Jeder kann jetzt testen, ob der neue Internet-Explorer wirklich standardkonform ist

Internet Explorer 8 Beta zum Download bereit

6. März 2008, 14:10 Uhr |

Wie bereits angekündigt, hat Microsoft am Mittwochabend die Betaversion des Internet Explorers 8 (IE8) freigeschaltet. Ursprünglich sollte diese Version nur für Entwickler freigegeben werden, doch der Download ist jetzt uneingeschränkt für jeden zugänglich.

"Wer will, kann sich ab sofort die erste Betaversion des neuen Explorers 8 herunterladen", sagte
Dean Hachamovitch, Microsofts Entwicklungschef für den Internet Explorer jetzt in Las Vegas. Doch
er fügte schnell hinzu, dass das noch nicht die endgültige Version sei, doch "diese zeigt bereits
sehr deutlich, wohin wir wollen".

Im Moment will Microsoft mit der Betaversion vor allem die Entwickler ansprechen, um ihnen zu
zeigen, wie standardkonform der neue Browser ist, denn mit IE8 will Microsoft sich von seinen
proprietären Browsern der Vergangenheit verabschieden. So soll IE8 per Default eine "Super"
-Standardeinstellung vornehmen. Folglich unterstützt IE8 den neuen HTML-5-Standard, CSS 2.1 sowie
die CSS-Zertifizierung.

An neuen Features sticht vor allem das so genannte Webslicing heraus, das von den Webentwicklern
für den Benutzer zugänglich gemacht werden kann. Webslicing ähnelt dem Webclip beim neuen
Safari-Browser für
OS X 10.5 von
Apple. Mit diesen Features lässt sich spezieller Content innerhalb der Favoriten anlegen, der sich
dynamisch updatet – beispielsweise die Aktienkurse eines Portfolios.

Weitere Neuerungen sind die Activities, die eine Art von vordefinierten Mashups darstellen sowie
ein verbesserter Balken für die Favoriten und ein Recovery nach einem Crash, bei dem der Browser
nach einem Restart automatisch alle zuletzt offenen Webseiten startet.

Über die Gründe, warum Microsoft plötzlich so sehr darauf hinweist, dass man sich an die
Standards halten will, wird viel spekuliert. Einer dürfte in dem neuen von Opera angestrengten
europäischen
Antitrust-Verfahren
liegen, dass sich ganz speziell gegen den IE7 und das Bundling mit dem
Betriebssystem richtet. Ein anderer Grund für Microsofts Einlenken dürften die
rückläufigen
Nutzungsraten
des Microsoft-Browsers sein. Zwar ist der Internet Explorer weltweit immer noch
der am meisten benutzte Webbrowser, doch der Anteil geht zurück, wogegen der Anteil des von Google
unterstützen Firefox-Browsers und auch der von Apples Safari kontinuierlich ansteigen.

Auch die ständigen Anpassungen der Webportale an die jeweils neuen IE-Versionen haben bei den
großen Webanbietern viel Ärger ausgelöst. Beispielsweise funktioniert die Reisebürosoftware Amadeus
nur bis IE6 und Amadeus verbietet den Reiseagenturen die Installation von IE7, da damit die gesamte
Buchungs-Engine nicht mehr funktioniert.

Microsofts Browser IE8 kommt in separaten Versionen für XP, Vista, Server 2003 und Server 2008.
Er ist abrufbar unter
www.microsoft.com/ie/ie8. Die XP-Version
hat 14,4 MByte, die Vista-Version nur elf.

CZ/Harald Weiss/pk/pf


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