Test: Buffalo Terastation XL/R5

Terabyte-NAS für den Schreibtisch

22. November 2010, 7:00 Uhr | Christoph Lange

Die Buffalo Terastation XL/R5 stellt bis zu 8 TByte Speicherkapazität über das Netzwerk bereit. Für eine hohe Datensicherheit unterstützt es RAID-5 mit Hot-Spare-Drive. Das NAS-System, das auf kleine Arbeitsgruppen und den professionellen SOHO-Bereich ausgerichtet ist, lässt sich auch in Windows-Domänen integrieren.

Die Buffalo Terastation XL/R5 stellt bis zu 8 TByte Speicherkapazität über das Netzwerk bereit. Für eine hohe Datensicherheit unterstützt es RAID-5 mit Hot-Spare-Drive. Das NAS-System, das auf kleine Arbeitsgruppen und den professionellen SOHO-Bereich ausgerichtet ist, lässt sich auch in Windows-Domänen integrieren.

Mit der Terastation XL/R5 bietet Buffalo einen Speicherriesen für den Schreibtisch an. Der NAS-Server hat die Abmessungen eines Shuttle-PCs und läuft relativ leise, sobald die Boot-Phase mit voll aufgedrehten Lüftern beendet ist. Das System nimmt bis zu vier SATA-Platten auf, die sich wahlweise als RAID-5, -1, -10 oder -0 konfigurieren lassen. Bei einem RAID-5-Verbund kann der Anwender die vierte Platte als Hot-Spare-Drive konfigurieren. Defekte Festplatten lassen sich im laufenden Betrieb austauschen. Das LANline-Testsystem war mit vier 500-GByte-Platten ausgerüstet. Buffalo bietet die Terastation XL/R5 auch mit 1-TByte- und 2-TByte-Platten an, sodass die maximale Bruttokapazität 8 TByte beträgt.

Setup mit Optionen

Um die Terastation in Betrieb zu nehmen, startet der Benutzer die mitgelieferte Setup-CD. Das grafische Menü listet vorbereitende Schritte auf, wie Firewall auf dem PC deaktivieren und Terastation mit dem Netz verbinden. Anschließend lässt sich das Management-Tool „NAS Navigator 2“ installieren. Der Anwender kann hierbei zusätzliche optionale Werkzeuge wie eine Backup-Software, ein Verschlüsselungs-Tool und einen EXT3-Reader für Linux-File-Systeme auswählen.

Bei der Installation der Backup-Software Memeo auf dem Windows-7-Testrechner erschien der Warnhinweis, dass Memeo Autobackup nur Windows XP und Windows 2000 unterstützt. Die Rückfrage bei Buffalo ergab, dass der Terastation XL/5R inzwischen nicht mehr Memeo beiliegt, sondern die Backup-Software Novabackup von Novastor. Dieses Tool soll auch die aktuellen Betriebssystemplattformen von Microsoft unterstützen.

Der aktuelle Betriebszustand der Terastation lässt sich auf der Gehäusevorderseite an vier LEDs für Info, Error, LAN1 und LAN2 sowie an einem Display ablesen. Nach dem Booten erscheint im Display ein Durchlauftext, der jeweils für ein paar Sekunden die Übertragungsgeschwindigkeit der LAN-Ports, die Anzahl und RAID-Level der Festplatten sowie die aktuelle IP-Adresse anzeigt.

Auf der Rückseite verfügt das Gerät über einen seriellen Port, zwei USB-Ports und zwei RJ-45-Ports für die Gigabit-Ethernet-Anbindung. Zudem ist ein DIP-Schalter vorhanden, der den Energiesparmodus der Terastation regelt. In der oberen Stellung aktiviert sich die Terastation, sobald ein PC mit NAS-Navigator-Software im Netzwerk aktiv ist (Auto Power Mode). Befindet sich der Schalter dagegen in der unteren Position, bleibt das System immer eingeschaltet (Manual Power Mode).

Im LANline-Test stand der Schalter zuerst auf Auto Power Mode. Dies hatte zur Folge, dass das Gerät während des Setups der Client-Software alle paar Minuten in den Ruhezustand gewechselt hat. Für die Reaktivierung muss das System dann jede Platte neu initialisieren, was ein bis zwei Minuten dauert.

Die automatische Erkennung der Terastation über das Netzwerk hat zunächst nicht funktioniert, weil das System sich während des Setups bereits in den Ruhezustand verabschiedet hatte. Nachdem wir das Gerät per Hand wieder eingeschaltet und den Manual Power Mode aktiviert hatten, klappte die automatische Erkennung. Der NAS Navigator zeigte die Terastation an, obwohl sie für ein anderes IP-Subnetz konfiguriert war als der Test-PC. Im Menü Eigenschaften lässt sich die IP-Adresse ändern. Das Tool trägt automatisch das IP-Subnetz des Navigator-PCs ein, und der Benutzer muss nur noch das letzte Oktet der IP-Adresse ergänzen. Alternativ lässt sich die IP-Adresse auch über einen DHCP-Server zuteilen.

