Interview mit Paul Speciale, CPO von Scality

Flexibles Multi-Cloud-Data-Management

23. Juni 2020, 12:00 Uhr |

Scality, Anbieter von Softwarelösungen für globale Datenorchestrierung sowie Datei- und Objektspeicherung, will mit seiner Interface-Lösung Zenko Nutzer bei der cloud-übergreifenden Kontrolle und Verwaltung von Daten unterstützen. Den Multi-Cloud-Ansatz der Lösung und den damit verbundenen Nutzen für Unternehmen stellte Paul Speciale, Chief Product Officer bei Scality, im Interview mit der LANline vor.

LANline: Herr Speciale, Multi-Cloud ist ein oft verwendeter Begriff. Wie würden Sie ihn in wenigen Worten beschreiben?
Paul Speciale: Multi-Cloud verspricht, Effizienz, Leistung und Sicherheit zu verbessern und dabei gleichzeitig Kosten zu senken, indem Unternehmen mehrere Public- und Private-Clouds für unterschiedliche Zwecke optimal einsetzen können.

LANline: Wie können Unternehmen einen modernen Cloud-Workflow umsetzen?
Paul Speciale: Datenorchestrierung ermöglicht Workflows, die mehrere Public-Clouds gleichzeitig involvieren. Die Strategie besteht darin, unterschiedliche Use-Cases, die für eine spezifische Public-Cloud optimiert sind, dennoch über eine gemeinsame Plattform zu verwalten.

LANline: Welche Rolle spielt ein Data-Controller?
Paul Speciale: Ein Multi-Cloud-Data-Controller ist eine Softwareanwendung, die Transparenz und Kontrolle für die Datenverwaltung über mehrere Cloud-Umgebungen hinweg ermöglicht. Ein Hauptmerkmal ist unter anderem ein globaler Namespace, der eine Gesamtschau aller Daten über mehrere Public-Clouds, sowie On-Premises-Speicher-Systeme liefert. Daten-Management-Policies ermöglichen die Konfigurierung von Workflows über diese Speichersysteme und Clouds hinweg. Die Regeln können sich auf Metadaten wie Dateigröße, Typ, erweiterte Metadaten etc. beziehen. Ein weiteres Merkmal ist außerdem eine „Data Mover Engine“ zur Verarbeitung der Workflows, damit eine Kopie oder Verschiebung der Daten auf Basis der Policies über Private- und Public-Clouds hinweg erfolgen kann.

LANline: Bitte beschreiben Sie kurz, wie Zenko funktioniert. Welche Funktionen bietet das System?
Paul Speciale: Zenko ist eine Infrastruktursoftware, die einen globalen Namespace über mehrere Private- und Public-Clouds hinweg unterstützt. Sie stellt einen AWS-S3-API-Endpunkt bereit und kann daher als S3-Zugriffspunkt für Applikationen dienen. Das bedeutet, dass Anwendungen Daten via S3 API an Zenko schicken können, um sie in jeder der unterstützten Backend-Clouds und On-Premises-Speicher-Systeme abzulegen. Jede Anwendung, die S3 nutzt, kann dann beispielsweise Daten auf S3-fremden Public-Clouds wie Azure Blob speichern beziehungsweise Daten von einem S3-fremden Ziel wie einem NAS Filer lesen. Außerdem stellt Zenko Policies zum Daten-Management von Workflows auf Clouds bereit. Aktuell unterstützt das System Lifecycle-Policies für die Löschung und Verschiebung von Daten zwischen den unterstützten Speichersystemen und Public-Clouds. Außerdem ermöglichen Replication-Policies das Duplizieren von Daten entweder one-to-one oder one-to-many zwischen den unterstützten Speichersystemen und Public-Clouds.
Im Kern ist Zenko eine Data Workflow Engine, die benutzerdefinierte Regeln zur Datenverwaltung asynchron verarbeiten kann.

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Paul Speciale
Paul Speciale ist verantwortlich für die strategische Richtung in Bezug auf die Softwarelösung Zenko.
© Scality

LANline: Wie unterscheidet sich Zenko von vergleichbaren Produkten?
Paul Speciale: Zenko ist Speicher- und Cloud-agnostisch – und kann zum Beispiel mit oder ohne Scality Ring, nur mit Speichersystemen anderer Anbieter oder Public-Clouds eingesetzt werden. Die Speicherung der Daten erfolgt nativ in dem jeweiligen Speichersystem beziehungsweise der jeweiligen Cloud. Die Lösung verwendet stets die native Speicher-API des Ziel-Backends, damit Daten in ihrem dementsprechenden Format gespeichert sind.

LANline: Wie greift Zenko auf Daten innerhalb eines Speichersystems zu?
Paul Speciale: Zenko speichert Daten stets über die jeweilige native API in der Cloud. Bei Azure arbeiten wir zum Beispiel mit der Azure Blob API, um die Daten als Azure „Container und Blobs“ abzulegen. In AWS nutzen wir die AWS S3 API, um die Daten als „Buckets und Objects“ zu speichern und bei einem NAS Filer kommt beispielsweise NFS zur Speicherung der Daten zum Einsatz.

LANline: Welche Backend-Speicherlösungen werden unterstützt?
Paul Speciale: Zum jetzigen Zeitpunkt unterstützt Zenko zum einen On-Premise-Storage-Systeme wie Scality Ring, Ceph, NAS Filer und lokale File-Systeme und zum anderen die Public-Clouds AWS S3, Azure Blob, Google Cloud Storage, Wasabi und Digital Ocean.

LANline: Welche Zielgruppe will Scality mit der Lösung erreichen, und welche Problemstellungen können Nutzer durch die Implementierung des Produkts lösen?
Paul Speciale: Zenko richtet sich an zwei unterschiedliche Zielgruppen. Zum einen sind das die Scality-Ring-Nutzer, die Multi-Cloud Use Cases erwägen. Dazu gehören in der Regel Anwender im Medien- und Unterhaltungsbereich sowie im Gesundheits- und Finanzwesen, die Lösungen für die Cloud-Archivierung, Cloud-Bursting oder Cloud-Disaster Recovery suchen. Zum anderen sind das die 3rd-Party-Storage-Nutzer, die Daten auf bestehenden NAS Filern mobilisieren und mit diesen Daten neue Services in Public-Clouds nutzen wollen.

LANline: Herr Speciale, vielen Dank für das Gespräch.


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