Von ungeschickt bis vertrauensselig: Kroll Ontrack präsentiert die Datenverlust-Highlights des Jahres

Zehn kuriose Datenverluste des Jahres 2012

29. November 2012, 8:18 Uhr | LANline/sis

Ob beruflich oder privat, die Menschen vertrauen mehr und mehr auf die Zuverlässigkeit elektronischer Geräte und die darauf gespeicherten Daten. Dies schließt menschliche Fehler jedoch nicht aus - mit oft fatalen Folgen für eben die Daten, auf die man sich gerade noch verließ. Zum Jahresende präsentiert Kroll Ontrack, Experte für Datenrettung und Information-Management, die Top 10 der Datenverlustfälle aus seinen Laboren.

Mehr zum Thema:

Fünf kuriose Datenpannen im Jahr 2011

Zentrale Datenlöschung für mehr Informationssicherheit

Data Leakage in Deutschland – drei typische Ursachen

Kroll Ontrack: Datenrettung mit dem „i“

Auf Platz zehn stehen ein Wäschekorb voll schmutziger Wäsche, eine Hauskatze und eine externe Festplatte: Um ihre externe Festplatte nach unten zu tragen, legte eine Frau in Frankreich sie mit in den Korb mit schmutziger Wäsche. Die Hauskatze setzte sich ausgerechnet so in diesen Wäschekorb, dass die Festplatte nicht mehr zu sehen war. Als der Lebensgefährte der Frau die Katze wegscheuchte und die Wäsche schnell in die Maschine warf, übersah er die Festplatte, die sich anschließend im Schleudergang verabschiedete.

Gute Arbeit sollten Anwender möglichst weit weg von elektronischen Geräten feiern: Ein polnischer Grafikdesigner beendete gerade den Auftrag für ein 3D-Logo und holte sich einen Drink, um den Erfolg zu feiern. Als er seine Arbeit noch einmal bewundern wollte, stieß er versehentlich sein Glas um. Zwar ernüchterte der Designer schlagartig, der Computer dagegen verlor im Alkohol getränkt alle Projektdaten.

Platz acht geht nach Australien, wo ein Minenkonzern einen ernst zu nehmenden Datenverlust erlitt. Mitarbeiter löschten versehentlich eine VMware-Maschine und mehrere Snapshots. Die IT-Abteilung kontaktierte Kroll Ontrack. Über eine Remote-Verbindung per Satellit hatte der Experte dann die Möglichkeit, die Datenrettung in Angriff zu nehmen. Die Satellitenverbindung ermöglichte es den Ingenieuren von Kroll Ontrack, rund um die Uhr zu arbeiten und die Daten wesentlich schneller wiederherzustellen als zunächst angenommen.

Nummer sieben geht auch an Australien. Dort wollten Einbrecher nach dem Einbruch in ein Spa ihre Spuren besonders gründlich unkenntlich machen. Sie verteilten daher einen Vorrat an Salzsäure auf dem Tresen und Fußboden und beschädigten dabei auch den Computer und das Kassen-Terminal. Obwohl die Festplatte, die der Eigentümer anschließend an das Kroll-Ontrack-Labor schickte, einen sehr üblen Geruch absonderte, ließen sich die Daten alle retten.

Platz sechs geht wieder nach Europa, genauer gesagt nach Großbritannien. Aus nicht angegeben Gründen fiel ein Ipad mit wichtigen Bohrungsdaten in Nigeria von einer Ölplattform direkt ins Wasser. Laut den Experten konnten sie trotz des eingedrungenen Salzwassers alle Daten problemlos wiederherstellen.

Beim Warten auf den nächsten Stadtbus setzte ein Geschäftsmann in den USA seinen Rucksack nur kurz auf dem Boden ab. Nachdem der Bus vorgefahren war, bemerkte der Fahrer, dass er versehentlich auf dem Zebrastreifen gehalten hatte. Als er mit dem Rangieren begann, erkannt der Geschäftsmann die Gefahr für seinen Rucksack und wollte ihn aufheben, jedoch hatte der Bus die Tasche da schon erfasst und überfahren. Die Daten des Ipads im Inneren des Rucksacks ließen sich trotz der physischen Schäden alle retten.

Auch Platz vier spielte sich in den Vereinigten Staaten ab. Nach seiner Entlassung verließ ein Mitarbeiter sein Unternehmen, setzte sich in das nächste Fast-Food-Restaurant und sann über seine Rache nach. Über das kostenlose WLAN des Restaurants loggte er sich im Unternehmensnetzwerk ein – sein Zugang war noch nicht gesperrt – und löschte alle Daten, die er erwischte. Obwohl der Ex-Mitarbeiter mehrere TByte an Daten entfernte, konnte Kroll Ontrack diese wiederherstellen. Zudem überführte die Polizei den Verantwortlichen, nachdem sie Kassenbons und Zahlungsinformationen mit den Netzwerkinformationen und der Zeit der Attacke abglichen hatte.

Der dritte Platz spielte sich in Polen ab. Ein Mann stellte sein Auto auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums ab. Als er die Autotür öffnete, stellte er fest, dass er versehentlich zwei Parkplätze belegt hatte. Als er wieder einstieg, um das Auto richtig einzuparken, bemerkte er nicht, dass ihm seine Kamera auf die Straße gefallen war. Erst beim Korrigieren der Parkposition spürte er etwas unter dem Rad und realisierte, dass er diese gerade überfahren hatte. Dennoch ließen sich alle Fotos retten.

Auf Platz zwei liegt ein Computervirus, der sich schnell und leise ausbreitete und dabei Schaden anrichtete. Bei einem Mineralölkonzern im Nahen Osten waren von einer Malware-Attacke 30.000 Workstations betroffen. Um den Schaden zu begrenzen und den weiteren Betrieb des Unternehmens nicht zu stark einzuschränken, war schnelle Reaktion gefragt. Die Ingenieure von Kroll Ontrack konnten den Virus als Verursacher des Schadens identifizieren und die Daten der wichtigen Server und Workstations wiederherstellen.

Platz eins ereignete sich in Spanien. Im dortigen Labor von Kroll Ontrack schickte ein Unternehmen ein defektes RAID 5 ein. Der Hintergrund des Defekts: Seit drei Wochen hatten mehrere Mitarbeiter des Unternehmens beobachtet, dass an dem RAID ein rotes Licht blinkte und hatten den IT-Manager darüber informiert. Dieser vertrat jedoch die Meinung, dass das Licht nichts zu bedeuten habe. Es kam, wie es kommen musste, das Gerät gab die Funktion auf. Dennoch konnten die Experten die verlorenen Daten zu 100 Prozent wiederherstellen.

Weitere Informationen finden sich unter www.krollontrack.de/datenrettung/2012-topten-daten-desaster/videos/.

Eine Katze war auf Platz zehn schuld an der Panne. Das Tier verdeckte eine in einem Wäschekorb abgelegte Festplatte, die der Eigentümer nach dem Verscheuchen der Katze aus Versehen mit in die Waschmaschine warf.

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu BHS Binkert GmbH Distribution

Weitere Artikel zu Avail Intelligence

Matchmaker+