Lindy: Bessere Videoqualität bei KVM-Übertragung

Modulare Video-Distribution über KVM-Netzwerke

7. Mai 2018, 8:25 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Das klassische Verlängern oder Umschalten von Keyboard-, Video- und Maus-Signalen in Form von KVM-Switches mit nostalgischen Drehschaltern oder KVM-Extendern in Form rein passiver Verlängerungskabel war lange Zeit ein End-User-Thema. Es verdankte seine Popularität dem Umstand, dass sich mit cleverer KVM-Verkabelung teure Hardware sparen ließ. Nun sind diese Zeiten zwar vorbei, dennoch hat sich ein funktionierender Markt für moderne KVM-Technik entwickelt. Geblieben ist dabei jedoch nur der Name, der Anwendungsbereich wie auch die Zielgruppe haben sich vollkommen gewandelt.

KVM-Extender sind heute im Normalfall Long-Distance-Video-Extender, die hochauflösende Videos unkomprimiert bei Datenraten von 20 GBit/s und mehr übertragen. KVM darf es sich nennen, da gewöhnlich USB- und Steuer-Signale parallel mit übertragen werden. Entsprechend finden sich KVM-Switches auch heute als voll digitale Lösung in modernen Konferenz- oder Schulungsräumen wieder, bei denen verschiedene Signale vervielfacht und flexibel auszugeben sind.

Als Alternative zu KVM-Extender-Lösungen sind vor allem IP-basierende Systeme im Einsatz. Abgesehen von einem ungleich höheren Installations- und Konfigurationsaufwand haben diese Systeme jedoch vor allem den Nachteil, dass selbst mit leistungsstarken Netzwerken nur ein Bruchteil der Bandreite einer KVM-Lösung zur Verfügung steht – von Verzögerungen ganz zu schweigen.

Die neue KVM-Extender-Serie von Lindy soll einen Brückenschlag schaffen. Die proprietären Extender-Signale können mit klassischen Netzwerk-Switches kombiniert und so vervielfältigt werden. Der Transmitter eines KVM-Extenders ist dazu an den Rechner oder eine beliebige andere Bild-Quelle angeschlossen und gelangt über Kategorie-6-Netzwerk-Kabel an den Switch, an dem alle Empfänger mit je einem Receiver angeschlossen sind. Insgesamt können bis zu 48 Sender und Empfänger in diesem KVM-Netzwerk miteinander verbunden sein. Neben dem reinen Videosignal werden auch USB 2.0 und je nach Modell Audio und RS232 übertragen.

Für die Installation eines solchen modularen KVM-Netzwerks ist neben einem leistungsfähigen Switch ausschließlich die gewünschte Anzahl an KVM-Transmittern und -Receivern nötig. Der Anschluss und die Installation funktionieren ähnlich unkompliziert wie bei herkömmlichen, nicht IP-basierenden KVM-Extendern.

Für das KVM-Netzwerk ist ein abgeschottetes VLAN nötig, das mindestens 1 GBit/s und eine Kateorie-6-Schirmung bietet. Die Besonderheit ist, dass dank Jumboframes, weniger Overhead und sehr geringer Latenz über ein Gigabit-Netzwerk max. 4,95 GBit/s an Daten laufen. Dies bedeutet, dass bei Full HD das Signal zwar komprimiert werden muss, allerdings im Gegensatz zu reinen IP-Lösungen ohne nennenswerten Qualitätsverlust und vor allem auch ohne Verzögerung.

Lindy bietet drei verschiedene KVM-Extender an, die alle drei mittels eines Gigabit-Switches als KVM-Netzwerkkomponenten dienen können. Abhängig vom Modell sind Zusatzfunktionen wie Audio-Übertragung oder USB-Massenspeicher-Support als Upgrade nachrüstbar. Auch die Matrix-Funktionalität als KVM-Netzwerk muss ein Anwender mittels Freischaltcode hinzubuchen.

Der Preis für den Transmitter beträgt 352,90 Euro, für den Receiver beginnen die Preise bei 348,70 Euro. Weitere Informationen stehen unter www.lindy.de bereit.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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