LANline Tech Forum Verkabelung, RZ-Infrastruktur
Dauerbrenner 10GbE
Mittlerweile hat sich das Tech Forum "Verkabelung" als beachtlicher Branchentreff etabliert. Auch die angegliederte Produktausstellung hat sehenswerte Ausmaße erreicht. In Köln trafen sich die Experten, um unter anderem den aktuellen Stand der Technik bei 10 Gigabit Ethernet über Kupferkabel zu diskutieren.
Am 31. Mai und 1. Juni trafen sich in Köln rund 200 Teilnehmer zum LANline Tech Forum "
Verkabelung, Netzwerk- und RZ-Infrastruktur". Zu den wichtigen und im Rahmen des Vortragsprogramms
durchaus kontrovers diskutierten Themen zählte 10 Gigabit Ethernet über Kupferkabel, mittlerweile
ein regelrechter Dauerbrenner. Dabei ging es nicht allein um die Konkurrenzsituation zwischen
geschirmten und ungeschirmten Lösungen, sondern auch um Details der Steckersysteme, um
Zukunftssicherheit und zudem um auch den Techniker tangierende Kostenaspekte. Jens Dittrich von Dvt
Consulting gab in seiner Keynote einen Überblick über den Stand der Normierung bei 10GbE. Als
Quintessenz seines Vortrags gab er Planern und aufrüstwilligen Kunden den Rat mit auf den Weg, die
Reserven, die ein System bietet, in jedem Fall bei der Installation und der Schlussabnahme auch
einzufordern.
Thematisch folgerichtig beschäftigten sich im Laufe der Tagung dann auch gleich mehrere Vorträge
mit Steckersystemen und der entsprechenden Messtechnik. Christian Schillab von Fluke Networks nahm
unter anderen neuere Erkenntnisse zur Feldmessung des bei 10GbE so störenden Alien Crosstalks unter
die Lupe (siehe dazu auch Artikel auf Seite 32).
Den aktuellen Stand der Technik in puncto Lichtwellenleiterverkabelung brachten den Teilnehmern
Harald Jungbäck von Rosenberger OSI und Urs Imholz von Dätwyler in ihren Vorträgen näher. Viele
Zuhörer nutzten die Gelegenheit, anschließend die neue Technik in Form von Produkten an den Ständen
der Aussteller genau unter die Lupe zu nehmen.
Dass auch der Bereich Rechenzentrumsausstattung nicht zu kurz kam, spiegelte sich zum Beispiel
in der Präsentation von Dieter Henze von Rittal wider. Er erläuterte, welche Phänomene die Kühlung
im Serverraum immer schwieriger machen und wie mögliche Lösungsszenarien aussehen können. Sicher
scheint jedenfalls, dass eine reine Luftkühlung durch den Doppelboden in heiklen Fällen kaum noch
in Frage kommt und die Zukunft in einer gezielt eingesetzten Flüssigkeitskühlung besteht.
Über neue Anforderungen an den Netzwerkadministrator bei der Einführung eines
Industrie-Ethernets berichtete Andreas Huhmann von Harting Electric. Sein Tipp: In Projekten
sollten sich die Verantwortlichen weitestgehend an die einschlägige Norm IEC 24702 halten und
feldbusspezifische Applikationen mit speziellen Adaptionslösungen anbinden.
Den Abschluss des Tech Forums bestritt Hartwig Bazzanella von NCB mit einer kritischen
Betrachtung darüber, "ob wirklich nur das Beste gut genug ist". Seine provokante These, nach der
10GBase-T der erste Schritt in Richtung 100GBase-T ist, erfüllte ihren Zweck voll und sorgte für
eine angeregte Diskussion unter Teilnehmern, zu der auch Aussteller durchaus kontroverse Meinungen
beitrugen. Einig war man sich dann allerdings wieder über das Statement, für Systeme mit einer
langfristigen Nutzung sei tatsächlich das "Beste" gerade gut genug.
Die nächsten Termine der LANline Tech Foren: "Verkabelung und RZ-Ausstattung": Leipzig, 18.
September 2006 und Wien, 26. September 2006, außerdem "Industrial Ethernet", Stuttgart, 10. Oktober
2006.
Info: Konradin Events Tel.: 089/45616-112 Web: www.events.konradin.de
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