Solarwinds Backup im Praxistest

Zuallererst in die Wolke

13. Oktober 2020, 7:00 Uhr | Thomas Bär und Frank-Michael Schlede/jos
Wie alle Anwendungen aus und für die Cloud hat auch Solarwinds Backup ein sogenanntes Dashboard, das dem Administrator alle wichtigen Daten seiner Sicherungen präsentiert.
© LANline

Ohne Backup keine sichere IT – dieser Grundsatz ist unbestritten. Doch wie sichert der IT-Fachmann am besten? Streng traditionell auf Tape oder zeitgemäß direkt „in die Wolke“? Wenn es nach Solarwinds geht, dann sollten Backups grundsätzlich in der Cloud abgelegt sein. Im Test musste die Solarwinds-Sicherungslösung ihr Können unter Beweis stellen.

Wir konnten für diesen Test eine 30-Tage-Trial-Version der Software nutzen. Dazu reichte eine Anmeldung auf der Webseite des Anbieters. Dabei hatten wir die Wahl zwischen „Solarwinds Backup for IT Departments“ und „MSP Backup for Service Providers“. Wir haben uns für die „IT Department“-Version entschieden. Grundsätzlich handelt es sich bei beiden Ausprägungen um eine Cloud-Lösung, mit deren Hilfe der Administrator Softwareagenten auf den lokalen Systemen ausrollt und so die Sicherungen durchführt.

Nach der Anmeldung präsentiert sich das Dashboard sehr übersichtlich in englischer Sprache in Browser-Fenster. Klickt der Administrator nun auf „Add a device“, dann kann er auswählen, für welches Betriebssystem der Client generiert ist. Dort stehen ihm neben Server und Workstations auch die Ressourcen von Microsoft 365 (Exchange, OneDrive und SharePoint) als Backup-Client zur Verfügung. Wichtig beim Anlegen dieser Agenten: Bei der Generierung wird auch ein Passwort für diesen Agenten festgelegt, das bei der Installation auf dem Client und beispielsweise auch dann nötig ist, wenn der laufende Job abgebrochen werden soll.

Nach dem Download des nur etwa 100 MByte großen Agenten (Backup Manager) auf den Server oder die Workstation und der anschließenden Installation startet dieser dort im lokalen Browser auf Port 5000. Zugleich taucht das neue System nun im Dashboard unter „All Devices“ auf. Die Agenten-Software bietet dabei auch eine lokalisierte Oberfläche an. Der Administrator kann nun direkt festlegen, ob er beispielsweise eine vollständige Sicherung des Systems durchführen oder einzelne Dateien und Ordner sichern will. Auch den Systemstatus – also die wichtigen Systemdateien und -einstellungen ohne Nutzerdateien – kann er explizit der Sicherung hinzufügen. Sichert er einen Server und befindet sich eine Exchange-Installation auf dem System, dann kann er diese ebenfalls auf die gleiche Art sichern. Danach sichert die Lösung die Daten in den entsprechenden Cloud-Speicher. Bei unserem Test handelt es sich dabei um ein vom Anbieter bereitgestellten Speicherbereich. Sicherung und auch die Wiederherstellung zweier Windows-Clients unter Windows 10 funktionierten im Test ebenso wie die Sicherung eines Windows Servers 2016 sowie eines Apple-Clients unter macOS 10.14 reibungslos.

Vielfältige Möglichkeiten

Die Software bietet viele weitere Möglichkeiten, die wir im Rahmen dieses Tests zwar betrachtet haben, jedoch hier nur kurz darstellen können. Solarwinds Backup bietet etwa unter anderem auch die Wiederherstellung des „System State“ auf der ursprünglichen Hardware, ein „Virtual Disaster Recovery“ in einer virtuellen Maschine oder ein „Bare Metal Recovery“ auf einer neuen Hardware mit anschließender manueller Treiberergänzung an. Zudem stellt Solarwinds mit dieser Lösung auch die Sicherung von virtuellen Maschinen auf einem kostenlosen VMware ESXi-Server zur Verfügung. Was dem VMware-Spezialisten im Testteam besonders gefiel, war die Tatsache, dass es die virtuellen Maschinen dabei nicht aus einer vSphere-Ansteuerung heraus adressiert. Solarwinds Backup sichert den Systemstatus einer VM direkt aus der virtuellen Maschine heraus. Steht die Wiederherstellung der Sicherung an, kann der Administrator eine ähnliche, aber neue VM nutzen und dabei „Bare Metal Recovery“ einsetzen. Die Lösung macht auch die Sicherung von Exchange-Konten, SharePoint- und OneDrive-Inhalten aus einer Microsoft-365-Umgebung sehr leicht möglich, was uns in einem kurzen Test mit einer solchen Installation, die ebenfalls nur zur Testzwecken aufgebaut war, problemlos und wirklich mit wenigen Mausklicks gelungen ist. Wir mussten uns dazu nur mit unserem administrativen Microsoft-365-Konto anmelden und den Umfang sowie die Benutzer auswählen, deren Daten zu sichern waren. Leider war es dabei nicht möglich, die Frequenz oder etwa ein alternatives Backup-Ziel für diese Sicherung anzugeben. Diese Parameter sind vorgegeben.


  1. Zuallererst in die Wolke
  2. Wider die Cloud-Probleme

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