Rittal: Trends beim Datacenter-Betrieb

Trend: Rechenzentren mit mehr KI-basierenden Überwachungsfunktionen

18. Dezember 2018, 12:22 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Der RZ-Infrastrukturanbieter Rittal stellt zum Jahreswechsel fünf Trends rund um die Cloud- und Rechenzentrumsindustrie vor, die IT-Manager im Jahr 2019 auf ihrer Agenda haben sollten.

Trend 1: Datacenter erhalten mehr KI-basierende Überwachungsfunktionen

Ohne Assistenzsysteme mit künstlicher Intelligenz (KI) werden IT-Experten im Rechenzentrum bald nicht mehr in der Lage sein, große, komplexe IT- Systeme ausfallsicher zu betreiben. Laut IDC sollen bis 2022 bereits 50 Prozent der Komponenten in großen Rechenzentren über integrierte KI-Funktionen verfügen und autonom arbeiten. Um diese Entwicklung zu unterstützen, müssen IT-Administratoren Predictive Analytics und Machine Learning zur Optimierung des IT-Betriebs einsetzen. Diese Werkzeuge liefern beispielsweise vorausschauende Störungsprognosen und unterstützen eine optimierte Lastverteilung, sodass Unternehmen die Hochverfügbarkeit der IT-Umgebung absichern können.

Trend 2: Mit Edge-Computing die Datenflut in Echtzeit verarbeiten

Für Deutschland rechnen Experten 2019 mit dem Start des 5G-Mobilfunknetzes in der zweiten Jahreshälfte. Die Vielzahl der für 5G notwendigen Sendemasten macht den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur mit Edge Datacentern notwendig. Weiterhin werden sich durch 5G die Datenmengen erhöhen, die Netzbetreiber und andere Unternehmen verarbeiten müssen. Die Analysten von CB Insights gehen davon aus, dass im Jahr 2020 Anwender im Schnitt täglich 1,5 GByte an Daten mit einem Internet-fähigen Gerät erzeugen.

Durch einen dezentralen Ausbau der IT-Infrastruktur mit Edge-Rechenzentren lassen sich Daten schon an der Quelle erstverarbeiten. Damit wird eine geringe Latenz in der Datenverarbeitung erreicht, sodass Echtzeitapplikationen für eine Steuerung von Industrierobotern oder autonome Fahrzeugsysteme möglich sind. Für weitergehende Datenanalysen sind Edge-Rechenzentren mit der Cloud verbunden.

Unternehmen sollten daher jetzt prüfen, wie sie ihre IT-Kapazitäten in den kommenden ein bis zwei Jahren flexibel ausbauen können und dazu auch Edge-Konzepte evaluieren. Der allgemeine Trend zur Standardisierung ist laut Rittal auch ein wesentlicher Faktor, um die vom Markt geforderte schnelle Bereitstellungszeit und Skalierbarkeit von Datacenter-Lösungen realisieren zu können.

Trend 3: Cloud-Markt profitiert von Hyperscale-Rechenzentren

In Deutschland nimmt die Akzeptanz der Cloud weiter zu. Vorreiter dieser Entwicklung: der Maschinen- und Anlagenbau. Laut Bitkom greift in dieser Branche bereits jedes zweite Unternehmen auf die Cloud zurück. Parallel dazu steigen global die Investitionen in Hyperscale-Rechenzentren, was ein Indiz für die weitere Verbreitung der Cloud als Betriebsmodell ist. Die Marktforscher von Synergy Reach erwarten im Jahr 2020 weltweit über 600 Hyperscale-Rechenzentren. Aktuell liegt die Zahl bei rund 450.

Rittal empfiehlt daher IT-Leitern im Jahr 2019 passend zu ihrer Unternehmensstrategie die notwendige Balance zwischen On-Premise-/Edge- und Core-Rechenzentrum sowie Cloud-Ressourcen zu ermitteln, um den Anwendungsbetrieb und die Hochverfügbarkeit bestmöglich zu unterstützen.

Trend 4: Optimierte Technik steigert Energieeffizienz

Die Energieeffizienz gilt nach der Hochverfügbarkeit als das zweitwichtigste Management-Thema beim Betrieb von Rechenzentren. Laut dem Borderstep Institut hat sich zwar die Energieeffizienz neuer Rechenzentren in den letzten zehn Jahren um etwa 60 Prozent verbessert. Gleichzeitig sei jedoch der Energiebedarf weiter angestiegen, da neue IT-Kapazitäten entstanden. Während die in Deutschland betriebenen Server im Jahr 2017 etwa 4,7 Milliarden kWh benötigten, entfielen auf die Infrastruktursysteme wie Kühlung und USV rund 5,3 Milliarden kWh.

Für die RZ-Verantwortlichen sollte daher die Energieoptimierung des gesamten Rechenzentrums im neuen Jahr ganz oben auf der Agenda stehen. Hybride Kühlgeräte, die beispielsweise Freikühlung und kältemittelbasierte Kühlung integrieren, bieten neue Ansätze für eine Kostenoptimierung.

Trend 5: Standortvorteil der nordischen Länder hilft beim Kostensparen

Die Region Nordics ist für Cloud- und Colocation-Provider zu einem attraktiven Standort geworden. Länder wie Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden bieten regenerative Energiequellen, ein für Rechenzentren günstiges Klima, eine sehr gute Internet-Anbindung sowie eine hohe politische und wirtschaftliche Stabilität. Analysten erwarten für die Region bis zum Jahr 2023 bei Rechenzentren ein jährliches Umsatzwachstum von acht Prozent.

IT-Leiter sollten bei geplanten Cloud-Projekten daher auch Alternativen in der Region Nordics evaluieren, wie beispielsweise das Lefdal Mine Datacenter (LMD) in Norwegen. Rittal ist strategischer und technologischer Partner für das LMD. Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen, eine effiziente Meerwasserkühlung und niedrige Betriebskosten ermöglichen es, dass das Rechenzentrum mit einer Power Usage Effectiveness-Kennzahl (PUE) von 1,15 arbeiten kann, wodurch sich europaweit mit die niedrigsten IT-Betriebskosten für die Kunden ergeben.

"Neben dem Trend zur verstärkten Standardisierung werden wir im Jahr 2019 erleben, dass Unternehmen ihre IT-Infrastruktur verstärkt dezentral ausbauen. Damit werden digitale Initiativen unterstützt, die heute zu einem festen Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmensstrategie gehören. Ein Mittel dafür sind Edge-Rechenzentren, die sich zum Beispiel als IT-Container sehr schnell auf dem Firmengelände in Betrieb nehmen lassen und somit die digitale Transformation in allen Industriezweigen unterstützen. Rittal bietet für Edge-Infrastrukturen eine Reihe von Lösungen - von Rack-Lösungen bis hin zum schlüsselfertigen IT-Container mit Cloud-Anbindung", kommentiert Andreas Keiger, Executive Vice President der Global Business Unit IT bei Rittal.

Weitere Informationen stehen unter www.rittal.de zur Verfügung.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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