Dem aufmerksamen Betrachter wird unter Windows 10 aufgefallen sein, dass das Register "Programme" im Remote Desktop Client (RDP/Mstsc) entfernt wurde. Unter Windows 7, in der Steuerelementversion 6.3.9600 für RDP 8.1 war dieses noch vorhanden - in der Steuerelementversion 10.0.14393 für RDP 10.2 fehlt es jedoch.
Glücklicherweise funktioniert dieses Feature immer noch, sofern der Administrator auf dem Server den "Remotedesktop-Sitzungshost" installiert, in den Eigenschaften von "RDP-Tcp" unter "Umgebung" den Eintrag "Vom Benutzerprofil und der Remotedesktopverbindung oder vom Client angegebenes Startprogramm ausführen" und in "RemoteApp-Bereitstellung" im Register "Remote-Sitzungshostserver" die "Ausführung von nicht aufgeführten Programmen bei der ersten Verbindung" genehmigt.
Eine gespeicherte RDP-Sitzung mit einem direkten Programmaufruf (zum Beispiel für den Internet Explorer), kopiert von einem "Windows 7"-PC auf einen "Windows 10"-Rechner, funktioniert ebenfalls.
Alternativ kann der IT-Profi die RDP-Sitzungsdatei auch mit einem ASCII-Editor bearbeiten und die beiden Zeilen:
alternate shell:s:“C:\Program Files\Internet Explorer\iexplore.exe“
shell working directory:s:
an einer beliebigen Stelle einfügen, um einen direkten Start des IE-Browsers in der Terminal-Sitzung zu starten.
Es handelt sich dabei um einen "älteren Weg", um Programme direkt zu starten, da Microsoft bereits 2006 mit RAIL (Remote Applications Integrated Locally) eine leistungsfähigere Variante eingeführt hat. Auf Nachfrage versicherte uns der Hersteller in Redmond, dass lediglich das User Interface des Clients verändert worden sei - der direkte Aufruf des "Legacy Single-app Modes" funktioniere jedoch auch weiterhin.
Redaktioneller Hinweis zu den LANline Tipps & Tricks.