Optionen für den Verkabelungstest

Die richtige Verkabelung zur Ethernet-Geschwindigkeit

8. März 2021, 7:00 Uhr | Deane Horn und Alfred Huber/am
© LANline

Der einfachste Weg, um die Übertragungsleistung von Ethernet-Verkabelungen nachzuweisen oder die Behebung von Geschwindigkeitsproblemen anzugehen, ist eine „Probefahrt“ mit der Verkabelung. Ein solches Vorgehen ist zum Beispiel angesagt, wenn eine 4K-Überwachungskamera neu an das bestehende Ethernet-Netzwerk angeschlossen ist, die Kamera jedoch nicht funktioniert. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Verfahren, in diesem Kontext die Netzwerkleistung zu überprüfen, bevor man Geräte hinzufügt und womöglich unnötigerweise nach Fehlern in den aktiven Komponenten sucht.

Es gibt bekanntlich mehrere Möglichkeiten, eine Verkabelung zu testen. Eine Option ist ein Test gegen die Verkabelungsspezifikationen, wie sie zum Beispiel in den Normen ISO/IEC 1108-x oder EN 50173-x festgelegt sind. Dort sind beispielsweise Grenzwerte für einzelne Übertragungsparameter definiert, etwa das Nahnebensprechen zwischen den einzelnen Adernpaaren, die Dämpfung, also Signalabschwächung auf der Strecke, oder die Rückflussdämpfung als Maß für Signalreflexionen als Messparameter. Wenn diese Spezifikationen eingehalten sind, sollte die Verkabelung mit der Anwendung funktionieren, da die jeweilige Leistungsstufe der Grenzwerte die benötigte Geschwindigkeit unterstützt. Die Durchführung solcher Zertifizierungsmessungen setzt allerdings ein gewisses Maß an Fachwissen voraus. Bei inkorrekter Durchführung könnte fälschlicherweise der Eindruck entstehen, dass alles in Ordnung ist. Ein einfacherer Weg, die Verkabelung zu testen, ist es, die Strecken gewissermaßen auf eine „Probefahrt“ in die reale Anwendungswelt mitzunehmen.

Wenn diese Strecken zum Beispiel 10-GBit/s-Ethernet für ein 4K-Kameranetzwerk unterstützen sollen, ist es ein möglicher Ansatz, Ethernet-Pakete mit 10 GBit/s über das Kabel zu senden und jedes Bit am anderen Ende auf Fehler zu prüfen. So wäre bewiesen, dass die nötige Geschwindigkeit erreicht ist. Eine Möglichkeit, die Geschwindigkeitsleistung der Strecken mit einem realen Leistungstest zu belegen, ist der BERT (Bitfehlerratentest). Um den BERT möglichst unabhängig von den verwendeten Ethernet-Kommunikations-Chips zu gestalten, führt man zuvor eine Auswertung der Signal-/Rauschverhältnisse (SNR) auf der Leitung durch, um gewissermaßen zu testen, ob die „Straße“ für die geplante Geschwindigkeit der „Probefahrt“ nicht zu „ruppig“ ist. Diese Kombination aus Ermittlung des Straßenzustands und anschließender Probefahrt ist genau das, was Insider als Qualifizierung einer Datenstrecke bezeichnen, um sicherzustellen, dass die Verkabelung die benötigte Geschwindigkeit erreichen kann.

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