Storage Networking World Europe 2005

Speicherlösungen für (fast) alle Ansprüche

2. November 2005, 0:06 Uhr | Christoph Lange/wj

Wie breit die Palette an Speicherlösungen mittlerweile geworden ist, zeigte die SNW Europe 2005. Rund 50 Hersteller präsentierten Hard- und Softwareprodukte, die ein effizienteres Storage-Management ermöglichen sollen.

Mehr als 1200 Teilnehmer folgten Anfang September der Einladung der Storage Networking Industry
Association (SNIA) zur SNW Europe nach Frankfurt am Main. Im Solutions Center zeigte unter anderem
Hitachi Data Systems (HDS), wie sich die Daten eines Video-Streams von einem Speichersystem auf ein
anderes migrieren lassen, ohne dass dabei die Videowiedergabe unterbrochen wird. Das dahinter
stehende Tiered-Storage-Konzept spielt auch bei EMC eine zentrale Rolle: Daten werden klassifiziert
und in Abhängigkeit von ihrem Lebenszyklus auf teuren oder kostengünstigen Systemen
gespeichert.

Einen starken Praxisbezug bot das iSCSI Hands-on Lab, bei dem die SNW-Teilnehmer selbst einen
Windows-Server für iSCSI-Zugriffe konfigurieren konnten. Immer mehr Hersteller integrieren in ihre
Disk-Subsysteme einen Double-Parity-Raid-Schutz, der auch den Ausfall von zwei Festplatten
verkraftet, ohne dass Daten verloren gehen. Bei HDS heißt diese Funktion Raid-6, Network Appliance
nennt sie einfach Double Parity.

Die Möglichkeit, Speicherressourcen innerhalb eines Disk-Arrays zu virtualisieren, zählt bei den
meisten Anbietern schon zur Grundausstattung. Bei der netzwerkbasierten Virtualisierung ringen die
Hersteller aber noch um den richtigen Weg. So ist IBM mit seiner In-Band-Appliance SAN Volume
Controller (SVC) recht erfolgreich, hat aber vor kurzem bekannt gegeben, dass die für die
SAN-Switches der MDS-9000-Familie von Cisco entwickelte SVC-Version eingestellt wird. Cisco setzt
nun auf die von EMC entwickelte Virtualisierungslösung Envista, die als Blade-Modul in die
SAN-Switches integriert wird. Bei Brocade bildet nach wie vor der Multiprotocol Router das
Herzstück der SAN-Speichervirtualisierung. McData hat auf der SNW 2005 eine neue
Virtualisierungsstrategie angekündigt, in deren Mittelpunkt der Highend-Direktor Intrepid 10000
steht.

Bei den FC-Speichernetzen ist der Wechsel zur 4-GBit/s-Generation in vollem Gang. Neben Brocade
bietet nun auch McData FC-Switches mit 4-GBit/s-Technik an. Auch Disk-Arrays mit
4-Gbit/s-FC-Technik sind bereits erhältlich. Ein Generationswechsel kündigt sich auch bei SCSI an.
Für das seit Jahrzehnten in Enterprise-Umgebungen bewährte parallele Interface steht mit Serial
Attached SCSI (SAS) der serielle Nachfolger bereit. Bei Adaptec waren auf der SNW 2005 die ersten
SAS-Controller-Modelle zu sehen, SAS-Festplatten sind unter anderem von Seagate erhältlich.

Der Tape-Spezialist Quantum hat auf der SNW weitere Mitglieder seiner PX-Familie vorgestellt.
Die Bandbibliotheken lassen sich erweitern, ohne dass Umbauten vorgenommen werden müssen. Der
Techniker muss lediglich eine Verschlussplatte von jedem Gehäuse entfernen, damit der in alle
Modelle integrierte Transportarm freie Fahrt erhält. Mit der PX506 für bis zu 38 Kassetten und der
PX502 mit maximal 100 Kassetten erhält das Flaggschiffmodell PX510 nun zwei kleinere
Geschwister.

Neben den klassischen Bandbibliotheken waren auf der SNW 2005 auch zahlreiche Virtual Tape
Libraries (VTL) zu sehen, die ein Backup-to-Disk ermöglichen. Zu den Vorreitern dieser Technik
zählt schon seit mehreren Jahren Fujitsu Siemens Computers. Der Messeauftritt von Computer
Associates stand ganz im Zeichen der neuen Brightstor-Version R11.5. Sie umfasst unter anderem das
Storage Command Center für einen Business-View auf die wichtigsten Storage-Parameter sowie einen
Hierarchical-Storage-Manager für die intelligente Archivierung der Geschäftsdaten. Brightstor R11.5
enthält zudem eine neue Version der Backup-Lösung Arcserve.

Der Storage-Spezialist Adic hat eine neue Version seiner Archivierungslösung Amass und des
SAN-Filesystems Stornext vorgestellt. Syncsort verfolgt mit dem Advanced Protection Manager einen
Block-basierten inkrementellen Backup-Ansatz, der in Kombination mit Snapshots ressourcenschonend
synthetische Voll- Backups erstellen kann. Bei Symantec/Veritas stand die SNW 2005 unter dem Motto,
Storage und IT-Security miteinander zu integrieren. Die SNIA hat bereits bekannt gegeben, dass das
Stelldichein der europäischen Speicherbranche nächstes Jahr wieder im September in Frankfurt
stattfinden wird.


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