Silicon Photonics in integrierten Systemen

Fujitsu will eins werden

28. Juli 2014, 6:00 Uhr | Stefan Mutschler

Außerhalb Japans präsentiert sich Fujitsu bislang sehr zerklüftet. Eine groß angelegte Neuorganisation soll nun grundlegende Funktionen des Konzerns vereinfachen und zusammenführen, ohne die lokale Nähe zu zerstören. Dafür nickten die Teilhaber von Fujitsu kürzlich für die kommenden beiden Jahre ein Zwei-Milliarden-Dollar-Programm ab.Das Geld soll auch in das Wachstum des Unternehmens fließen, insbesondere den Ausbau der Cloud-Services. Produktseitig soll unter anderem ein umfassendes Portfolio an integrierten Systemen helfen, das Fujitsu vor Kurzem in der Europazentrale des Konzerns in neuer Aufstellung präsentierte. Der japanische Großkonzern hat den halbautonomen Marktauftritt seiner fünf Kontinentalorganisationen als Wachstumsbremse identifiziert. Über ein globales Matrixmodell will er daher ab sofort seine interne Organisation so umbauen, dass sich wesentliche Kernfunktionen und Geschäftsbereiche zentral steuern lassen. Dazu zählen unter anderem die Liefer-, und Integrationsdienste des Unternehmens, ebenso wie die Service-Plattform. Wichtige Elemente in diesem Plan sind auch die Corporate Identity sowie das Marketing - die Organisation in einer zentralen Einheit soll hier die Schlagkraft deutlich verbessern. 500 Millionen der insgesamt für die auf Wachstum gerichtete Neustrukturierung des Unternehmens genehmigten Dollar will Fujitsu allein in sein globales Liefersystem einsetzen. "Unsere Kunden - darunter viele global tätige Unternehmen - sollen an jedem Ort der Welt auf standardisierte Liefer-Services zählen können", so Duncan Tait, Corporate Senior Vice President Fujitsu Head of EMEIA (Europe, Middle East, India and Africa). In EMEIA beschäftigt Fujitsu derzeit rund 27.000 Mitarbeiter und unterhält vier Lieferzentren sowie 62 Rechenzentren. Das Werk in Augsburg soll pro Tag etwa 21.000 Einheiten ausstoßen. Vor etwa einem Jahr hat Fujitsu seine Cloud-Initiative vorgestellt. Die Palette an darin zusammengefassten IaaS-, PaaS-, SaaS- und Cloud-Integration-Services soll in den kommenden beiden Jahren noch massiv ausgebaut werden. 2016 sollen allein sie einen Umsatz von 3,5 Milliarden Dollar bringen.   Integrierte Systeme für Business-zentrische RZs Extrem hohen Bedarf sieht Fujitsu bei den "integrierten Systemen" (IS, bei anderen Anbietern auch als "Converged Systems" oder ähnlich bezeichnet). Anwendungsspezifisch zusammengestellte, vorkonfigurierte und getestete Komplettsysteme aus Servern mit Betriebssystemen, Speicher, Netzwerk und Kommunikationsschnittstellen sowie Management seien der Schlüssel, um heute noch oft zu technikaffine Rechenzentren mehr in Richtung Business zu trimmen. Statt sich monatelang mit der Zusammenstellung der richtigen Boxen mit den richtigen Firmware- und Betriebssystemversionen zu beschäftigen, könnten Unternehmen ihre IS vom ersten Tag an für die Unterstützung ihrer Geschäftsziele nutzen. "Die Vorteile zählen in besonderem Maße bei komplexen Umgebungen wie etwa SAP-Hana-Applikationen, die sehr rechen-, netzwerk- und speicherintensiv sind", so Ayman Abouseif, Global Product Marketing bei Fujitsu. Natürlich gebe es mit IS auch Nachteile. Wie Abouseif einräumt, begeben sich Unternehmen mit dem Kauf von IS wieder ein Stück in die Abhängigkeit von einem Hersteller. Mit der Neuaufstellung seines IS-Angebots hat Fujitsu nun acht verschiedene Basistypen für Einsatzbereiche definiert. Sie reichen von Anwendungen im Umfeld von SAP und Microsoft über solche für Big Data, IT-Sicherheit, Server-Virtualisierung, VDI (Virtual Desktop Infrastructure) und Private Clouds bis hin zum High-Performance Computing. Mit seinen Produktreihen der Flexframe-, Rapid-Structure- und Vshape-Serien will Fujitsu in allen Fällen die geeigneten Lösungen parat haben.   Silicon Photonics Im Zusammenhang mit seinen IS-Plänen gab Fujitsu nun auch ein Update in Sachen "Silicon Photonics". Die neue Technik, die extrem schnelle Verbindungen (etwa 50-mal schneller als die aktuelle Fibre-Channel-Technik) zwischen Rechen- und Speichereinheiten über Distanzen von bis zu 300 Metern bringt, soll innerhalb der nächsten zwölf Monate in den ersten IS-Produkten von Fujitsu Einzug halten. Fujitsu hofft, damit gegenüber anderen Anbietern, die ebenfalls an Silicon-Photonics-Implementierungen arbeiten, einen großen Schritt voraus zu sein. "Mit Silicon Photonics lassen sich Auslastung und Effizienz von Rechenzentren massiv steigern.

Der Autor auf LANline.de: ElCorrespondente

Betont die Bedeutung standardisierter Liefer-Services: Duncan Tait, Corporate Senior Vice President Fujitsu Head of EMEIA. Foto: Fujitsu

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