Axel Störmann von Kioxia im Interview

Storage und Embedded Memory im Fokus

30. März 2020, 12:20 Uhr | Von Timo Scheibe.

Axel Störmann, Vice President for Memory Marketing & Engineering bei Kioxia Europe, sprach mit LANline über die Trennung von der Toshiba Corposation und über die künftigen Ziele von Kioxia im Storage-Markt.

LANline: Seit dem 1. Oktober 2019 tritt Toshiba Memory unter der Marke Kioxia auf. Was waren denn die Gründe für den Rebrand?

Störmann: Die Trennung von der Toshiba Corporation und die Einführung der unabhängigen Firma Kioxia ist im Rahmen eines lange geplanten Prozesses erfolgt. Die Motivation der Aufsplittung in Toshiba Corporation und Kioxia Corporation lag und liegt in der finanziellen wie operativen Unabhängigkeit und der örtlichen Trennung beider Unternehmen. Alle Aktivitäten bezüglich der Flash-Speichertechnologie liegen jetzt bei Kioxia. Darüber hinaus wollen wir uns als einer der führenden Speicherhersteller exklusiv auf die Produktbereiche Flash Storage und Embedded Memory fokussieren. Die Planung sieht nach der Etablierung des neuen Namens als wichtigsten nächsten Schritt den Börsengang vor.

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Axel Störmann ist Vice President for Memory Marketing & Engineering bei Kioxia Europe. Bild: Kioxia

LANline: Wie haben Kunden und Partner den Rebrand angenommen?

Störmann: Wir sind von dem Feedback positiv überrascht. Die Änderungen wurden von Kundenseite gelassen kommentiert und sogar ausdrücklich begrüßt. Das hängt offensichtlich auch damit zusammen, dass wir aus der Tradition unserer Toshiba-Vergangenheit heraus lange, intensive und vertrauensvolle Beziehungen zu unseren Partnern und Kunden besitzen, auch auf persönlicher Ebene. Und dass sich daran ebenso wenig etwas ändert wie an der bekannt hohen Qualität unserer Produkte, wurde sehr gut aufgenommen.

LANline: Welchen technischen Fokus setzt Kioxia? Was für Herausforderungen sehen Sie in diesem Bereich und wie wollen Sie diesen begegnen?

Störmann: Durch die Verbindung von Tradition und Innovation einerseits besitzen wir durch die Pionierleistungen und das Alleinstellungsmerkmal von Toshiba Memory als Erfinder der Flash-Zelle im Jahr 1987 beste Voraussetzungen und exzellente Erfahrungen. Andererseits investieren wir weiterhin massiv in Forschung und Entwicklung, um diesen Vorsprung sukzessive auszubauen. Technologisch setzt Kioxia als einer der weltweit führenden Flash-Produzenten dabei auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der BiCS 3D Flash Technology. Die größte Herausforderung ist dabei der komplexe Aufbau von mittlerweile mehr als 100 Stack Layern pro Memory Die. Die großen Stärken von BiCS-Flash im Vergleich zu 2D-Flash als auch zu 3D-Varianten mit Floating-Gate-Technologie sind die Skalierbarkeit, also die Speicherkapazität pro Die, in Verbindung mit der hohen Endurance, also der Robustheit und Lebensdauer der Speicherzellen. Diesen technologischen Vorsprung werden wir ausbauen.

LANline: Worin liegen die Unterschiede zur Storage-Sparte von Toshiba und gibt es Synergieeffekte?

Störmann: Wir sind in unterschiedlichen Speichersegmenten unterwegs. Toshiba ist stark bei Festplatten, also im unteren Segment der Speicherpyramide, während alle Aktivitäten bezüglich Flash-Speichertechnologie bei Kioxia liegen. Unsere Core-Technologie setzen wir dabei in einer Vielzahl von Produkten und Lösungen ein: von Embedded Flash über Flash-Komponenten, SSDs und Karten bis hin zu kompletten Storage-Systemen. Dabei berücksichtigen wir alle wichtigen Interfaces und Formfaktoren sowohl für den B2C-, als auch den B2B-Bereich. Durch diese beiderseitige Spezialisierung und klare Ausrichtung auf verschiedene Segmente der Speicherpyramide sind zukünftig keine Plattformen zu weiterer Synergiebildung zwischen beiden Firmen vorgesehen.

LANline: Herr Störmann, vielen Dank für das Gespräch.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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