Besonderheiten bei der Datensicherung mit Containern

Die Krux mit Containern

9. September 2022, 12:30 Uhr | Florian Malecki/am
© Wolfgang Traub

Container stellen zunehmend eine unverzichtbare Technik für Unternehmen dar, die eine Strategie zur Anwendungsmodernisierung verfolgen. Da der gesamte Code in einem einzigen Paket konsolidiert ist, lassen sich Container schnell in Betrieb nehmen und nahtlos von einer Umgebung in eine andere verschieben. Sie ermöglichen es zudem, existierenden Code wiederzuverwenden. Trotz aller Vorteile von Containern bleibt eine große Herausforderung: die Speicherung und der Schutz der darin befindlichen Daten.

Container sind von Natur aus temporär, die Speicherung jedoch permanent. Beim schnellen Auf- und Abbau von Containern zeigt sich, dass in vielen Fällen die Lebensdauer von Containern kürzer ist als die Lebensdauer der darin befindlichen Daten. Ergo kann für die Datenspeicherung das Prinzip des schnellen Erstellens und Löschens wie bei Containern nicht gelten. Vielmehr müssen die Daten penibel gesichert und gespeichert sein, um Unternehmen vor Risiken wie Systemausfällen und Datenverlusten zu schützen, wie sie beispielsweise bei der Migration und Bereitstellung neuer Anwendungen auftreten können.

Die meisten Unternehmen, die ihre Container-Strategie ausbauen, sind auf den Mehrwert fokussiert. Allzu leicht vergisst man dabei einen robusten und zuverlässigen Datensicherungs- und Wiederherstellungsplan, der ein notwendiger Bestandteil dieser Strategie ist.

Wenn ein Unternehmen in irgendeiner Phase der Softwareentwicklung auf Grund der Container-Technik geschäftskritische Daten verliert, sind zukünftige Investitionen gefährdet. Container und containerisierte Anwendungen brauchen deshalb einen Ort, an dem sich Daten und deren Historie speichern lassen. Nötig ist das, da diese Daten einen hohen Wert für das Unternehmen darstellen.

Nicht selten gehen Unternehmen davon aus, dass die Daten automatisch geschützt sind, wenn Container bei einem Cloud-Dienst in Betrieb sind. Viele Unternehmen gehen zudem davon aus, dass eine vollständige Wiederherstellung von Daten seitens des Dienstanbieters gewährleistet ist. Das ist jedoch nicht der Fall.

Cloud-Anbieter stellen einen Basisdienst für die Erstellung, Orchestrierung und den Betrieb von Containern bereit. Der Cloud-Dienstleister stellt sicher, dass die Infrastruktur stets verfügbar ist. Er kümmert sich aber weder um Daten noch um Applikationen, die ein Unternehmen in der Cloud speichert oder betreibt. Das ist einzig und allein in der Verantwortung des Unternehmens, das die Cloud als Plattform für ihre Belange nutzt.

Die Verpflichtung, Daten und Applikationen in Cloud-basierten Containern zu schützen, liegt also beim Unternehmen. Es benötigt dafür geeignete Tools und Richtlinien, um die Daten zu schützen und um sie beispielsweise nach einem Systemausfall, einem versehentlichen Datenverlust oder nach einer Cyberattacke mit minimalem Verlust wiederherzustellen.

Datenspeicherung und deren Sicherung ist ein wichtiges Thema für IT-Entwickler-Teams und DevOps. Da Container vielfach für Entwicklungszwecke in Benutzung sind, ist der Ansatz einer Datensicherung hier anders als bei klassischen Speichern. Ein klassischer, zeitbasierter Prozess mit geplanten Backups alle paar Minuten oder Stunden hilft nur bedingt. Vielmehr sollte ein ereignisgesteuerter Datensicherungsprozess stattfinden. Wenn beispielsweise ein Entwickler-Team Änderungen in einem Container vornimmt, aber nicht die erwarteten Ergebnisse daraus resultieren, will man diesen Container wahrscheinlich auf den vorherigen Zustand zurücksetzen. Dazu ist jedoch eine ordnungsgemäße Sicherung des vorherigen Zustands nötig, was eine rein zeitgesteuerte Datensicherung oft nicht gewährleisten kann.

Wie lassen sich die Speicherung und Sicherung von Daten im Zusammenspiel mit Containern optimal organisieren? Zuallererst sollten Unternehmen, Entwickler und DevOps nicht davon ausgehen, dass Container immun gegen Katastrophen oder Cyberbedrohungen sind. Alle Containeranwendungen und -daten sollten Teil einer Gesamtstrategie für die Ausfallsicherheit und den Schutz von Daten sein. Es liegt in der Verantwortung des Unternehmens, jeden Container angemessen zu sichern. Außerdem müssen sie dafür sorgen, dass die Daten einschließlich der Systeme und der Datenbanken vor Katastrophen, Systemausfällen oder externen Gefahren geschützt sind.

In der Konsequenz heißt das, dass beim Ausbau und der vermehrten Nutzung von Containern auch die unternehmensübergreifende Disaster-Recovery-Strategie daran ausgerichtet sein muss. Man sollte kontinuierlich prüfen, ob alle Daten, Systeme und Umgebungen, die durch neue Techniken entstehen oder in diesen gespeichert sind, Teil der Disaster-Recovery-Strategie sind.

Die ordnungsgemäße Sicherung von Daten ist und bleibt von entscheidender Bedeutung und sie wird in den kommenden Monaten und Jahren noch an Relevanz gewinnen. Je mehr Unternehmen, Entwickler und DevOps-Teams Container einsetzen, desto mehr Daten fallen an, die man sichern, speichern und schützen muss. Die Containerisierung hat viele Vorteile für die Anwendungsentwicklung. Aber sie bringt auch neue Herausforderungen für die Datensicherung und -wiederherstellung mit sich. Aus diesem Grund sollten Unternehmen der Speicherung und Sicherung ihrer containerisierten Daten von Anfang an große Aufmerksamkeit schenken.

Florian Malecki ist Executive Vice President Marketing bei Arcserve.

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