Exabyte VXA-320 im Test

Verdoppelte Leistung

9. Mai 2006, 23:25 Uhr | Andreas Roeschies/mw

Zwar konnte Exabyte mit ihrer VXA-Reihe nicht das konkurrierende DDS vom Markt verdrängen, dennoch hat sich das 8-mm-System etabliert. Die dritte Generation namens VXA-320 verdoppelt mit echten 160 GByte und 720 MByte/min die Leistungswerte des Vorgängers.

Äußerlich hat sich wenig geändert. Die schwarzen VXA-Laufwerke mit SCSI-Ultra160-Schnittstelle
gibt es nach wie vor zum Einbau in den Server und im externen Gehäuse. Dazu kommt ein Autoloader,
der nur eine Höheneinheit beansprucht und zehn Kassetten aufnimmt, also 1,6 TByte sichert. Im
zweiten Quartal 2006 sollen Varianten mit SAS (Serial Attached SCSI) und Firewire folgen. Neben der
Kapazität hat Exabyte auch die Geschwindigkeit verdoppelt. Auf 12 MByte/s respektive 43,2 GByte pro
Stunde soll VXA-320 laut Hersteller kommen.

Kosten

Ein Hauptnachteil der ersten VXA-Generation war der hohe Medienpreis pro GByte. Mit VXA2 senkte
Exabyte diesen deutlich, und mit der dritten Generation steht abermals eine Preissenkung ins Haus.
Mit den X10-Bändern, die über eine Kapazität von 40 GByte verfügen, zahlt man knapp 30 Cent pro
GByte; bei den Tapes der Typen X6 und X23 (40 beziehungsweise 160 GByte) sind es allerdings fast 40
Cent. Der Hauptkonkurrent DAT72 liegt mit 36- GByte-Tapes bei etwas mehr als 30 Cent. Alle drei
Kassetten funktionieren auch in den bisherigen VXA2-Laufwerken, nehmen aber nur halb so viel Daten
auf, sind also letztendlich doppelt so teuer. Je nach Datenvolumen kann sich der Umstieg auf
VXA-320 schon aus finanziellen Gründen lohnen. Die neuen Laufwerke können nicht nur mit VXA2
beschriebene Bänder lesen, sondern Tapes auch so beschreiben, dass VXA2-Drives sie lesen können.
VXA1-Bänder hingegen lesen und beschreiben die neuen Streamer nicht.

Praxistest

Im Praxistest musste das externe SCSI-Laufwerk seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die
Installation unter Windows ist prob-lemlos, allerdings muss man die Treiber aus dem Internet
herunterladen – Exabyte hat offenbar vergessen, sie auf die mitgelieferte CD zu packen. Diese
enthält lediglich das Handbuch im pdf-Format. Positiv hingegen ist, dass auch ein Treiber für
64-Bit-Win-dows zum Download bereit steht. Im Test haben wir Backup Exec verwendet. Die Software
erkannte den neuen Streamer problemlos, allerdings mussten wir dem Programm manuell mitteilen, dass
das neue VXA-Laufwerk mit 8-mm-Bändern arbeitet.

Mit einem Band des Typs "X23", das 160 GByte fasst, erreichte das Laufwerk knapp die vom
Hersteller angegebene Geschwindigkeit von 720 MByte pro Minute. Erfreulicherweise erreicht das
Laufwerk die gleichen Werte auch mit dem kleinsten Band, dem X6 (40 GByte). Um auf diese
Geschwindigkeit zu kommen, ist allerdings ein sehr leistungsfähiger Server erforderlich. Wenn der
Server zu langsam ist, regelt das Laufwerk einfach die Geschwindigkeit herunter. Das bei
Linearaufzeichnung berüchtigte Backhitching (ständiges Anhalten, kurz zurückspulen und neu
ansetzen) kennt das Schrägspurverfahren nicht.

Während die Performance überzeugte, störte uns der laute Ventilator des externen Streamers.
Obwohl er kaum warm wurde, lief der Lüfter auf vollen Touren. Ein Einsatz am Arbeitsplatz ist damit
kaum möglich. Es ist uns unverständlich, warum Exabyte die temperaturabhängige Steuerung des
Ventilators, die es bei bestimmten Versionen des Vorgängers gab, eingespart hat.

Fazit

Exabyte bietet mit der neuen VXA-Generation viel Kapazität und eine hohe Backup-Geschwindigkeit.
VXA-320 hängt die aktuelle DDS-Generation (DAT72) um Längen ab. Insbesondere der Medienpreis, der
nun endlich mit DDS konkurrieren kann, macht VXA-320 attraktiv. Wermutstropfen sind die
vergleichsweise hohen Medienpreise bei Bändern mit bestimmten Kapazitäten und eine unangenehm hohe
Lautstärke. Das Laufwerk kostet rund 1000 Euro zum Einbau und 1150 Euro im externen Gehäuse. Etwas
teuer sind die Kit-Varianten, die ein X23-Band und die Software Yosemite Tapeware enthalten. Der
19-Zoll-Autoloader ist ab etwa 2400 Euro erhältlich, und die Bänder mit 40/80/160 GByte kosten etwa
19 beziehungsweise 29 und 73 Euro.

Info: Exabyte Tel.: 06103/9096-0 Web: www.exabyte.com


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