VDE-Studie zum Arbeitsmarkt für Elektroingenieure

Hat Elektrotechnik ein Imageproblem?

10. Februar 2022, 8:30 Uhr |
© LANline

Der Arbeitsmarkt für E-Technik ist für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer robust und krisensicher, so eine vor Kurzem vorgestellte VDE-Studie. Treiber für einen hohen Bedarf an Elektro-Ingenieurinnen und -Ingenieuren sind die Energiewende, Digitalisierung, E-Mobilität, autonomes Fahren und Industrie 4.0.

Die Studie werfe allerdings die Frage auf, ob durch ein sinkendes Interesse an Studiengängen wie „Elektro- und Informationstechnik“ und hohe Abbruchquoten dringende Maßnahmen erforderlich seien, so der VDE bei der Vorstellung. Die Lücke zwischen Absolventenzahlen und dem steigenden Bedarf an Elektroingenieuren nehme dramatische Ausmaße an, wie die Untersuchung mit dem Titel „Arbeitsmarkt 2022 – Elektro-Ingenieurinnen und Elektro-Ingenieure: Zahlen, Fakten, Schlussfolgerungen“ zeige.

Dr. Michael Schanz, Autor der Studie und Leiter des VDE Fachausschusses Studium, Beruf und Gesellschaft, erklärte dazu: „Auf der einen Seite haben wir Wachstum des Arbeitsmarkts und Folgen des demografischen Wandels, auf der anderen Seite mangelndes Interesse am Studium und Probleme mit der erfolgreichen Ausbildung von Studierenden. Diese beiden Welten klaffen so weit auseinander wie nie zuvor.“

So interessant Tätigkeitsfelder in der Energiewirtschaft, im Bereich Elektromobilität oder in der Industrie 4.0 sein mögen – die Frauenquote liegt unter Erstsemestern in der Elektro- und Informationstechnik lediglich bei 17 Prozent. Interessant sei dabei, dass Studiengänge wie „Regenerative Energien“ oder „Medizintechnik“ deutlich mehr Frauen anziehen. „Wir sehen insgesamt an den erhobenen Zahlen, dass das Interesse an E-Technik seit Jahren sinkt, während Informatik immer größeren Zulauf hat“, so Dr. Schanz.

Das Phänomen der Abwanderung von Studienanfängern ist laut Studie nicht nur auf Frauen beschränkt, sondern generell zu beobachten. Ein Grund dafür könnte sein, dass Informatik stärker mit modernen Themen wie künstliche Intelligenz, Big Data oder Embedded Systems assoziiert wird. Nach Meinung des VDE müssen die Ursachen näher untersucht werden, damit die richtigen Botschaften beim potenziellen fachlichen Nachwuchs ankommen. Unter anderem arbeitet der Verband an einer groß angelegten Imagestudie zur Elektro- und Informationstechnik, die im April 2022 tiefere Erkenntnisse liefern soll. „Fakt ist, dass wir in Zukunft Elektro-Ingenieurinnen und -ingenieure brauchen werden – also müssen wir das Problem lösen“, stellt Dr. Schanz fest.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

Weitere Artikel zu RZ-Infrastruktur

Weitere Artikel zu Verio Europe GmbH

Weitere Artikel zu Tufin Technologies

Weitere Artikel zu Entrada Kommunikations

Weitere Artikel zu Labor-Daten-Systeme GmbH

Weitere Artikel zu ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG

Weitere Artikel zu Avaya GmbH & Co. KG

Weitere Artikel zu OVH

Matchmaker+