Trend Micro: Vermehrte Cyberangriffe auf NAS-Geräte

Das Backup im Visier der Cyberkriminellen

16. Februar 2022, 12:00 Uhr | Anna Molder

Trend Micro, Anbieter von Cybersicherheitslösungen, veröffentlichte eine Studie, die neue Bedrohungen für Network-Attached-Storage-Geräte (NAS) offenlegt. Cyberkriminelle nutzen aus, dass nicht ausreichend geschützte Geräte mit dem Internet verbunden und für sie dadurch leicht aufzufinden sind.

Nutzer und Unternehmen sind immer stärker auf das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) angewiesen, um Konnektivität und den Zugang zu Informationen zu gewährleisten. Damit einhergehend steigt die Nachfrage nach maßgeschneiderten Features und einer durchgängigen Verbindung zum Internet – eine Anforderung, auf welche die Hersteller von NAS-Geräten reagieren. Zugleich nehmen auch Cyberkriminelle diese Entwicklungen wahr und richten ihre Angriffe zunehmend auf diese vernetzten Geräte aus.

Dabei gelangen NAS-Geräte vorrangig aus zwei Gründen ins Visier der Angreifer. Das Implementieren von Sicherheitsmaßnahmen in den Geräten ist weiterhin optional und sie enthalten zudem wertvolle Informationen, da sie sowohl für die Speicherung als auch für die Sicherung von Daten in Gebrauch sind. Darüber hinaus geben Nutzer und Unternehmen ihre nicht ausreichend geschützten NAS-Geräte unwissentlich für den Zugriff auf das Internet frei, wodurch sie für Kriminelle leichter zu finden sind.

Udo Schneider, IoT Security Evangelist Europe bei Trend Micro, warnte: „NAS-Systeme sind in vielen Umgebungen treue Arbeitstiere, die ohne Probleme ihre Aufgaben erfüllen. Gerade deshalb werden sie jedoch regelmäßig vergessen.“ Weiter gab er zu bedenken: „Leider werden diese Geräte aus Security-Sicht dann nur stiefmütterlich behandelt: Sie erhalten keine Patches, das AAA-Prinzip (Authentifizierung, Autorisierung und Abrechnung) findet kaum Anwendung und in vielen Fällen wird nicht einmal das Standard-Passwort geändert. Das alles macht sie zu verlockenden Zielen für Cyberkriminelle.“

Bedrohungen für NAS-Geräte gehen insbesondere von bekannten Ransomware-Familien wie REvil and Qlocker, Bot-Netzen wie StealthWorker und Cryptominern wie UnityMinder und Dovecat aus. Doch auch zielgerichtete Angriffe, beispielsweise durch die Malware QSnatch, stellen eine Gefahr für sie dar.

NAS-Geräte sind ein entscheidender Bestandteil der Speicher- und Backup-Strategien für Unternehmen und Privatpersonen. Deshalb gilt es, diese Geräte umfassend vor Cyberangriffen zu schützen. Die Studie gibt folgende Empfehlungen zum Schutz von NAS-Geräten:

  • NAS-Geräte niemals direkt mit dem Internet verbinden.
  • Regelmäßiges Ändern der Zugangs- und Sicherheitsdaten aller angeschlossenen Geräte. Nie die voreingestellten Standardpasswörter der Geräte verwenden.
  • Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), sofern verfügbar.
  • Deinstallieren nicht genutzter Dienste, beispielsweise nicht benötigte Software und Anwendungen.
  • Regelmäßiges Prüfen der Online-Sicherheitsleitfäden der NAS-Hersteller, um einen zusätzlichen Schutz vor Angreifern zu gewährleisten.

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