Test: Datacore Swarm

Objektspeicher als SDS-Lösung

4. Mai 2022, 7:00 Uhr | Christoph Lange/am
Das Dashboard der Storage-Management-Konsole zeigt den aktuellen Systemzustand an.
© Christoph Lange

Mit Swarm bietet Datacore eine Object-Storage-Plattform an, die als vorkonfigurierte Hardware-Appliance sowie als reine Software­lösung für Bare-Metal- und VM-Installationen erhältlich ist. Für den Test haben wir die Swarm-Systeme als virtuelle Appliances auf der VMware-vSphere-Plattform des LANline-Testlabs eingerichtet.

Der Spezialist für Software-Defined Storage (SDS) Datacore hat sein Portfolio im Jahr 2021 um die softwarebasierte Object-Storage-Lösung Swarm erweitert. Die Plattform eignet sich für die Speicherung von sehr großen Mengen unstrukturierter Daten wie zum Beispiel Bilddateien, Videos oder Dokumentenablagen. Die gängigsten Einsatzbereiche sind aktive Archivsysteme, beispielsweise für die medizinische Bildverarbeitung, Content Delivery für Social-Media-Plattformen, Big-Data-Analysen oder Compliance-konforme Dokumentenablagen. Im Backup-Bereich sind Swarm-Objektspeicher auch als Primary- oder Secondary-Backup-Systeme für die Desaster-Recovery-Vorsorge in Gebrauch. Wie der Name Swarm andeutet, handelt es sich um mehrere Systeme, die im Zusammenspiel eine leistungsfähige Object-Storage-Plattform bereitstellen. Die Server verwenden Linux als Betriebssystem. Die Basisfunktionen für die Swarm-Infrastruktur wie Netzwerk-Boot der Storage-Nodes oder DHCP- und DNS-Dienste stellt der Services-Node (CSN) bereit.

Ein Elastic-Search-System (ES), das transparent im Hintergrund arbeitet, bildet die Grundlage für umfangreiche Suchfunktionen. Die Speicherkapazitäten liefert ein Cluster aus mehreren Storage-Nodes. Vor Datenverlusten schützt eine Kombination aus Erasure Coding und Replikation. Die Verbindung zur Außenwelt erfolgt über ein S3-Content-Gateway, das sich zum Beispiel mit der AWS-, Azure- oder Google-Cloud verbinden lässt. Die Zugriffe auf das Objektspeichersystem sind auf verschiedenen Wegen möglich. Anwendungen mit einer S3-Schnittstelle können Daten über die Swarm-API direkt auf dem System ablegen.

Swarm lässt sich auch als Objektspeicher in Kubernetes-Umgebungen integrieren. Das Content Gateway von Swarm ermöglicht einen direkten Zugriff auf die gespeicherten Datenobjekte über einen Web-Browser. Zudem stellt es einen S3-Endpunkt für die Verbindung zu anderen Objektspeichern bereit. Anwender können per Browser die Objektdaten durchsuchen sowie Objekte hoch- und herunterladen.

Mit Hilfe des Dateiprotokollkonverters Swarm-FS ist es möglich, auf die auf dem Objektspeicher liegenden Dateien per NFS zuzugreifen. Für die Windows-SMB-Welt bietet Datacore das Add-on-Produkt Filefly an. Es unterstützt ein hierarchisches Storage-Management (HSM), das die Daten von SMB-File-Servern oder NAS-Filern nach definierten Regeln automatisch auf das kostengünstigere S3-Object-Storage-System verschiebt. Die Anwenderschaft kann dabei über Platzhalter wie gewohnt auf die Dateien zugreifen. Abgerundet ist das Funktionsspektrum von Swarm durch eine Telemetrie-Appliance, die Performance-Metriken von allen Systemen mit dem Tool Prometheus erfasst und sie in einer Grafana-Konsole grafisch übersichtlich darstellt.


  1. Objektspeicher als SDS-Lösung
  2. Aufbau der Plattform

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