Jamf 10.9 mit den beiden neuen Apps Setup and Reset

Schnelle (Re-)Provisionierung von Apple-Geräten per Self-Service

19. Dezember 2018, 13:20 Uhr | Von Dr. Wilhelm Greiner.

Jamf, Hersteller der gleichnamigen Device-Management-Lösung für die Verwaltung von Apple-Geräten, bietet mit der aktuellen Version Jamf 10.9 zwei neue Apps, um die Bereitstellung von Anwendungen bei gemeinsam genutzten Endgeräten zu vereinfachen: Die beiden Apps mit den selbsterklärenden Namen "Setup" und "Reset" sollen Benutzerwechsel beim Multi-User-Geräteeinsatz beschleunigen.

Apple-Geräte - Mac-Rechner, vor allem aber iPads und iPhones - finden immer mehr Verbreitung in Unternehmen aller Branchen, darunter auch Hotels, Krankenhäuser und - Jamfs ursprünglicher Kernmarkt - der Bildungssektor. Jamfs Software dient hier der zentralen Geräte- und App-Verwaltung (Apple-Device-Management, Enterprise-Mobility-Management). Die neue Version 10.9 von Jamf Pro soll nun schnelle Benutzerwechsel erleichtern.

Per Setup-App lässt sich ein Gerät laut Hersteller nun genau auf die Bedürfnisse des aktuellen Benutzers einstellen. Zu diesen Settings zählen neben den Apps Aspekte wie Wallpaper, Home-Bildschirm-Layout, Einschränkungen etc. Setup bietet damit laut Jamf eine zusätzliche Option zwischen generischer Konfiguration und Apples Shared iPad: Die App unterstütze mehrere Anwendungsfälle und schaffe so ein flexibleres gemeinsam nutzbares Gerät.

Die Benutzer können dabei laut Jamf die Geräte per Setup-App selbst konfigurieren, ohne mit der IT-Organisation interagieren zu müssen. Die Einrichtung erfolge mittels eines Over-the-Air-Workflows (also per Funk) ohne zusätzliche Hardware. Der Benutzer benötige keinen Benutzernamen oder Passwort, keine Zusatzsoftware oder Verzeichnisdienste. Die App erleichtere damit auch eine Einmalnutzung durch einen Gast.

Jamf Reset wiederum dient dem einfachen Workflow-basierten Reset, ebenfalls ohne zusätzliche Integrationen oder Eingriff der IT-Abteilung. Der Anwender könne dabei seine Daten selbst per Wipe-Befehl vom Gerät entfernen. Auch Fehlerbehebungen könne man schnell per Fingertippen durchführen, indem man das Gerät zurücksetzt.

Fliegender Nutzerwechsel

Dies ermögliche skalierbare, rollenbasierte Reprovisionierungsprozesse, beispielsweise für Szenarien mit häufig wechselnden Benutzern. Hierzu zählen laut Oliver Hillegaart, Regional Sales Manager bei Jamf, neben dem Schulunterricht auch Schulungen und Workshops in Unternehmen oder etwa die temporäre Bereitstellung von Entertainment-Geräten für Patienten im Krankenhaus.

Jamf Pro dient dem Apple-Device-Management in Umgebungen ab 200 Endanwendern, während die Schwesterlösung Jamf Now auf Szenarien mit zwei bis 199 Nutzern zielt. Beide Versionen arbeiten Apple-typisch sehr stark Self-Service-orientiert und unterstützen macOS wie auch iOS, zudem Apples Zero-Touch Deployment (Device Enrollment Program, DEP) und Apple Configurator. Die Pro-Variante unterstützt zusätzlich die Apple-Software School Manager sowie Apple TV, das in Unternehmen laut Hillegaart zum Beispiel - per Single-App- oder Restricted-Modus - für Digital Signage oder den Software-Kiosk-Betrieb beliebt ist.

Das Zusatzmodul Jamf Connect - hervorgegangen aus der Nomad-Software - bietet ergänzend SSO (Single Sign-on) für macOS. Die Funktionalität ist derzeit erhältlich mit Okta-Credentials, weitere IAM-Partnerschaften (Identity- und Access-Management) sind geplant. Außerdem unterstützt Connect als Testversion Azure ID, ab Januar soll diese Funktion allgemein verfügbar sein, so Hillegaart. Dies werde es erleichtern, Apple-Geräte in Windows-Unternehmensumgebungen einzubinden.

Die Nomad-Software gibt es zudem als Freeware für die lokale Installation (während Okta wie auch Azure ID Cloud-basiert arbeiten). In diesem Fall ist dann nur der Support kostenpflichtig.

Apple selbst bietet für den Bildungssektor die Lösung Apple School Manager. Jamf wiederum, so Hillegaart, vereinfache die zentrale Verwaltung von Apple-Devices für den Bildungs- und den Unternehmensbereich. Neben der Self-Service-orientierten Provisionierung unterstütze die Lösung ein Patch- und Update-Management inklusive Funktionen, mit denen der Administrator die Aktualisierung zwingend vorschreiben kann, sowie die Lizenzverwaltung über die Apple-ID des jeweiligen Unternehmens.

Auf Jamfs Roadmap steht es laut Regionalvertriebsleiter Hillegaart, die Verwaltung von macOS- und iOS-Geräten noch näher zusammenzubringen. Der Self-Service werde aus Endanwendersicht künftig fast identisch sein, und auch OS-übergreifende Rollouts seien heute möglich.

Jamf, Apple-Management-Spezialist mit Zentrale in Minneapolis, Minnesota (USA), hat laut Oliver Hillegaart derzeit rund 860 Mitarbeiter und wächst sehr stark. Der europäische Hauptsitz ist in Amsterdam. Europaweit sind laut dem Jamf-Manager rund 250 Mitarbeiter tätig, es gibt auch eine Entwicklungsabteilung im polnischen Kattowitz. Der Vertrieb erfolgt indirekt über One-Tier-Partner, darunter Bechtle, Cancom, Computacenter und diverse kleinere Apple-Spezialisten.

Jamfs größter Kunde in Europa ist SAP. Der Konzern setzt laut Hillegaart 18.000 Mac-Rechner ein, 2018 ergänzt durch einen Rollout von rund 80.000 iOS-Devices. Die Kundenbasis in Deutschland umfasse aber neben Konzernen wie SAP oder Fluglinien auch Mittelständler quer durch alle Branchen, vom Einzelhandel bis zur Gastronomie und zur Versicherungswirtschaft. Hier nutzt man laut Hillegaart gern iPads für den papierlosen Vertragsabschluss direkt beim Kunden.

Weitere Informationen finden sich unter www.jamf.com/de.

Dr. Wilhelm Greiner ist freier Mitarbeiter der LANline.

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