IBM startet Betaprogramm Watson for Cyber Security

Security-Experten wollen Cyberangriffe mit kognitiven Techniken abwehren

7. Dezember 2016, 12:55 Uhr | Von Timo Scheibe.

Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre soll sich die Implementierung kognitiver Sicherheitstechnologien verdreifachen. Das zeigt eine Studie des IBM Institute for Business Value. Demnach glauben fast 60 Prozent der über 700 befragten Sicherheitsexperten, dass kognitive Technologien eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Cyberkriminalität einnehmen werden. 40 Prozent sind zudem der Meinung, dass das bessere Erkennen von Sicherheitsrisiken und die Fähigkeit, beim Auftreten eines Sicherheitsvorfalls Entscheidungshilfen zu geben, den größten Vorteil von kognitiven Technologien ausmachen.

Aktuell benötigen Organisationen laut IBM im Durchschnitt 201 Tage, um eine Datenpanne festzustellen, und durchschnittlich 70 Tage, um sie einzudämmen (IBM/Ponemon Cost of a Data Breach Study, 2016). Durch den Einsatz von kognitiven Technologien erhoffen sich die Sicherheitsexperten außerdem eine bessere Datengrundlage, sodass sie diesen Zeitraum maßgeblich reduzieren und Entscheidungen schneller fällen können.

Mit einem "Watson for Cyber Security“-Betaprogramm will IBM nun mit seiner eigenen kognitiven Technologie (Watson) den Schritt aus der Forschungsphase machen. Das Programm startet der Hersteller gemeinsam mit 40 Unternehmen, unter anderem aus der Banken-, Gesundheits-, Versicherungs- und Bildungsbranche. Diese sollen während der Betaphase Watsons Fähigkeiten im Kampf gegen Cyberangriffe testen.

"Watson for Cyber Security wird es Sicherheitsteams ermöglichen, sowohl strukturierte Daten als auch von Menschen generierte Informationen für die Abwehr von Cyberangriffen zu nutzen", sagt Christian Nern, IBM Head of Security Software DACH. Die IBM-Technologie soll Analysten durch den Einsatz von maschinellem Lernen und natürlicher Sprachverarbeitung helfen, schnellere und bessere Entscheidungen zu treffen. Dabei greift Watson laut IBM sowohl auf strukturierte als auch unstrukturierte Daten zurück.

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Für die Abwehr von Cyberangriffen nutzt Watson for Cyber Security sowohl strukturierte als auch von Menschen generierte Informationen. Bild: IBM

Die Organisationen im Betaprogramm würden IBM Watson for Cyber Security beispielsweise in Anwendungssituationen nutzen, wenn ein Sicherheitsvorfall nicht mit einer bekannten Schadsoftware oder einem Cyberangriff in Verbindung gebracht werden kann. Dann soll Watson Hintergrundinformationen zu der verwendeten Schadsoftware, ausgenutzten Schwachstellen und dem Ausmaß der Bedrohung liefern können. Außerdem hilft die IBM-Technologie nach Angaben des Herstellers dabei, verdächtige Vorgänge oder Abläufe besser identifizieren zu können. Hier biete Watson zusätzliche Informationen zu Nutzeraktivitäten außerhalb des in erster Linie verdächtigen Verhaltens und ermögliche dadurch eine bessere Einschätzung, ob eine Aktivität gefährlich ist.

Weitere Informationen finden sich unter www-03.ibm.com/security/de-de/cognitive.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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