Fundament für die digitale Transformation

Quo vadis Verkabelung?

11. Juli 2022, 7:00 Uhr | Guntram Geiger/jos
Bild 1. Mit Industrie 4.0 und der flächendeckenden IP-basierten Kommunikation reicht die Unternehmens-IT tief in verschiedenste Betriebsbereiche hinein.
© Geiger, Legrand Data Center Solutions

Die digitale Transformation und Industrie 4.0 haben zusammen mit dem Internet of Things (IoT) erhebliche Auswirkungen auf das Unternehmensnetz. Das LAN reicht damit bis hinein in die Fertigung und Gebäudeautomation und umfasst immer mehr vernetzte Geräte. Hinzu kommen verschiedene Dienste und Anwendungen aus der Cloud, die oft am Netzwerkrand bereitzustellen sind. Damit dies alles reibungslos funktioniert, muss die Kommunikations-Kabel­anlage technisch und infrastrukturell dazu passen.

Die IT reicht heute in alle Unternehmensbereiche und Gewerke. Sie verbindet verschiedene Geräte, Sensoren und Aktoren mit dem Firmennetz. Die Unternehmens-IT rückt somit als digitaler Innovator und zentrales Bindeglied sowie als Daten- und Kommunikationsplattform in den Fokus für den Unternehmenserfolg –  und dies unabhängig vom Tätigkeitsbereich des Unternehmens. Was bisher Insellösungen für die Gebäudeautomation, Logistik oder Fertigung waren, sind heute über das LAN, das WLAN oder eine andere Funkschnittstelle vernetzt und meist mit einer Cloud-Plattform verbunden. So entstand vielerorts eine ungeschützte, nicht dokumentierte Schatten-IT.

Häufiger Status quo: Wildwuchs

Oft hat man vorhandene Installationen ohne Abstimmung mit der Unternehmens-IT einfach „on demand“ erweitert. Damit sind die Übertragungsmedien nicht aufeinander abgestimmt. Produkt- und Ausführungsqualität entsprechen nicht den Anforderungen der IT. Es kommt zu individuellen, parallelen Installationen. Bei der Verkabelung wurde in solchen Fällen nicht durchgängig auf Medientrennung geachtet. Die genutzten Kabelwege sind für die zusätzlichen Verbindungen nicht ausgelegt und entsprechend unterdimensioniert. Für die schnelle Anbindung verwendet der Installateur dann vorhandene Verteiler, die dazu ebenfalls unterdimensioniert sind. Es gibt kein dediziertes Raumkonzept und oft auch keine nachvollziehbare, vollständige Dokumentation dieser Insellösungen.

Häufig fehlt auch ein Gesamtkonzept für Technik, Infrastruktur und deren Qualität. Auch die Themen Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit sind oft nicht berücksichtigt, da sie nicht zusammen mit der IT geplant wurden. Eine professionelle Planung würde zudem Reserven vorhalten für den weiteren Ausbau und auf eine Skalierbarkeit der Systeme achten. Selbst Planer sowie IT-Leiter unterschätzen manchmal die Komplexität und den strategischen Stellenwert der Kommunikationsverkabelung.

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Die Planung setzt zuerst bei den Prozessen an und entwickelt daraus die übergreifende Infrastruktur.
Bild 2. Auf die Logik kommt es an: Die Planung setzt zuerst bei den Prozessen an und entwickelt daraus die übergreifende Infrastruktur.
© Geiger, Legrand Data Center Solutions

Ziel: smarte, skalierbare Netze

Vielen Netzbetreibern ist noch nicht klar, dass sich mit fortschreitender Digitalisierung des Unternehmens, mit immer mehr IP-basierenden Komponenten und integrierten Anlagen die zugehörige Kommunikationsinfrastruktur erheblich verändert. Um die Vorzüge und Chancen der Digitalisierung effizient ausschöpfen zu können, ist eine skalierbare und anpassungsfähige Anbindung notwendig. Das Netzwerkdesign muss ganzheitlich geplant sein, damit die Infrastruktur effizient zu betreiben ist. Die neuen Campus-, Gebäude- und Etagenverteiler umfassen neben der klassischen IT nun auch die Anbindung zahlreicher Dienste für die Gebäude- und Fertigungsautomation. Es entsteht somit ein übergreifendes Netz für alle Unternehmensbereiche.


  1. Quo vadis Verkabelung?
  2. Anwendungsneutrale strukturierte Verkabelung als Fundament
  3. Die Ausstattung der Netzwerkschränke und -räume

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