Test: Qnap QuCPE-7012

Multitalent für Virtualisierung

1. Juli 2022, 9:30 Uhr | Christoph Lange/am
© Qnap

QuCPE-7012 von Qnap vereint Netzwerk- und Server-­Virtualisierung in einem Gerät. Der integrierte L3-Switch verfügt über zwölf physische Ports, die sich im WAN-, LAN- oder VNF-Modus (Virtual Network Functions) konfigurieren lassen.

Mit den Kombigeräten der QuCPE-Familie zielt Qnap auf kleinere und mittlere Unternehmen sowie auf die Anbindung von Zweigstellen. Sie verwenden das für Edge Computing entwickelte, auf Linux basierende Betriebssystem QNE. Auf einem QuCPE-System laufen ein KVM-Hypervisor (Kernel Virtual Machine) für die Bereitstellung von VMs, eine Container-Software auf Docker-Basis und eine Netzwerk-­Virtualisierungslösung. Hinzu kommen zahlreiche Anwendungen, unter anderem für die Cloud-Verwaltung und die Integration von Cloud-Ressourcen wie S3-Speicher. Die Modellgeneration QuCPE-7012 ist in drei Versionen mit acht, 32 oder 64 GByte RAM sowie mit Intel-Xeon-CPUs mit vier, acht oder zwölf Cores erhältlich. Der ­Arbeitsspeicher lässt sich mit acht DIMM-Steckplätzen auf bis zu 256 GByte ausbauen. Für die Netzwerkverbindungen steht ein L3-Switch mit acht 2,5-GBit/s-Ports und vier 10-GBit/s-SFP+-Ports zur Verfügung. Alle Ports lassen sich für WAN, LAN oder VNF konfigurieren. Die Lösung unterstützt auch redundante Konfigurationen mit zwei identischen Geräten, die im Active-Standby-Modus laufen.

Einzelmodus oder Amiz Cloud

Die QuCPE-Systeme lassen sich entweder im Einzelmodus oder über die Amiz Cloud verwalten. Beim Einzelmodus erfolgt das Management mit Hilfe der lokalen Benutzerkonten. Der Fernzugriff über den My- Qnapcloud-Dienst wird dabei ebenfalls unterstützt. Ein nachträglicher Wechsel zum Cloud-Verwaltungsmodus ist jederzeit möglich. Mit Hilfe der Amiz Cloud lassen sich mehrere Qnap-Systeme von zentraler Stelle aus verwalten. Dieses von Qnap ­entwickelte Portal stellt eine Plattform für Konfiguration, Betrieb und Überwachung der QuCPE-Geräte eines Unternehmens ­bereit. Für die Nutzung dieser Lösung sind eine Qnap-ID und ein Beitrittsschlüssel für die Amiz Cloud erforderlich. Für den LANline-Test installierten wir das System im Einzelmodus. Vor der Inbetriebnahme bauten wir zwei 1-TByte-SATA-SSDs ein, die beim ersten Start automatisch als redundanter RAID-1-Verbund konfiguriert waren und das Application Volume für die VMs und Container bereitstellten. Hierfür war es nötig, den Gerätedeckel zu öffnen und dann die Laufwerkshalterung abzuschrauben. Ein Austausch eines defekten Drives im laufenden Betrieb ist nicht möglich.

Um neue Geräte im Netzwerk zu finden, bietet Qnap das Tool Qfinder Pro an. Wir verbanden den mit MGMT beschrifteten Port 1 des QuCPE-7012 mit einem Switch des LANline-Testnetzes. Die QuCPE-Ports sind standardmäßig für DHCP konfiguriert, sodass das Gerät automatisch eine IP-­Adresse erhielt. Anschließend starteten wir auf einem Windows-PC das Qfinder-Tool, das uns sofort die IP-Adresse des QuCPE-Systems anzeigte. Sie lässt sich zudem im kleinen Frontdisplay des Gerätes ablesen. Damit konnten wir per Web-Browser auf die Management-Oberfläche des Qnap-Systems zugreifen. Erfahrene Anwender können sich auch per SSH direkt an der ­Linux-Konsole anmelden.

Nach dem ersten Login startet automatisch ein Smart-Installation-Assistent, der durch die Systemkonfiguration führt. Unter ­anderem lässt sich eine Qnap-ID erstellen. Ein automatischer Versand von ­Systemmeldungen und Alarmen ist per SMTP-Mail-Server, SMS, Instant Messenger oder Push-Benachrichtigungen möglich. Im letzten Schritt lassen sich Sicherheitsrichtlinien festlegen, unter anderem für Zertifikate, private Schlüssel, Pass­wörter sowie für eine Erkennung von ­Manipulationen an Systemdateien.

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