Supercomputing: Jülich wieder an der Weltspitze

Jülichs neuer Supercomputer Jugene ist schnellster zivil genutzter Rechner

12. November 2007, 0:01 Uhr |

Das Forschungszentrum Jülich schiebt sich mit seinem Superrechner Jugene (Jülicher Blue Gene) erneut an die Weltspitze im Supercomputing. Die erste Geschwindigkeitsmessung nach dem Aufbau ergab eine Rechenleistung von gut 167 Teraflop/s. Mit diesem Ergebnis steht das Forschungszentrum Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, auf dem 2. Platz der heute in Reno, USA, veröffentlichten TOP500-Liste der schnellsten Rechner der Welt. Damit ist Jugene der schnellste Rechner in Europa und schnellster zivil genutzter Rechner der Welt.

"Wir erreichen mit Jugene einen hohen Mehrwert für die Forschung, da wir neben den Höchstleistungsrechnern über ein einmaliges wissenschaftliches Umfeld verfügen", sagte Achim Bachem, Vorsitzender des Vorstands des Forschungszentrums Jülich. "Zusammen mit unseren Partnern wollen wir nun bis 2009 das Gauss-Center zum europäischen Supercomputerzentrum ausbauen, welches mit dem europäischen Konsortium Prace innerhalb des siebten EU-Forschungsrahmenprogramms entstehen soll", sagte Bachem. Gauss ist der von Bundesministerin Schavan initiierte Zusammenschluss der deutschen Höchstleistungsrechenzentren in Jülich, München und Stuttgart. Prace ist das von Jülich geführte europäische Konsortium zum Aufbau einer europäischen Supercomputer-Infrastruktur.

"Das Besondere an unserem Jugene ist der im Vergleich zu anderen Systemen äußerst geringe Stromverbrauch bei allerhöchster Rechenleistung", sagte Thomas Lippert, Direktor des Jülich Supercomputing Centre, und wies darauf hin, dass "die Energieeffizienz zukünftig das beherrschende Thema beim Bau von Superrechnern sein wird".

Mit seiner gemessenen Rechenleistung (Rmax) von über 167 Teraflop/s (Billionen Rechenoperationen pro Sekunde) ist Jugene zurzeit der größte Rechner des neuen Typs Blue Gene/P des Herstellers IBM. In Jülich rechnen mehr als 65.000 Prozessoren, die über ein extrem leistungsfähiges Kommunikationsnetz verbunden sind. An der Beschaffung des Superrechners waren neben dem Forschungszentrum Jülich das Land NRW, das BMBF und die Helmholtz-Gemeinschaft beteiligt.

LANline/jos


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