Rackspace blickt in die Glaskugel

Neun Cloud-Prognosen für das Jahr 2017

4. Januar 2017, 14:23 Uhr | Von Timo Scheibe.

Die Cloud hat im letzten Jahr ihren Siegeszug fortgesetzt. Doch welche Entwicklungen stehen für die Nutzung von Services aus der Wolke in diesem Jahr an? Die Geschäftsführung von Rackspace hat neun Prognosen für die Cloud im Jahr 2017 aufgestellt.

  • "Die Verwaltung von Kerngeschäften wird in den nächsten zehn Jahren zum bestimmenden Thema der Open-Source-Infrastruktur", sagt Scott Crenshaw, SVP Product and Strategy. Da Unternehmen unterschiedliche Open-Source-Plattformen einsetzen, sehen sie sich mit zunehmend unüberwindbaren operativen Herausforderungen konfrontiert - alles müsse effizient, sicher und zuverlässig zusammenarbeiten. "Wir nähern uns bei der Einführung von Open Source einem neuen kritischen Moment", glaubt Crenshaw. Der Schwerpunkt liege nicht mehr länger auf der Entwicklung von Software, sondern darauf, die Software erfolgreich zu nutzen. Damit steht laut Crenshaw eine neue Ära bevor, in der Operations die Vorherrschaft unter den größten Open-Source-Herausforderungen haben werden.
  • "Multi-Cloud ist Realität", bilanziert Kaushik Balasubramanian, Sr. Director VMware Practice. Die Kombination von öffentlichen und privaten Clouds habe sich durchgesetzt. Große Cloud-Provider wie Rackspace, VMware und Microsoft würden nun die Nutzung mehrerer Cloud-Anbieter ermöglichen, um Hand in Hand mit verschiedenen Cloud-Implementierungen zu arbeiten. "Diesen Trend der Multi-Cloud sehe ich auch 2017 weiter wachsen", erklärt Balasubramanian. Diverse Clouds erfüllen verschiedene Bedürfnisse für unterschiedliche Unternehmen und die meisten von ihnen bedienen sich verschiedener Clouds über mehrere Regionen hinweg und für unterschiedliche Anwendungsfälle beziehungsweise Workloads. Die Kosten für die Migration eines älteren Workloads in eine Cloud, weg vom Kundenrechenzentrum, könnten seiner Meinung nach unwirtschaftlich sein.
  • "Sicherheit wird sich vollständig von der reinen IT-Funktion zum integrierten Business Enabler entwickeln", vermutet Daniel Clayton, Director of Operations bei Rackspace Managed Security. Denn wenn Hersteller Sicherheitsoperationen entwickeln würden, die mit den heutigen, anspruchsvollen und hartnäckigen Gegnern umgehen könnten, wäre das Thema Sicherheit zunehmend technologisch-dynamischer und geschäftskonzentrierter, so Clayton. "Ein umfassendes Verständnis für die geschäftlichen Auswirkungen von Daten und Systemen, die wir schützen, wird eine effektive Automatisierung in effizienten Zero Trust Environments ermöglichen, die nur wenige oder keine Standing Permissions erlauben", prognostiziert Clayton.
  • "Openstack wird die API für das softwaredefinierte Rechenzentrum werden", glaubt Bryan Thompson, General Manager, Openstack Private Cloud. Im Jahr 2017 wird die Sammlung von Openstack-Projekten seiner Meinung nach eine der am schnellsten wachsenden Open Source Communities der Welt darstellen und die Position als Defacto-Standard für den Aufbau privater Clouds bestmöglich behaupten. "Das liegt unter anderem daran, dass die Openstack Community 2017 die 15. und 16. Hauptversion der integrierten Projekte (Ocata und Pike) liefert", sagt Thompson. Die Stärke von Openstack sei weiterhin die API - ein Standard-Interface, dass es Benutzern und Systemen erlaubt mit allen Arten von Infrastrukturen zusammenzuarbeiten - einschließlich Computer-, Netzwerk-, Speicher- und anderen Fabric-Services. Wenn sich immer mehr Organisationen Openstack zu Nutze machen, um ihre privaten Clouds zu versorgen, werden sie das Potenzial des softwaredefinierten Rechenzentrums und die damit verbundene Flexibilität und Innovation erkennen, ist sich Thompson sicher.
  • "Die Anwendungsautomatisierung wird an Bedeutung gewinnen", sagt Prashanth Chandrasekar, Vice President & GM, Fanatical Support for AWS. Diese Entwicklung werde außerdem eine Fokusverlagerung von der Infrastruktur auf die Applikation ins Rollen bringen. "Container werden mehr Mainstream- beziehungsweise Produktions-Adoptionen erleben, während es Experimente mit einer serverlosen Architektur wie AWS Lambda geben wird", erläutert Chandrasekar.
