EMC-Forum 2012, Frankfurt

Data Scientist trifft Cloud-Architekt

8. Oktober 2012, 6:00 Uhr | Stefan Mutschler/wg

Auf dem EMC-Forum Anfang September in Frankfurt drehte sich alles um Cloud und "Big Data". Die beiden Schlüsseltechnologien sollen im Verbund einen Prozess initiieren, der Business und Unternehmen weitreichend transformiert. Insbesondere in der IT-Abteilung gebe es künftig viele neue und hoch spezialisierte Rollen, so EMC.

Mit „Big Data“ hat die IT wieder einmal ein griffiges Schlagwort, das wahrscheinlich wieder für einige Jahre das Geschehen maßgeblich beschreibt. Was dahinter steckt, ist nicht ganz so neu – früher sprach man von Data Mining oder explorativer Datenauswertung. Es geht also um die Echtzeitanalyse riesiger Datenmengen. Was aber früher eher sehr selektiv und vornehmlich auf Großrechnersystemen stattfand, soll jetzt laufend im alltäglichen Business zum Einsatz kommen, um Kundenwünsche in Echtzeit zu antizipieren und in den Geschäftsprozess einbinden zu können. Neben der Auswertung des Kundenverhaltens gehört auch die Konkurrenzanalyse zu den wichtigsten Anwendungsgebieten. Telekommunikations-Provider, Großhandel und Versicherungen gelten als Vorreiter unter den BDA-Nutzern (Big Data Analysis). Jedoch zeigte eine Umfrage unter Teilnehmern des EMC-Forums, dass die Beschäftigung mit BDA keinesfalls auf diese Branchen beschränkt ist, sondern in Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen um sich greift und dort neue Rollen und Verantwortlichkeiten für IT-Mitarbeiter schafft. Die technische Umsetzung von BDA ist alles andere als trivial. „Neben strukturierten Daten, die Unternehmen in der Regel in ihren relationalen Datenbanksystemen pflegen, fließen hier aus unterschiedlichen Quellen oft auch unstrukturierte Daten ein, etwa Texte aus E-Mails, Office-Dokumenten und vielem mehr“, so Dinko Eror, Senior Director Global Services und Mitglied der Geschäftsleitung bei EMC Deutschland, zu LANline. „Für eine wahre Explosion des Datenvolumens sorgen zudem Multimedia-Informationen aus Bildern, Videos und Audioaufzeichnungen. In vielen Unternehmen existieren riesige Datenpools, die derzeit brachliegen, weil niemand weiß, was man mit den darin enthaltenen Informationen Sinnvolles anfangen – oder wenn doch – wie man sie mit vertretbarem Aufwand extrahieren könnte“, so Eror. Des Weiteren zögen Big-Data-Analysten zunehmend frei verfügbare Inhalte aus dem Internet für ihre Datenauswertung heran – etwa aus sozialen Netzwerken, öffentlichen Verzeichnissen und Websites. Immer häufiger kämen riesige Datenmengen zudem von Maschinen oder Sensoren, also komplett ohne menschliches Zutun. „Um so entstehende Datenmengen zu verarbeiten, brauchen wir Appliances, die CPU-Leistung, Speicher und Netzwerk in einem dedizierten System zusammenfassen – also eine Art Rechenzentrum in der Box“, erläutert Eror. Anders als konventionelle Speichersysteme, die Nutzeranfragen in Zeitfenstern reihum abarbeiten, würden Big-Data-Jobs exklusiv erledigt. Eine Schlüsselfunktion im BDA-Szenario komme Analyse-Tools wie etwa Greenplum von EMC zu. „In den nächsten Jahren wir es hier noch zahlreiche Entwicklungen geben, vor allem für die native Integration unstrukturierter Daten“, zieht Eror eine Zwischenbilanz.

Dolmetscher gerfragt

Die eigentliche Kunst bei der BDA liege aber darin, die in verteilten Datenquellen strukturierter und unstrukturierter Art verborgenen Informationen so in Beziehung zu setzen, dass verwertbare Ergebnisse herauskommen. „In den IT-Abteilungen der Unternehmen gibt es heute niemanden, der dafür ausgebildet ist“, so EMC Deutschland-Chefin Sabine Bendiek auf dem EMC-Forum. „Vereinfacht gesagt brauchen wir für BDA Dolmetscher, welche die Fragestellungen des Business-Managements in SQL-Abfragen übersetzen.“ US-Universitäten wie Stanford und Harvard hätten bereits ein adäquates Berufsbild samt Kurrikulum für solche „Data Scientists“ entwickelt. Der Autor auf LANline.de: ElCorrespondente

"Vereinfacht gesagt brauchen wir für BDA Dolmetscher, welche die Fragestellungen des Business-Managements in SQL-Abfragen übersetzen", so EMCs Deutschland-Chefin Sabine Bendiek. Foto: EMC
LANline.

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