it's OWL zeigt neue Ansätze auf der Hannover Messe

KI-Forschung für die Produktion von morgen

17. Februar 2020, 8:45 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Intelligente Produktion und neue Geschäftsmodelle: Künstliche Intelligenz hat für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie eine entscheidende Bedeutung. Im Spitzencluster it?s OWL entwickeln sechs Forschungseinrichtungen gemeinsam mit mehr als 100 Unternehmen praxisnahe Lösungen für den Mittelstand. Auf dem OWL-Gemeinschaftsstand (Halle 7 Stand A12) der diesjährigen Hannover Messe wollen rund 40 Aussteller Anwendungen aus den Bereichen Maschinendiagnose, vorausschauende Wartung, Prozessoptimierung und Robotik zeigen.

Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer it?s OWL Cluster-Mnagement und Direktor Fraunhofer IEM, erklärte dazu: "Unsere Forschungseinrichtungen sind international führend in den Bereichen maschinelles Lernen, kognitive Assistenzsysteme und Systems Engineering. An unseren vier Hochschulen und zwei Fraunhofer-Einrichtungen arbeiten rund 350 Forscherinnen und Forscher in über 100 Projekten daran, künstliche Intelligenz für Anwendungen in der industriellen Wertschöpfung nutzbar zu machen." Mit it?s OWL bringe man dieses Expertenwissen in die Praxis. Im Jahr 2020 will der Cluster drei neue strategische Initiativen im Umfang von 50 Millionen Euro auf den Weg bringen, um das Potenzial für KI in der Produktion, in der Produktentstehung und in der Arbeitswelt für den Mittelstand zu erschließen

In der Initiative KI-Marktplatz erarbeiten beispielsweise 20 Forschungseinrichtungen und Unternehmen gemeinsam eine digitale Plattform für künstliche Intelligenz in der Produktentstehung, auf der sich Anbieter, Nutzer und Experten vernetzen und Lösungen entwickeln können. Im Kompetenzzentrum KI in der Arbeitswelt des industriellen Mittelstands machen 25 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft Erkenntnisse zur Arbeitsgestaltung im Kontext von KI für Unternehmen nutzbar.

Das Institut für industrielle Informationstechnik der Technischen Hochschule OWL will auf der Messe beispielsweise neue Ergebnisse für die intelligente Maschinendiagnose zeigen. Anhand eines Drehstrommotors will man demonstrieren, wie sich durch Lernalgorithmen und Informationsfusion Zustände technischer Systeme sicher identifizieren, vorhersagen und visualisieren lassen. In Zeitreihensignalen versteckte Muster und Informationen lernt das System und bereitet sie dem Anwender verständlich auf. Ungenauigkeiten und Unsicherheiten in einzelnen Sensoren werden durch konfliktreduzierende Informationsfusion gelöst. So können beispielweise Motoren als Sensoren dienen und innerhalb eines Netzwerks mit Sensoren und anderen Datenquellen in Produktionsanlagen den "Gesundheitszustand" messen und Störungsursachen über KI analysieren.

Die SmartBox des Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo ist eine universell einsetzbare Lösung, die auf der Basis von Profinet-Daten Anomalien in Prozessen unterschiedlichster Produktionsumgebungen identifiziert. Die Lösung benötigt keine Konfiguration und erlernt das Prozessverhalten. Zahlreiche Unternehmen haben die SmartBox in den Bereichen Automotive, Logistik und Produktion bereits erprobt, wie es seitens des Clusters heißt. Die Anwendungen zeigten, dass die Produktivität einer Anlage mit der Fraunhofer-Lösung zwischen fünf und acht Prozent gesteigert und die Kosten für die Identifizierung von Produktionsmängeln erheblich reduziert werden können.

Weitere Informationen stehen auf www.its-owl.de und www.hannovermesse.de zur Verfügung.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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