Referenzarchitekturen für die Hybrid Cloud

Integrierte Lösungen vereinfachen Einstieg

26. Oktober 2016, 8:00 Uhr | Von Peter Dümig.

Die Hybrid Cloud gilt vielen als eines der wichtigsten Zukunftsmodelle der Unternehmens-IT. Mit der Einführung lassen sich Unternehmen allerdings Zeit - unter Verweis auf eine angeblich hohe Komplexität. Ein modularer Ansatz beseitigt Hürden und erleichtert den Einstieg in eine hybride Umgebung.

Flexibilität, Kostenkontrolle und Sicherheit zählen zu den wichtigsten Vorteilen, die sich Unternehmen von der Nutzung einer Hybrid Cloud erwarten. Allerdings erfordert die Einführung auch klare Konzepte. Welche geschäftsrelevanten Applikationen, Daten und Prozesse lassen sich in die Cloud verlagern? Lassen sich bei der Migration in die Public Cloud die erforderlichen internen und branchenüblichen Sicherheits- und Compliance-Vorgaben einhalten? Sind der Schutzbedarf und die gewünschten Service-Level-Agreements (SLAs) erst einmal ermittelt, können Unternehmen einen Verteilungsplan für die anstehende Migration in eine Hybrid Cloud erstellen.

Der befürchtete höhere Aufwand bei der Aufteilung, Nutzung und Verwaltung der IT-Ressourcen aus Private und Public Clouds erweist sich immer noch als erhebliches Hemmnis. Im Rahmen eines reinen Do-it-yourself-Modells, bei dem die interne IT eines Unternehmens den gesamten Aufbau und die Virtualisierung von Servern und Storage-Systemen in Eigenregie übernimmt, können die Bedenken im Einzelfall durchaus angebracht sein. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, um mit integrierten und modularen IT-Infrastrukturen viele der anstehenden Aktivitäten deutlich zu vereinfachen.

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Wichtigste Bausteine für die Hybrid Cloud am Beispiel des "Dell Hybrid Cloud Solution Stacks" im Überblick. Bild: Dell

Eine Lösung dafür bietet eine vorkonfigurierte und vorinstallierte Referenzarchitektur. Sie enthält eine Auswahl von Server-, Storage- und Netzwerkkomponenten, deren Zusammenspiel überprüft wurde und in bestimmten Kombinationen beispielsweise für die Cloud-Computing-Plattform Microsoft Azure zertifiziert ist. Unternehmen können damit eine Private Cloud in ihrem Rechenzentrum aufbauen, die sich mit einer auf Microsoft Azure basierenden Public Cloud verzahnen lässt.

Modulare Referenzarchitektur reduziert Komplexität

Während für den Aufbau einer individuellen Lösung mehrere Arbeitstage zu kalkulieren sind, ist eine modulare Referenzarchitektur in wenigen Stunden einsatzfähig. Damit sind Unternehmen in der Lage, in kurzer Zeit von den Vorteilen einer modularen und skalierbaren Architektur zu profitieren. Templates und Assistenten tragen entscheidend zu einer weitgehend automatisierten Implementierung bei. Durch einen geringeren Anpassungsaufwand lassen sich auch die Installationskosten reduzieren.

Als Server kommen in einer solchen Referenzarchitektur konvergente Systeme mit aktuellen Intel-Xeon-Prozessoren zum Einsatz. Die Server-Knoten sollten einen Mix aus Prozessorleistung, Knotenanzahl und flexiblen Festplattenzuordnungen bieten, um eine bedarfsorientierte Skalierung zu gewährleisten. Microsoft Azure stellt den benötigten Speicher in Form von "Microsoft Storage Spaces" bereit. Dieser Baustein für eine effiziente Massenspeicherverwaltung ermöglicht den Aufbau einer ausbaufähigen Infrastruktur für leistungsstarke Hybrid-Cloud-Lösungen. Auf der Hardwareseite komplettieren Switches die Referenzarchitektur. Sie sollten sich durch eine niedrige Latenz für Cloud- und geschäftskritische Anwendungen auszeichnen, die eine hohe Bandbreite erfordern.

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Das Spektrum der gemeinsamen Cloud-Lösungen von Dell und Microsoft beispielsweise reicht von einem Do-it-yourself-Ansatz über Referenzarchitekturen ("Dell Hybrid Cloud System") bis hin zu individuellen, hochleistungsfähigen Lösungen auf der Basis des "Dell Microsoft Cloud Platform Systems". Bild: Dell

Eine integrierte, modulare Referenzarchitektur für den Aufbau einer Hybrid Cloud umfasst zudem die benötigten Verwaltungsfunktionen. Mit einer zentralen Management-Konsole sollten sich Private und Public Clouds - inklusive IaaS-Services (Infrastructure as a Service) und Applikationen - vom eigenen Rechenzentrum aus verwalten lassen. Der "Cloud-Manager" unterstützt dann die automatische Bereitstellung, Skalierung, Sicherung und Wiederherstellung.

IT-Sicherheit in einer Hybrid Cloud

Lange Zeit haben deutsche Unternehmen beim Einsatz einer Public Cloud gezögert. Einer aktuellen Studie von Bitkom Research im Auftrag von KPMG (www.kpmg.de/cloud) zufolge nutzten im Jahr 2015 immerhin 26 Prozent der Unternehmen eine Public Cloud - im Jahr 2014 waren es erst 16 Prozent. Viele Anwender haben in der Zwischenzeit erkannt, dass sie durch eine geeignete Aufteilung von Applikationen und Daten in einer Private und einer Public Cloud ihre IT-Lösungen optimieren und eine höhere Effizienz erzielen können.

Wichtig ist, dass Unternehmen die Kontrolle darüber behalten, welche Teile ihrer IT sie in die Public Cloud auslagern beziehungsweise welche Services sie von dort beziehen - und welche unternehmenskritischen Daten sie in ihrer Private Cloud behalten. Sie sind so in der Lage, die Vorteile einer Private und einer Public Cloud zu nutzen und besitzen gleichzeitig die Freiheit, IT-Ressourcen flexibel und skalierbar aufzuteilen. Eine Hybrid Cloud kann damit die Vorteile der Effizienz, Skalierbarkeit und Flexibilität einer Public Cloud mit der IT-Sicherheit einer Private Cloud kombinieren.

Peter Dümig ist Senior Server Product Manager bei Dell ().

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