Test: Synology Diskstation DS923+

Handliches 4-Bay-NAS

28. April 2023, 7:00 Uhr | Christoph Lange/am
Das NAS-System DS923+ von Synology verfügt über vier Drive-Bays und zwei zusätzliche M.2-SSD-Slots.
© Christoph Lange

Die Diskstation DS923+ von Synology stellt in einem kompakten Gehäuse vier Laufwerke und zwei M.2-SSD-Slots für bis zu 50 TByte Speicherkapazität bereit. Das DSM-Betriebssystem bietet zahlreiche Funktionen, um die Speicherressourcen flexibel bereitzustellen und die darauf abgelegten Daten zu sichern.

Die Datenflut macht auch vor kleinen Unternehmen und Home-Offices nicht halt. Mit der Diskstation DS923+ bietet Synology ein kompaktes NAS-Gehäuse mit vier Laufwerkseinschüben und zwei zusätzlichen M.2-SSD-Slots an, das sich durch eine Erweiterungseinheit mit fünf zusätzlichen Drives einfach ausbauen lässt. Die maximale Speicherkapazität erhöht sich dadurch von 50 auf über 120 TByte. Die NAS-Lösungen von Synology unterstützen zahlreiche Nutzungsszenarien und stellen über das Paketzentrum mehr als 100 Anwendungen für unterschiedliche Bereiche bereit. Die Palette reicht von Filesharing über SAN-Storage, Multimedia-Anwendungen, Videoüberwachung, Web-Server oder Datenbanksystem bis hin zu Sicherheitstools wie VPN- und Radius-Server.

Für die Bereitstellung von Verzeichnisfreigaben über das Netzwerk unterstützt DS923+ unter anderem die Protokolle SMB, NFS, AFP, FTP, SFTP, WebDAV sowie rsync für die Synchronisierung von Daten zwischen mehreren Standorten. Eine globale Suche ermöglicht das schnelle Auffinden von indizierten Dateien. Mit Hilfe der Hybrid-Share-Funktion lassen sich selten genutzte Daten in der Synology-Cloud speichern, wofür Gebühren anfallen. Synology stellt zudem mit der Active Backup Suite eine kostenfreie Lösung für die Sicherung von anderen Diskstation-Einheiten, von physischen Windows- und Linux-Systemen, VMs mit Hyper-V oder VM-ware sowie Konten in Microsoft 365 und Google Workspace bereit.

Das Gehäuse nimmt bis zu vier Laufwerkeinschübe für 3,5- oder 2,5-Zoll-Festplatten oder SSDs mit SATA-Schnittstelle auf. Zusätzlich lassen sich im Geräteboden zwei M.2-NVMe-SSDs einbauen, die man als schnellen Cache oder als Erweiterung des SSD-Pools konfigurieren kann. Für den Arbeitsspeicher stehen zwei Steckplätze für maximal 32 GByte zur Verfügung. Unser Testsystem verfügte über 4 GByte RAM. Die Einbindung in das Netzwerk erfolgt über zwei 1-GBit/s-LAN-Ports, die sich als redundantes NIC-Team konfigurieren lassen. Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich zudem ein PCIe-Steckplatz für ein 10-GBit/s-Modul mit RJ45-Port, das Transferraten von 10, 5, 2,5 und 1 GBit/s unterstützt. Ein USB-3.2-Gen1-Port ermöglicht den Anschluss von externen Laufwerken und anderen USB-Geräten. Das Erweiterungsgehäuse lässt sich über einen eSATA-Port mit der DS923+ verbinden.

Für den Test schraubten wir vier 1-TByte-Samsung-SSDs aus dem Testlab in die Laufwerkeinschübe ein. Die Plastikschienen rasten im Gehäuse gut ein und lassen sich mit einem kleinen Schlüssel verriegeln. Dann verbanden wir ein LAN-Kabel mit dem L2-Switch des Testnetzes und schalteten die DS923+ ein. Der Lüfter ist sehr leise, wodurch sich das Gerät gut für Büroumgebungen eignet.

Um das NAS-System zu finden, gaben wir auf einem Rechner, der im selben IP-Subnetz stand, im Web-Browser synologynas:5000 ein. Dadurch startete ein Assistent, der die Diskstation automatisch erkannte und die IP- und MAC-Adresse anzeigte. Mit einem Klick auf Installieren war die neueste Version des Diskstation-Manager-Betriebssystems (DSM) aus dem Web heruntergeladen und installiert. Nach der Anmeldung an der Web-Konsole erschien ein Wizard für die Erstkonfiguration. Hier gibt der Systemverwalter unter anderem Gerätename, Admin-Konto und Passwort an. Um den kostenlosem Quick-Connect-Dienst von Synology nutzen zu können, muss man auf der Hersteller-Website ein Account anlegen. Nachdem wir dies durchgeführt hatten, konnten wir uns über eine spezielle URL aus dem Internet direkt an der NAS-Web-Konsole anmelden.

Damit die Diskstation Speicherkapazitäten bereitstellen kann, muss der Systemverwalter zunächst die gewünschten Pools und Volumes erstellen. Ein Speicherpool muss immer aus Laufwerken desselben Typs bestehen. Als Dateisystem stehen ext4 sowie das modernere btrfs zur Verfügung. Für Einsteiger empfiehlt Synology die hauseigene Hybrid-RAID-Technik (SHR). Sie basiert auf Linux-RAID und ist einfacher zu bedienen als klassische RAID-Konfigurationen. Erfahrene Administratoren können nach wie vor herkömmliche RAID-Level anlegen. Wir entschieden uns für einen RAID-5-Verbund, zu dem wir alle vier SSDs hinzufügten. Damit stand eine nutzbare Kapazität von 2,8 TByte zur Verfügung. Die DS923+ unterstützt auch RAID 0, 1, 6, 10 sowie JBOD.

Beim Anlegen des RAID-5 erschien der Warnhinweis, dass die von uns verwendeten Samsung-SSDs nicht in der Kompatibilitätsliste von Synology enthalten sind und der Hersteller deshalb keinen technischen Support leistet. Vor dem Kauf der Datenlaufwerke sollte man überprüfen, ob Synology sie offiziell unterstützt. Bei SSDs sind bislang nur Laufwerke von Synology selbst zugelassen.


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