Neues Verfahren für Leiterplatten-Fertigung patentiert

IBM verbessert Schutz kryptografischer Schlüssel

3. August 2017, 7:18 Uhr | Von Dr. Wilhelm Greiner.

Ein neues Patent von IBM soll kryptografische Schlüssel und Codes auf Leiterplatten effektiver absichern und vor Manipulation schützen. Denn gelingt es einem Hacker, kryptografische Schlüssel zu kompromittieren, erhält er die vormals sicheren Daten auf dem Präsentierteller. Gleichzeitig ist das Herstellungsverfahren der Schutzschicht laut IBM kostengünstiger.

Beim Speichern kryptografischer Schlüssel und Codes auf den Leiterplatten eines elektronischen Geräts ist es wichtig, die physikalische Manipulation und den Zugriff auf die Schaltplatten zu verhindern, betont man bei IBM. Das neue Patent, das Ingenieure des Konzerns nun erhalten haben, ermögliche es, physikalische Manipulationen an kryptografischen Schlüssel und Codes, die auf der Leiterplatte in den Schaltkreisen gespeichert sind, besser zu verhindern.

Im Gegensatz zu bisherigen Systemen erfordert IBMs Verfahren laut Bekunden des Herstellers keine umfangreiche Verwendung von Harz oder anderen Materialien, um einen Baustein, der die Schlüssel und Codes enthält, zu umhüllen. Dadurch lasse sich die Herstellungsausbeute deutlich verbessern.

Denn um Manipulationen zu vermeiden, verwenden traditionelle Ansätze typischerweise ein Kunststoff- oder Epoxid-ähnliches Harz, erläutert IBM. Damit werden die Schaltkreise, welche die Codes und Schlüssel enthalten, ummantelt. Das Problem: Die Leiterplatten, auf denen sich umhüllte Module während der Harzhärtung befinden, können sich verformen, mitunter komme es sogar zu Verwerfungen der Leiterplatten.

IBM verwendet stattdessen Schaltkreise auf Schichten einer Leiterplatte oder einer anderen laminierten Struktur, um die kryptografischen Schlüssel und Codes vor der Kompromittierung zu schützen: Man fügt oberhalb und unterhalb der Schichten, die Schlüssel und Codes enthalten, zusätzliche Schichten der Leiterplatte oder Laminatstruktur hinzu. Diese wirken als physikalische Zugangsbarrieren.

Die Schaltkreise, die die Schlüssel und Codes schützen, können laut IBM in zufälligen Mustern oder Positionen innerhalb der Leiterplatte oder Laminatstruktur platziert sein, um den Zugriff oder die Entdeckung zu verhindern. Man nutze zudem Materialien, die über Röntgenprüfung oder akustische Mikroskopie nicht nachweisbar sind. Dies erhöhe die Sicherheit nochmals.

Weitere Informationen finden sich unter www.ibm.com.

Dr. Wilhelm Greiner ist freier Mitarbeiter der LANline.

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