Zugriff von Apps auf Smartphone-Adressbuch

Umfrage von G Data: Ungewolltes Teilen von Adressdaten

6. Mai 2020, 12:30 Uhr | Von Anna Molder.

Weniger als die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) wissen, welche Smartphone-Apps auf das Adressbuch zugreifen. Dieses besorgniserregende Ergebnis zeigt eine aktuelle und repräsentative Studie des Cyber-Defense-Unternehmens G Data. Persönliche Informationen wie Kontakte sind nicht nur für den Nutzer wichtig, sondern auch für zahlreiche Datenhändler und Werbeplattformen interessant. Daher greifen viele Anwendungen auf diese Daten zu. Besser sieht es bei Sicherheit des Betriebssystems aus: Laut Umfrage achten 72 Prozent der Befragten beim Smartphonekauf darauf, dass das favorisierte Gerät regelmäßig die essentiellen Sicherheitsupdates erhält. G Data hat für die repräsentative Umfrage im März 2020 1.000 Deutsche befragt.

Nutzer sollten wissen, welche Berechtigungen die installierten Apps haben. Die Umfrage zeigt allerdings, dass mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) sich nicht darüber im Klaren ist, mit welchen Anwendungen sie das Adressbuch geteilt haben. Die bekannteste Anwendung, die auf die Kontakte der Smartphone-Nutzer zugreift, ist WhatsApp. In der App sind automatisch Kontakte gelistet, die ebenfalls WhatsApp installiert haben. Für die Unternehmen, die hinter den datenhungrigen Apps stehen, seien Adressdaten, aber auch der Standort und andere Informationen sehr wertvoll, so können sie diese unter anderem für personalisierte Werbung nutzen. Die Ausspielung von Werbung oder der Handel mit der Erhebung von Nutzerdaten soll viele kostenfreie Apps monetarisieren.

Sieben von zehn Deutschen achten vor dem Kauf eines neuen Mobilgeräts darauf, dass das Smartphone regelmäßig Sicherheits-Updates erhält. Ohne diese Aktualisierungen bleiben Sicherheitslücken ungeschlossen, die Kriminelle leicht ausnutzen. Oft sei die Versorgung der neuesten smarten Alleskönner mit Updates nur für kurze Zeit gesichert. Dies sei insbesondere bei Android ein Problem. Die Verteilung der Updates erfolge über die Gerätehersteller. Einheitliche Regeln sollen nicht existieren und die Hersteller sollen dabei insbesondere die neuen und hochpreisigen Modelle bevorzugen. Viele Mobilgeräte erhalten die nötigen Aktualisierungen am Ende nicht, so G Data. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) forderte daher jüngst verpflichtende Updates für mindestens fünf Jahre nach dem Erscheinen eines Smartphones.

Für Menschen mit einem niedrigen Haushaltseinkommen von bis zu 750 Euro monatlich sollen der Befragung zufolge Sicherheits-Updates beim Smartphonekauf kaum eine Rolle spielen. Nur etwa die Hälfte der Befragten dieses Segments achte nach eigenen Angaben darauf. Oft seien hochpreisige Mobilgeräte, die regelmäßig Updates erhalten, für diese Gruppe jedoch nicht erschwinglich. IT-Sicherheit ist demnach zumindest in Teilen auch eine soziale Frage.

Weitere Informationen stehen unter www.gdata.de zur Verfügung.

Anna Molder.

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