Toshiba präsentiert mit dynaEdge DE-100 mobilen PC mit Assisted Reality Smart Glasses

Mobiler Begleiter für Edge Computing

15. März 2018, 8:22 Uhr | Von Timo Scheibe.

Mit Edge Computing, also der dezentralen Datenverarbeitung am Rand (Edge) des Netzwerks, wollen Hersteller die Menge an Daten, die in die Cloud übermittelt werden, möglichst gering halten. Schließlich sind gerade dort, wo Sensoren und Geräte die Daten erheben, die vorhandenen Bandbreiten meist sehr gering. Der Ansatz vom Edge Computing, die Daten vor Ort zu analysieren und anschließend nur die für die weitere Auswertung oder Vorgehensweise wirklich benötigten Daten an die zentrale Cloud zu senden, ist daher sinnvoll, um Bandbreite und Zeit zu sparen.

Toshiba hat mit dem dynaEdge DE-100 nun einen mobilen PC für das Edge Computing vorgestellt. Dieser kommt als Komplettlösung mit der Datenbrille AR100 Viewer - vom Hersteller "Assisted Reality Smart Glasses" genannt - für verschiedene Anwendungsszenarien auf den Markt.

Der Hersteller nennt den Einsatz der Datenbrille "Assisted Reality", da der Anwender bei dieser Variante nur auf einem Auge Hilfestellung erhält. Mit Virtual Reality (VR)  hingegen taucht er in Echtzeit komplett in eine virtuelle Umgebung ein, während er mit Augmented Reality (AR) über die Datenbrille überlagerte Informationen bekommt. "Wir wollen die Sicht des Trägers erweitern, nicht wie bei AR überlagern oder - wie es bei VR üblich ist - ersetzen", erklärt Jörg Schmidt, Head of B2B PC Dach, Digital Products und Services Company Central Europe bei Toshiba Europe.

Die Hilfestellung für den Arbeiter durch diese Assisted Reality lässt sich laut Toshiba je nach Anwendungsfall so einfach oder komplex wie nötig gestalten. Das kann beispielsweise die lokal gespeicherten Arbeitsanweisungen sein, die der Anwender über das HMD (Head Mounted Display) abruft, oder Kommunikationsszenarien von Remote-Experten bis hin zu automatisierten Prozessen, die etwa durch Bilderkennung ausgelöst werden.

Skype for Business integriert

Zum Marktstart plant Toshiba, die Kombination aus dem neuen Edge-Computing-Rechner und der Datenbrille für spezielle Einsatzszenarien zu empfehlen. Laut Schmidt wird der Fernwartungsbereich den Anfang machen. Dabei ermögliche die Toshiba Vision DE Suite dank der Integration von Skype for Business eine Kommunikation zwischen Außendienstmitarbeitern und Remote-Experten. Dadurch lassen sich unter anderem Dokumente austauschen und Bilder oder Live-Videos übertragen.

Toshiba arbeitet hier mit Ubimax zusammen, einem Anbieter für industrielle Wearable-Computing- und Augmented-Reality-Lösungen. Im Rahmen der Partnerschaft wollen die beiden Anbieter gemeinsam zusätzliche Funktionalitäten und weitere branchenspezifische Lösungen entwickeln. Darüber hinaus sollen Unternehmen über eine API auch eigene Software integrieren können.

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"Wir wollen die Sicht des Trägers erweitern, nicht wie bei AR überlagern oder - wie es bei VR üblich ist - ersetzen", sagt Jörg Schmidt, Head of B2B PC Dach, Digital Products und Services Company Central Europe bei Toshiba Europe. Bild: Toshiba

Neben der Fernwartung sieht Toshiba-Manager Schmidt weitere Einsatzszenarien der Lösung in der Logistik, der Wartung und Instandhaltung sowie der industriellen Fertigung. Vorteil der Lösung sei es, dass sie sich freihändig bedienen lasse und dadurch die Effizienz besonders von mobilen Mitarbeitern steigern könne.

Der dynaEdge DE-100 kann in einer speziellen Tragetasche beispielsweise am Gürtel getragen werden. Die Bedienung erfolgt über fünf konfigurierbare Steuerknöpfe: "Wir haben auf ein Touchdisplay bewusst verzichtet, da die Mitarbeiter während der Verwendung oft Handschuhe anhaben oder draußen unterwegs sind", erklärt Schmidt.

Die Akkulaufzeit des mobilen PCs für Edge Computing gibt der Hersteller - je nach Konfiguration und Nutzung - mit bis zu 6,5 Stunden an. Da der Akku wechselbar ist, sollen Anwender mit einem optionalen Zweitakku einen kompletten Arbeitstag unterwegs sein oder bei einem Einsatz vor Ort ohne externe Stromzufuhr arbeiten können. Auch sei es möglich, den entladenen Akku per Fastload-Funktion schnell wieder aufzuladen.

Einfache Integration in die bestehende Infrastruktur

Im Inneren des mobilen Edge-PCs befindet sich ein Intel-Core-vPro-Prozessor der sechsten Generation, wodurch der dynaEdge DE-100 die volle Leistung eines Standardrechners bieten soll. Für die lokale Speicherung ist je nach Konfiguration eine M.2-SSD mit 128, 256 oder 512 GByte verbaut. Als Betriebssystem stehen Windows 10 Pro oder Windows 10 IoT zur Verfügung. Dadurch ist es laut Schmidt für den Administrator einfach, das Gerät als normalen Client in die bestehende Infrastruktur einzubinden. Zudem profitiere der Nutzer von den Sicherheitsfunktionen, die das Microsoft-Betriebssystem bietet, so der Hersteller.

An weiteren Schnittstellen bringt der Edge-PC zwei USB-Anschlüsse (einmal Typ A und einmal Typ C), einen Audio-Port sowie einen Micro-SD-Slot mit. Für die kabellose Anbindung von Geräten stehen 802.11ac-WLAN sowie Bluetooth 4.1 zur Verfügung. Die Integration von LTE ist laut Schmidt an den internen Qualitätsstandards gescheitert, die die LTE-Antennen nicht erfüllen konnten. Hier soll es aber eine Dongle-Lösung geben, sodass sich der dynaEdge DE-100 auch über das Mobilfunknetz anbinden lässt.

Weitere Informationen finden sich unter www.toshiba.de.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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