ZVK und Sichert kooperieren bei individuellen Gehäusen

Blechbearbeitung für den Glasfaserausbau

8. August 2019, 7:00 Uhr | Simon Federle

Bis 2025 strebt die Regierung deutschlandweit den Ausbau Gigabit-fähiger, konvergenter Netzwerke an. Übertragungsgeschwindigkeiten von Daten in den Terabit-Bereich sowie geringe Leistungsverluste und wenig Anfälligkeit für Störungen durch elektromagnetische Einflüsse sind positive Eigenschafen dieser Technik. Stadtwerke und Telekom bauen kontinuierlich die Glas­faserverbindungen zu den Endanwendern aus.

Die Glasfaserverbindung zum Schreibtisch und Rack gehört zum Portfolio von ZVK, das sich in diesem Bereich mit einer neuen Business Unit positionieren will. Gemeinsam mit dem Partner Berthold Sichert bringt das Unternehmen auch kundenindividuelle Gehäuse auf den Markt. Sicherts Fokus liegt nach eigenen Angaben auf der Entwicklung funktionaler Lösungen. Beginnend mit dem ersten Projektgespräch über den Musterbau, der Fertigung von Prototypen oder individuellen Sonderlösungen und Einzelstücken bis hin zu Großserien könne man auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen.

Das passende Gehäuse zu den angefragten Spezifikationen erstellt das Unternehmen in seiner eigenen Kunststoff-Spritzguss-Fertigung und dem internen Blechbearbeitungszentrum. Nach einer Kundenanfrage für eine kosteneffiziente Lösung im Bereich des FTTx-Ausbaus für ein mittelständisches Unternehmen, musste Sichert für das Innenleben allerdings auf einen Partner setzen. Die H.D.S- Spleißbox von ZVK bot dazu die passenden Komponenten. Sie besteht aus einem Sockel als Bündelablage, dem Kassettenträger sowie 24 Spleißkassetten. Nach Absprache lassen sie sich individuell zusammenstellen und auf Wunsch komplett montiert liefern.

In der Planungsphase entwickelten beide Unternehmen in Kooperation eine neue Blechlösung, die auf der Grundkonzeption des ZVK-Produkts aufbaut. Dabei entstand ein Grundträger für bis zu 48 Klapp-Spleißkassetten, wobei man für den Bündelzugabfang auf das ZVK-Prinzip setzte. Diese Kassetten eignen sich für zahlreiche Anwendungen wie etwa die Verbesserung der Bandbreite im Kernnetz.

Aus eins wird mehr

Durch eine stetige Weiterentwicklung an neuen technischen Anforderungen bietet die Verwendung von AutoDesk Inventor im Haus der ZVK die Möglichkeiten, alle gängigen 3D-Konstruktionsdatentypen auszutauschen. Somit ist eine sehr offene Zusammenarbeit der beiden Unternehmen gegeben. Ein weiterer großer Vorteil besteht im Technikteam der ZVK, bei dem die Konstruktion und die Arbeitsvorbereitung angesiedelt sind und sich folglich Musterbauten in kurzer Durchlaufzeit abbilden lassen. Ebenso sind dort Kompetenz und Wissen bezüglich Fertigungsmöglichkeiten von kundenspezifischen Produkten vorhanden.

Damit lässt sich in einer sehr frühen Projektphase über die Produktionsart entscheiden. Als Möglichkeiten bieten sich die beiden Maschinen vor Ort an, so kann die Fertigung etwa auf der Stanz-Laser- Kombimaschine Trumpf TruMatic 1000 oder auf der Revolverstanzmaschine Amada AE-2510 NT ablaufen. Jede Maschine hat ihre individuellen Vorteile, wenn zum Beispiel für einen Musterbau spezielle Ausbrüche benötigt werden, wird in der Regel auf der TruMatic 1000 gefertigt. Für die Serienfertigung erstellen die Techniker dann meist Sonderwerkzeuge. Dies gilt unter anderem für die Einbindung von Gewinden direkt auf der Stanzmaschine, was Zeit für das Einpressen sowie Einpressteile selbst einspart. Ebenso sind viele Sonderwerkzeuge für die Abkantpresse von Amada und Trumpf verfügbar. Schließlich kann der Produzent ein umfangreiches Spektrum an Blechen zur Auswahl anbieten, darunter blankes Aluminium bis hin zu eloxiertem, verzinktem Stahl sowie Edelstahl in den gängigen Dicken von 1,0 bis 2,5 mm. Ebenfalls möglich ist es, durch Faserlaser das für Kunden beigestellte Baumetall zu verarbeiten.

Simon Federle ist als freier Autor in Augsburg tätig.


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