LWL-Sachsenkabel und Euromicron Werkzeuge zeigen weitere Version der MPO-Alternative

URM NG: High-Density-Stecker für Rechenzentren

7. März 2019, 13:22 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Mit dem URM NG stellten die Euromicron-Töchter LWL-Sachsenkabel und Euromicron Werkzeuge vor Kurzem die zweite Generation ihrer IEC-standardisierten URM-Mehrfachsteckverbinder für Rechenzentren vor. Der dämpfungsarme URM NG optimiere den Aufbau von Base-8-Verkabelungen und erweise sich damit als Alternative zum MPO-12. Anwendungen mit 40 und 100 GBit/s unterstütze der Stecker ebenso wie künftige Anwendungen mit bis zu 400 GBit/s. Ein vereinfachtes Handling und ein verringerter Platzbedarf sollen für hohe Betriebssicherheit sorgen.

Die Steckverbinder des Typs URM sind in IEC 61754-34:2016-10 normiert und stellen auf Base-8-Strecken gemäß IEEE 802.3bm (mit jeweils vier Multimode-Fasern je Datenrichtung) eine technische und wirtschaftliche Alternative zum etablierten MPO-12 dar, so der Hersteller. Im Gegensatz zum MPO ist beim URM jede Faser für sich in einer einzelnen gefederten Keramikferrule geführt, was eine gleichmäßig konvexe Politur aller Faserstirnflächen ermöglicht. Dadurch erreichen URM-Steckverbinder bei Multimode-Übertragungen eine niedrige Einfügedämpfung von weniger als 0,2 dB.

Sie eignen sich laut Sachsenkabel damit optimal für den Einsatz in Verbindung mit OM3- bis OM5-Multimode-Fasern, bei denen nach IEEE 802.3bm nur noch eine maximale Dämpfung von 1,5 dB pro Link zulässig ist. Anders als beim MPO-12 bleiben bei URM-basierten Base-8-Verkabelungen zudem keine Faserkanäle ungenutzt, was unwirtschaftliche Investitionen in vier ungenutzte Fasern von vornherein ausschließt. Die Adaption von Base-8 auf Base-2 erfolgt über URM-NG-P2-Steckverbinder, die einen Achtfaser-Stecker auf vier Zweifaser-Stecker aufteilen. Umgesetzt ist dies per direkter Patchung des URM-NG-P2 in eine URM-K8 Kupplung.

Die neuen URM-NG-Verbinder punkten laut Sachsenkabel darüber hinaus mit einer Push-Funktion, die die Installation wesentlich vereinfachen soll. Das Einrasten des Steckers in die Kupplung - und damit der korrekte Aufbau der Verbindung - werde durch eine haptische und akustische Rückmeldung zuverlässig bestätigt. Weiteres Plus ist ein P8-Steckergehäuse mit reduzierter Einbautiefe, das mehr Spielraum für das Verlegen der Trunk-Kabel lässt und so die Gefahr einer Unterschreitung der Biegeradien verringert. Beide Neuerungen minimieren laut Hersteller das Risiko von Systemausfällen und erhöhen so die Betriebssicherheit.

Der URM NG wird von Euromicron Werkzeuge produziert und in Deutschland von LWL-Sachsenkabel konfektioniert. Neben Trunk-Kabeln mit URM NG-P8 können Anwender dort auch vorkonfektionierte Patch-Kabel mit URM NG-8 und MPO-12 (für den Anschluss an Aktivgeräte) sowie URM NG-P2- und LC-Stecker (für den Anschluss der finalen Base-2-Kabelstrecke an Server, Switches oder Router) beziehen. Auch für die Umsetzung des URM NG auf alle anderen gängigen Steckverbinder wie etwa SC oder E-2000 seien passende Patch-Kabel verfügbar.

Weitere Informationen stehen unter www.euromicron-fo.de und www.sachsenkabel.de zur Verfügung.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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