Die Verwaltung der Terastation erfolgt per Web-Browser. Die Netzwerkdienste sind von Haus aus alle aktiviert. Neben verschiedenen Protokollen wie CIFS, NFS, AFP, HTTP, HTTPS und FTP zählen hierzu unter anderem ein Media-Server, ein Itunes-Server und ein Bittorrent-Client. Die Terastation stellt standardmäßig die Netzwerkfreigaben „Info“ und „Share“ sowie einen Print-Server zur Verfügung. Zu den weiteren Funktionen zählen ein Web-Access für den Zugriff auf den NAS-Server vom Internet aus per Dynamic DNS sowie die Unterstützung für Time Machine von Apple.

Wenn mehrere Anwender die Terastation nutzen, kann der Systemverwalter den Benutzern und Gruppen Disk Quotas zuweisen, sodass sie nur den vorgegebenen Plattenplatz nutzen dürfen. Für eine schnellere Suche lässt sich die Dateiindexierung „Terasearch“ aktivieren. Auf der Gehäuserückseite verfügt die Terastation über zwei USB-Ports, womit sich weitere Festplatten einbinden lassen. Diese erscheinen automatisch als neue Verzeichnisfreigabe im Netzwerk, wobei das System nicht alle auf dem Markt erhältlichen USB-Laufwerke unterstützt. Mit der im Test verwendeten USB-Platte funktionierte die Einbindung jedoch auf Anhieb. Im Rahmen der Formatierung lassen sich die Festplatten mit 128-Bit-AES verschlüsseln.

Bei Fehlfunktionen kann die Terastation den Benutzer per akustisches Warnsignal und via E-Mail alarmieren. Zudem ist es möglich, die Systemmeldungen an einen Syslog-Server zu übertragen. Die Hilfefunktion besteht aus einem HTML-Handbuch, das allerdings nur zugänglich ist, wenn sich eine Internet-Verbindung zur Website von Buffalo öffnen lässt.

Die Terastation lässt sich in Windows-Domänen integrieren, um die Active-Directory-Berechtigungen für Zugriffe auf NAS-Freigaben zu nutzen. Als wir im Test das Konfigurationsmenü für den Domänenbeitritt beendeten, erschien allerdings die Fehlermeldung, dass das Passwort des Domänen-Administrators Sonderzeichen enthält, die die Terastation nicht unterstützt. Eine Nachfrage beim Buffalo-Support ergab, dass dies bei bestimmten Sonderzeichen vorkommen kann. In diesem Fall lautet die Empfehlung, im Active Directory einen neuen Account mit administrativen Rechten anzulegen und ein Passwort ohne Sonderzeichen zu verwenden. Eine Integration mit dem Distributed File System (DFS) von Microsoft ist ebenfalls möglich.

Um die RAID-5-Schutzfunktion zu testen, entfernten wir bei einem mit allen vier Platten konfigurierten RAID-5-Verbund im laufenden Betrieb einen Festplatteneinschub, während ein Kopiervorgang lief. Die Terastation verlor daraufhin kurzzeitig die Netzanbindung. Der aktive Kopiervorgang wurde zwar unterbrochen, ließ sich aber durch Bestätigung des Windows-Fortsetzen-Dialogs wieder aufnehmen. Dann schoben wir die entnommene Festplatte wieder ein. Die Terastation beginnt anschließend nicht automatisch mit dem Rebuild der redundanten Konfiguration, sondern der Benutzer muss diesen Vorgang manuell anstoßen. Der RAID-Rebuild war im Test nach etwa neun Stunden beendet.

Bei einem weiteren Test definierten wir eine der vier Platten als Hot-Spare-Drive, das beim Ausfall einer Platte des RAID-5-Verbunds automatisch aktiviert wird. Als wir eine Datenfestplatte aus dem System entfernten, sprang automatisch die Ersatzplatte ein und die Terastation begann sofort mit dem Rebuild des RAID-5-Verbunds.

Die Performance-Tests mit dem Tool Iometer ergaben ordentliche Durchsatzraten. Mit kleinen 64-KByte-Blöcken erreichte die Terastation Lese- und Schreibdurchsätze von 35 MByte/s. Bei den größeren 512-KByte-Blöcken betrugen die Übertragungsraten etwa 50 MByte/s.

Für eine redundante Netzwerkanbindung unterstützt die Terastation mehrere Protokolle, unter anderem Round Robin, dynamische Link-Aggregation und adaptiven Lastenausgleich (TLB – Transmit Load Balancing). Das gewählte Protokoll muss auch der LAN-Switch jeweils unterstützen. Im Test funktionierte die Umstellung auf dynamische Link-Aggregation wie erwartet. Der Anwender kann auch jeder Netzwerkkarte eine eigene IP-Adresse zuweisen und Jumbo-Frames in drei Größen einstellen. Wake on LAN unterstützt das System ebenfalls.

Fazit

Die Terastation bietet viel Speicherkapazität mit RAID-5-Redundanz und Hot-Spare-Funktion für relativ wenig Geld. Für den professionellen SOHO-Anwender dürften die gebotenen Funktionen in der Regel ausreichen. Die Preise für die Terastation XL/R5 hängen von der Festplattenkapazität ab und rangieren zwischen rund 600 Euro für das von LANline getestete 2-TByte-Modell und etwa 1.300 Euro für das 8-TByte-Modell.

Info: Buffalo Technology
Tel.: 0044/1344/381700
Web: www.buffalo-technology.de

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