Im Interview: Michel Riva, R&M

Fokus auf Nachhaltigkeit

8. November 2021, 7:00 Uhr | Dr. Jörg Schröper
Michel Riva, CEO von R&M: „Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Verkabelungsindustrie definitiv angekommen.“
© R&M

In LANline-Gespräch nahm Michel Riva, CEO von R&M, Stellung zur Situation der Verkabelungsbranche während und nach der Pandemie. Außerdem kommentierte er die doch beachtlichen Auswirkungen der 5G-Technik auf die Infrastruktur.

LANline: Herr Riva, wie stellt sich für Ihr Unternehmen derzeit die Situation der Verkabelungsbranche insgesamt dar?
Riva: Grundsätzlich kann man festhalten, dass die Verkabelungsbranche die Pandemie gut überstanden und in den letzten Monaten bereits wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht hat. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, wird sich zeigen. Je nach Marktsegment und Region sind die Entwicklungen jedoch unterschiedlich.

LANline: Hat die Pandemie noch Nachwirkungen?
Riva: Die Situation im Bereich Local Area Networks war während der Pandemie erstaunlich wenig tangiert. Außer durch einige Verzögerungen durch geschlossene Baustellen war das LAN-Geschäft sehr wenig beeinflusst. Zusätzliche Investitionen in digitale Infrastrukturen, die insbesondere in den ersten Monaten der Pandemie getätigt wurden, haben sicher dazu beigetragen. Ebenso sind staatliche Initiativen zur Erneuerung von Gebäude-Infrastrukturen für ressourcenschonende Smart Buildings auf dem Vormarsch. Der Trend zu verstärktem Home-Office hat bislang noch keine Auswirkungen auf die Nachfrage gehabt. Der Bereich LAN hat bis dato also eher zu den Gewinnern der Pandemie gehört, wenn man dies überhaupt so formulieren möchte.

LANline: Gibt es auch für die Verkabelungsbranche Herausforderungen durch den Druck zur Ressourcenschonung bei den Produkten oder auch in der eigenen Produktion?
Riva: Ganz sicher! Die vergangenen Monate waren bekanntlich nicht nur von der Pandemie geprägt, sondern auch von der Klimabewegung. Der Druck auf umweltschonende und energiesparende Lösungen ist weiter gestiegen. Die Einführung von Edge Sites in die Gesamttopologie der DC-Infrastruktur, um den Datentransport zu reduzieren, Energie zu sparen und näher am Kunden zu sein, gehört zu den wichtigsten Lösungsansätzen. Diese neue Form des Rechenzentrums wird erweiterte Anforderungen an die Lösungen und die dazugehörigen Services mit sich bringen.

LANline: Welche Auswirkungen sind dies konkret?
Riva: Eine große Herausforderung während der Pandemie, aber auch jetzt während der Normalisierungsphase, sind Lieferengpässe infolge pandemiebedingter globaler Einschränkungen oder Kapazitätsschwierigkeiten, was sich bei den Lieferfristen und auch bei Materialpreisen auswirkt. R&M hat diese globale Herausforderung bis jetzt sehr gut meistern können. Dank internationaler Präsenz, einer hohen Wertschöpfung und der Möglichkeit, auf verschiedene Produktionsstätten ausweichen zu können, sowie durch sehr gute Kontakte zu Lieferanten und Transportunternehmen konnten wir unsere Termine bis anhin einhalten. Viele Learnings aus dieser Zeit haben sich positiv auf unsere Prozesse ausgewirkt.

LANline: … und bei der Frage nach den Ressourcen?
Riva: Auch dort sieht es gut aus. Ganz generell gesehen versuchen wir ja seit jeher, möglichst umwelt- und ressourcenschonend zu agieren. Der Fokus auf die Nachhaltigkeit wurde in unserem Unternehmen in den letzten Monaten nochmals strategisch intensiviert. Wir sind aktuell dabei, unsere Konzepte weiterzuentwickeln sowie weiterführende Maßnahmen im Bereich Umwelt, aber kontinuierlich auch bei der sozialen Verantwortung an den verschiedenen Standorten zu implementieren. Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Verkabelungsindustrie definitiv angekommen. Entsprechende Standards werden von den großen Kunden auch eingefordert.

 

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