Gruner AG und IT-AT: Startup übernimmt Know-how-intensive Vorparametrierung

Maßnahmen gegen Fachkräftemangel in der Gebäudeautomation

17. Januar 2022, 12:00 Uhr |
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Da moderne Gebäude- und Automationssysteme aufgrund der Digitalisierung und der steigenden Nutzeransprüche immer komplexer werden, stehen Entwickler, Hersteller und Distributoren von Gebäudeautomationslösungen – insbesondere von MSR-Technik (Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik) – vor einer großen Herausforderung. In ihrer Funktion als Systemintegratoren müssen sie eine optimale Vernetzung aller Komponenten miteinander sowie deren präzise Abstimmung gewährleisten. Gerade an den Schnittstellen zwischen den Bereichen IT und Automationstechnik ist dafür umfassendes, spezifisches Know-how erforderlich.

Doch aufgrund des Mangels an Fachpersonal, beispielsweise an speziell geschulten Systemtechnikern für die notwendige Parametrierung von Feldgeräten vor Ort auf der Baustelle, sind diese Ansprüche zunehmend schwerer zu erfüllen. Das im Oktober 2020 von Branchenkennern gegründete Unternehmen IT-AT will hier gezielt entlasten. Das Portfolio umfasst wichtige Services für Systemintegratoren wie die Unterstützung bei der (auch gewerkeübergreifenden) Produktauswahl, die Vorparametrierung sowie die Fertigung von kundenspezifischen Lösungen, beispielsweise für Schaltschränke und Systemverteiler. Vor Kurzem hat sich der renommierte Stellantriebe-Hersteller Gruner AG an dem Startup beteiligt, das in diesem Rahmen auch die Betreuung bestehender MSR-Kunden von Gruner übernommen hat.

„Die IT-AT GmbH wurde gegründet, um Systemintegratoren aus der Gebäudeautomation dabei zu helfen, ihre Projekte schneller und günstiger zum Erfolg zu bringen, indem wir sie mit Komponenten und Systemen unterstützen, die genau auf ihr Projekt zugeschnittenen und zügig verarbeitbar sind“, erklärt Andre Schwanke, Gründer von IT-AT und seit 14 Jahren in der Gebäudeautomation tätig. „Wir sehen uns dabei als Partner der Systemintegratoren und deren Bindeglied zu anderen Herstellern und Distributoren.“

Der Bedarf für diesen Service entsteht, da es sich bei den Systemintegratoren zwar in der Regel um Unternehmen handelt, die Gebäudeautomationssysteme aus einer Hand anbieten, jedoch nicht notwendigerweise die komplette Lösung bis auf das letzte Feldgerät selbst herstellen. Dies führe dazu, dass der Integrator die fehlenden Produkte entweder direkt von anderen Herstellern bezieht, die für ein spezielles Projekt nicht immer kundenspezifisch genug produzieren sowie nicht vorparametrieren, oder von Händlern, welche die notwendige technische Beratung und den Support nur begrenzt leisten können.

„Verfügt der betroffene Systemintegrator bereits über umfassende Erfahrung in den für die Produktauswahl relevanten Bereichen, ist das natürlich kein Problem und Unterstützung überflüssig“, erläutert Alexander Eder, MSR-Experte und Mitgründer von IT-AT. „Besteht dagegen nicht ausreichend internes Know-how für diese aufgrund der Komplexität der Systeme durchaus sehr anspruchsvolle Aufgabe, stellt sich leider häufig erst auf der Baustelle heraus, dass die ausgewählten Produkte nicht oder nur unter erhöhtem Inbetriebnahme-Aufwand zusammen funktionieren.“

Um diese Probleme sowie die dadurch entstehenden Zusatzkosten zu vermeiden, kann IT-AT Systemintegratoren von Anfang an bei der Produktauswahl unterstützen und auch gewerkeübergreifende Produkte empfehlen. „Unser Name verweist bewusst auf unser Know-how in den Bereichen Informations- und Automatisierungstechnik; wir kennen die Technologien und können sie intelligent verbinden“, so Schwanke. „In der Gebäudeautomation ist es dagegen traditionell eher so, dass sich MSR-Firmen zwar mit Sensoren, Aktuatoren und Reglern auskennen, gerade bei der Auswahl der Netzwerktechnik jedoch das Wissen für die richtige Produktwahl fehlt. Wir können dies ausgleichen und gewerkeübergreifend agieren, damit der Kunde die übergeordnete Struktur im Gebäude problemlos aufbauen kann.“

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