  • "Eine Server-lose Datenverarbeitung erleichtert das Leben der Entwickler, und 2017 könnte das Jahr werden, in dem es richtig los geht", prognostiziert John Engates, Chief Technology Officer. Zwar sei Server-los die falsche Bezeichnung, da es immer Server geben werde. Jedoch beziehe sich eine serverlose Architektur auf Anwendungen, die von Drittanbieter-Services abhängig seien (Backend as a Service) oder von benutzerdefinierten Codes (Function as a Service) - AWS Lambda sei beispielsweise heute der beliebteste Host-Anbieter. "Was Server-los wirklich bedeutet, ist, dass Entwickler sich nicht mehr um die Infrastruktur kümmern müssen", erklärt Engates. Und da seiner Meinung nach diese Barrieren für den IoT-Einstieg stetig schrumpfen, rechnet er damit, dass auch weiterhin neue Player und deren Geräte auf diesem schier unendlichen Markt mitmischen.
  • "Fortschrittliche Workloads in Microsoft Azure sind primärer Katalysator, um Daten-Überlauf in Azure voranzutreiben", vermutet Jeff DeVerter, CTO of Microsoft Technologies. Technologische Fortschritte in Azure, wie die Cortana Intelligence Suite, Machine Learning, und das Azure Security Center ermöglichen durch standardmäßig bestehende Vorteile Workloads in Azure in einer größeren Anzahl. Der Hauptvorteil beim Wechsel zur Public Cloud lag seiner Meinung bislang in der Devops-Transformation und der Datacenter-Konsolidierung. Zu den Begünstigten zählte in erster Linie die IT-Community innerhalb eines Unternehmens. Diese Entwicklung bringe erhebliche Auswirkungen auf alle Bereiche eines Unternehmens mit sich. "Dies geschieht durch ihre charakteristischen Tools zum dynamischen Data Mining, durch das Lernen aus Aktionen aller Art und die sichere Verwahrung von Daten und Ergebnissen", erklärt DeVerter. Die Microsoft-Cloud sei daher nicht nur darauf ausgerichtet Datenverarbeitung effizienter zu gestalten - diese werde außerdem den bisherigen Geschäftsbetrieb transformieren.
  • "Mit der Veröffentlichung von Microsoft Azure Stack wird Azure zur Cloud der Wahl für Unternehmens-Workloads", ist eine weitere Prognose von DeVerter. Diese führt er unter anderem auf die zunehmenden Einsparungen in allen IT-Organisationen zurück. Außerdem seien tiefgreifende IT-Kompetenzen knapp, und eine Ursache, dass IT-Organisationen die Gelegenheit nutzen, Azure - öffentlich und privat - als Plattform ihrer Wahl zu standardisieren. Da der Azure-Stack-Code in erster Linie aus der gleichen Code-Basis wie Azure stammt, werden Unternehmen in der Lage sein, ihre eigenen APIs und nativen Azure-Funktionen für ihre privaten Cloud-Anforderungen zu standardisieren, ist sich DeVerter sicher. "Diese beiden Produkte werden IT-Organisationen ein nie dagewesenes Maß an Effizienz und Leistungsfähigkeit bringen".
AmazonEcho
Amazon Echo interagiert mit seinen Besitzern als Alexa per Sprache. Bild: Amazon
  • "Viele Menschen werden bereits im nächsten Jahr mit Geräten in ihren Häusern reden", prognostiziert John Engates, Chief Technology Officer. Schließlich könnten Nutzer heutzutage nicht mehr Amazon.com aufrufen, ohne Werbung für Echo zu sehen. Der Audio-Zylinder des Unternehmens sei immer mit der Cloud verbunden und interagiere mit seinen Besitzern als Alexa per Sprache. "Sie können mit Google Home über Google Assistant sprechen und ihrer Xbox mit Cortana Befehle geben. Ich glaube nicht, dass wir lange warten müssen, bis Microsoft etwas Ähnliches für das ganze Haus entwickelt", vermutet Engates. Auch Apple arbeite eifrig an einem Home-Device mit dem Siri Voice-Assistenten als Grundlage, um mit Echo zu konkurrieren. Sogar das eigene Auto wird seiner Meinung nach nicht außen vor bleiben und mit Armaturenbrettern ausgestattet sein, die sich wie normale Geräte verhalten und über eine permanente Wifi-Verbindung verfügen. "Tesla bringt mit seinem Tesla 3 nächstes Jahr sogar ein erschwingliches Auto mit entsprechender Technologie auf den Markt, während sich Chevy mit dem Chevrolet Bolt mit Tesla einen harten Wettkampf liefern wird", prognostiziert Engates.

Weitere Informationen finden sich unter www.rackspace.com/de.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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