Schweres Erbe für AEG Power Supply Systems

Unabhängigkeits- erklärung

9. April 2006, 23:35 Uhr | Stefan Mutschler

Das Timing hätte nicht unglücklicher sein können: Mitten in den Vorbereitungen zu einer neuen Marktstrategie und Produktoffensive geriet die AEG Power Supply Systems in einen Strudel negativer Assoziationen, die aus den Vorgängen um das zum schwedischen Elec-trolux-Konzern gehörige AEG-Haushaltsgerätewerk resultieren. Mit Elektrolux hat der USV-Hersteller jedoch nichts zu tun, und 2005 war für AEG Power ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Zur CeBIT soll es nun einen neuen Marktauftritt geben.

Im Grunde ist es nur eine Gedächtnisauffrischung – die formale Unabhängigkeitserklärung liegt
bereits zehn Jahre zurück. Bereits 1996 wurde der AEG-Konzern in mehrere unabhängige Unternehmen
aufgespaltet. Die AEG Power Supply Systems ging damals aus dem Fachbereich Industriekomponenten der
AEG Aktiengesellschaft hervor, der seit etwa 60 Jahren auf dem Sektor der USVs beziehungsweise
Stromversorgungssysteme aktiv war. Seit 1998 zählt AEG Power Supply Systems zur internationalen
Saft Power Systems Group, unter deren Dach außerdem noch Harmer+Simmons und Saft Power Systems
agieren. Karl-Heinz Schulz, Geschäftsführer der AEG Power Supply Systems, bedauert die
Verwechslungen, die der Name "AEG" in diesen Tagen auslöst: "Die Marke AEG ist in den Köpfen
etabliert – kein Wunder, dass wir aufgrund der Nutzung dieser Marke leicht mit der AEG-Electrolux
verwechselt oder in Verbindung gebracht werden". Doch während in Nürnberg die Mitarbeiter gehen
müssen, stockt das Warsteiner Unternehmen mit dem AEG im Namen ordentlich auf: "Ich möchte betonen,
dass die AEG Power Supply Systems im Jahr 2005 auf 360 Mitarbeiter angewachsen ist."

AEG Power positioniert sich im Konzert mit ihren beiden Schwestern als der serviceorientierte
Anbieter für USV-Systeme. Diesen Fokus will das Unternehmen in Zukunft noch deutlich verstärken und
Anwender in allen Phasen der Planung, Installation und Wartung umfassend unterstützen. Zudem wollen
die Warsteiner neue Märkte erobern – vor allem im unteren Leistungssegment. "AEG Power Supply
Systems präsentiert zur CeBIT ein neu strukturiertes Produktportfolio im Bereich
unterbrechungsfreier Stromversorgungen von 0,5 bis 24 kVA", so Dipl.-Ing. Dirk Schneider,
Produktmanager für Kompakt-USVs. "Unsere langjährige Erfahrung mit USV-Anlagen für den
industriellen Einsatz wollen wir jetzt auch im kompakten USV-Segment unter Beweis stellen. Mit der
neuen Produktreihe Protect richten wir uns vor allem an Reseller sowie an IT-Administratoren in
mittelständischen Unternehmen. Neben unserem technologischen Anspruch ist es unser Ziel, solide
Hardware in Verbindung mit herausragenden Support- und Serviceleistungen anzubieten."

Neue Zielmärkte: Mittelstand und SOHOs

Flaggschiff der neuen Protect-Reihe ist die "1.M", die sich mit 4-kVA-Bausteinen modular von 4
bis 24 kVA ausbauen lässt. Die Module mit herstellerunabhängigen Standardbatterien sollen sich dem
19-Zoll-Schrank-tauglichen Tower im laufenden Betrieb hinzufügen und entfernen lassen. Für ein
hohes Maß an Ausfallsicherheit setzt AEG auf individuelle Modulautonomie (ohne zentrale
Kontrolleinheit), die das USV-System multiparallel-redundant darstellt. Ein Kommunikationsmodul mit
großem LCD-Display erlaubt vor Ort die wichtigsten Steuerungsfunktionen. Ansonsten läuft das
Management über eine Software, die für alle gängigen Betriebssysteme erhältlich ist. Am unteren
Ende der Skala bietet AEG mit der "A.500" (500 VA) jetzt auch Tisch-USVs an, das Kleinunternehmen
und SOHOs mit sicherem Strom bedienen soll. Hier schießt AEG klar gegen seinen amerikanischen
Konkurrenten APC, der mit Geräten dieser Art vor einigen Jahren einen ungeheuren Popularitätsschub
erzielen konnte. Und Popularität – natürlich im Sinne selbsterzeugter positiver Assoziationen – ist
das, was AEG Power Supply Systems jetzt am dringendsten gebrauchen kann.


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