jahre lang ohne Erfolg geblieben. Der Grund, so Timashev: „VMware hat komplexen EMC-Avamar-Quellcode genommen, um mit Veeam zu konkurrieren, und hat versucht, ihn auf die im KMU-Markt geforderte Einfachheit herunterzuskalieren.“ Dies sei schiefgegangen, und deshalb sei VMware nun wieder offener für eine Zusammenarbeit mit Veeam.

Backup in der Cloud sei dabei vergleichsweise einfach, so Timashev, schwierig sei eine Replikation in die Cloud: „Denn dabei muss man die VMs in Echtzeit konvertieren.“ Diese Replikationsfähigkeit soll aber noch dieses Jahr mit Version 9 der Veeam-Software auf den Markt kommen.

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