Nanotune-Technik und Preventive Maintenance

Zeitsparendes und präzises Spleißen

8. Juli 2022, 7:00 Uhr | Keith Iwai/jos
© LANline

Spleißen ist aufwendig und zeitintensiv. Damit Netztechniker den Prozess effizient und vor allem erfolgreich gestalten können, müssen Fasern unbeschädigt und sauber gebrochen sein. Fehlerhaftes Brechen kann die Faserenden beschädigen – mit schlechten Bruchwinkeln, Ausbrüchen oder Rissen. Aufwendige Nachbearbeitungen sind die Folge. Technik und Prozesse auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) und mit IoT-Unterstützung erkennen und analysieren mangelhafte Faserenden und können den Spleißprozess automatisch anpassen und so die Fehlerquote reduzieren.

60 Prozent der Nachbearbeitungen bei Spleißvorgängen beziehen sich auf die mangelnde Qualität der Faservorbereitung. Die ergab die Auswertung von Sumi­Cloud-Spleißdaten aus einer Feldstudie. Netztechniker müssen in rund 15 Prozent aller Fälle Nacharbeiten durchführen – das heißt bei jedem sechsten oder siebten Spleißvorgang. Dies kostet nicht nur wertvolle Zeit, sondern führt auch zu höheren Kosten bei der FTTX-Installation vor Ort.

Ein typischer Spleißvorgang nimmt etwa 60 Sekunden in Anspruch, vorausgesetzt, die Faser ist korrekt gebrochen und das Spleißen erfolgreich. Ist jedoch eine Nachbearbeitung erforderlich, wird der Arbeitsschritt zurückgesetzt, und der Prozess dauert zwischen 80 bis 100 Sekunden. Diese verlorene Zeit summiert sich schnell und verringert die Arbeitseffizienz.

Zeitdiagramm zum Vergleich
Bild 1. Zeitdiagramm zum Vergleich zwischen a) erfolgreichem Spleißen und b) Nacharbeit aufgrund schlecht gebrochener Fasern. Die Zeit wurde mit einem Spleißgerät für die Ausrichtung eines einzelnen Faserkerns gemessen. Die tatsächliche Dauer für die einzelnen Arbeitsgänge ist abhängig vom Know-how der Fachkräfte.
© Sumitomo Electric

Bereits konventionelle Spleißgeräte erkennen unvollständig vorbereitete Fasern mit Ausbrüchen, Spänen oder schlechten Bruchwinkeln und informieren Nutzer über die Nacharbeit der Faser. Folgen Fachkräfte dann den Hinweisen des Spleißgeräts und bearbeiten die Faser nach, bleibt die Qualität der Spleiße erhalten. Wird der Hinweis jedoch ignoriert und das Spleißen erzwungen, sind Spleißfehler mit hohen optischen Verlusten von bis zu mehreren dB die Folge. Untersuchungen zeigen, dass bei 30 Prozent der erzwungenen Spleißvorgänge Verluste von mehr als 0,5 dB und bei 70 Prozent der Fälle Verluste von mehr als 0,3 dB die Folge sind, wenn die Techniker schlecht gebrochene Faserenden zwangsweise spleißen.

Normen wie die TIA-568 legen den maximalen Spleißverlust auf weniger als 0,3 dB fest, wobei selbst dieser Wert in der Praxis zu hoch ist. Um gute Spleiße zu erreichen, legen Netztechniker deshalb selbst Schwellenwerte fest. Für FTTH-Anwendungen gelten Werte von 0,1 bis 0,3 dB. Abhängig von der zu spleißenden Faser beträgt die Standardeinstellung der erwarteten Pass/Fail-Grenze für die Einfügedämpfung am Spleißgerät 0,05 bis 0,2 dB. OTDR-Messungen können diese hohen Dämpfungsverluste sichtbar machen. Fehlerhafte Spleiße zu beseitigen, verursacht jedoch Zeitverlust und Kosten: Fachkräfte müssen vor Ort die fehlerhaften Spleiße reparieren. Zugleich geht damit auch ein Vertrauensverlust beim Kunden einher.


  1. Zeitsparendes und präzises Spleißen
  2. Schlechte gebrochene Fasern
  3. Spleißerfolg dank KI

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