Messebericht: Powering the Cloud

Storage-Grids auf dem Vormarsch

30. Oktober 2014, 9:43 Uhr | Christoph Lange, LANline

Um den Anforderungen von Cloud-Computing gerecht zu werden, entwickeln immer mehr Hersteller Grid-basierte Speicherlösungen. Storage-Grids bestehen aus Standard-Server-Hardware mit lokalen Festplatten, um sowohl die Speicherkapazität als auch die Performance linear skalieren zu können. Auf der Messe Powering the Cloud in Frankfurt stellten mehrere Anbieter ihre Grid-Lösungen vor. Auch zahlreiche Hersteller klassischer Storage- und Backup-Lösungen waren in Frankfurt vertreten.

Der stark wachsende Cloud-Computing-Markt hat eine neue Kategorie von Speichersystemen hervorgebracht. Eine zentrale Anforderung an Cloud-Computing-Plattformen ist die schnelle Anpassung der bereitgestellten Ressourcen an steigende oder sinkende Kapazitäts- und Performance-Bedarfe.Die klassischen monolithischen Speichersysteme werden diesen Anforderungen nicht gerecht. Auf der Messe Powering the Cloud in Frankfurt stellten am 28. und 29.10.2014 sowohl Startups wie Nutanix als auch Storage-Schwergewichte wie IBM ihre Cloud-optimierten Speichersysteme vor.

Storage-Grids

Nutanix wurde 2009 gegründet und hat 2011 sein erstes Storage-Grid-System auf den Markt gebracht. Die Produktpalette umfasst mittlerweile neun Modelle, die Intel-Server-Hardware mit lokalen HDD- und SSD-Laufwerken kombinieren. Die Daten werden mit dem Nutanix Distributed File System über den gesamten Cluster hinweg zentral verwaltet. Auf den Nutanix-Servern können Hypervisoren von VMware ESXi, Microsoft Hyper-V oder Linux KVM laufen. Nutanix hat seine Lösung mit Amazon integriert, wodurch es möglich ist, mithilfe der Nutanix-Management-Software Daten direkt in die Cloud zu migrieren.

IBM bietet für dieses Marktsegment den Elastic Storage Server an. Das Systembasiert auf dem General Parallel File System von IBM und läuft auf Servern der X-Series-Familie mit Power-8-Prozessoren. Die Cloud-Integration erfolgt über Openstack-basierende Schnittstellen. Elastic Storage skaliert derzeit bis 1400 TByte.

Mit Eternus CD10000 hat Fujitsu ein modular skalierbares Speichersystem für Großunternehmen vorgestellt. Es unterstützt Object-, Block- und File-Storage und lässt sich auf mehr als 50 Petabyte Speicherkapazität ausbauen.

Open Storage Platform von Seagate

Einen neuen Ansatz für die Datenspeicherung verfolgt Seagate mit der Kinetic Open Storage Plattform. Seagate hat Laufwerke entwickelt, die Objekt-Daten in einem Key Value Store direkt auf der Platte speichern können. Die Laufwerke verfügen über einen Connector, der die Daten per Ethernet überträgt. Die APIs und Libraries sind Open Source, so dass Open Source Anbieter Storage-Controller entwickeln können, mit denen sich die Daten verwalten lassen. In Deutschland baut Rausch Netzwerktechnik die Gehäuse für diese neuartige Speicherlösung.

Dass sich die Anforderungen an Speichersysteme wandeln, hat auch Emulex erfahren. Es gibt immer mehr Unternehmen, die weder FC noch FCoE oder iSCSI benötigen, sondern ihre Speicherressourcen per Ethernet ansprechen möchten. Emulex hat reagiert und stellt mit den Open Works Tools einen Werkzeugkasten bereit, mit dem Kunden die Host Bus Adapter für ihre individuellen Anforderungen umprogrammieren können.

Bei Netapp ist die Integration in die Cloud ebenfalls ein wichtiges Thema. Das Unternehmen hat neue Software und Services angekündigt, um das Datenmanagement in der Cloud zu vereinfachen. Unter anderem wurde die neue Cloud-Version des Betriebssystems Clustered Data Ontap mit Amazon Web Services (AWS) integriert, wodurch sich Hybrid Cloud Services bereitstellen lassen.

HDS bietet mit „Hitachi Cloud – Compute as a Service“ eine Managed Private Cloud Lösung an, die einem Unternehmen die Vorteile einer Public Cloud in einer sicheren Umgebung zur Verfügung stellt. Zudem hat HDS die Unified Compute Platform (UCP) um Funktionen erweitert, mit denen sich Cloud-Services schneller bereitstellen und besser verwalten lassen.

Dass Fibre Channel (FC) als SAN-Protokoll nach wie vor unverzichtbar ist, kann Brocade bestätigen. Die SAN-Direktoren sind schon seit Jahren multiprotokollfähig und unterstützen SAN- und Ethernet-Protokolle. Dennoch setzen die meistengroßen Unternehmensrechenzentren für kritische Anwendungen wie SAP oder Oracle-Datenbanken weiterhin auf FC. Denn für Block-Level-Storage ist FC nach wie vor das leistungsfähigste und zuverlässigste Übertragungsprotokoll.

Storage-Virtualisierung, Backup und Recovery

Zu den Spezialisten für Speichervirtualisierung zählt seit vielen Jahren Datacore. Auf der Messe stand die neueste Version Sansymphony-V10 PSP1 im Mittelpunkt. Sie lässt sich nun auf bis zu 64 Nodes in einem Clusterverbund skalieren. Mit Sequential Storage Optimizations hat Datacore eine Technologie entwickelt, die Random-IOs sequentiell auf das Speicherlaufwerk schreibt. Dadurch lassen sich mit einem einzigen IO-Vorgang sehr viel mehr Random-Daten abspeichern.

Eine Speziallösung für Außenstellen bietet Riverbed mit den Steelhead-EX-Systemen an. Sie stellen zusätzlich zur WAN-Optimierung mit Steelfusion einen Cache bereit, der die im zentralen Rechenzentrum gespeicherten Daten lokal verfügbar macht. Bei Steelhead EX handelt es sich um einen VMware ESX-Server, auf dem der Kunde eigene virtuelle Server installieren kann.

Auch bei den Backup-Anbietern hat der Trend zu Cloud-Services Einzug gehalten. So arbeitet zum Beispiel Quantum eng mit Service-Providern zusammen, die auf Basis der Quantum-Appliances Backup-as-a-Service anbieten.Mit Unitrends versucht ein neuer Anbieter im europäischen Markt Fuß zu fassen, der ebenfalls Backup-as-a-Service im Portfolio hat. Der Fokus des vor 25 Jahren in den USA gegründeten Unternehmensliegt aber auf der klassischen Backup-Software. Unitrends kann die im Backup gespeicherten Daten regelmäßig testweise auf einer virtuellen Maschine wiederherstellen, um sicher zu stellen, dass sich in einem Desaster-Fall alle Daten zurücksichern lassen.

Info: www.poweringthecloud.com

Auf der Messe Powering the Cloud stellten zahlreiche Storage- und Cloud-Anbieter ihre neuesten Lösungen vor.

Hersteller wie Nutanix haben Cloud-Systeme entwickelt, die zahlreiche Intel-Server mit lokalen Festplatten in ein leistungsfähiges Storage-Grid verwandeln.

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