GDA: Nachhaltige RZ-Wirtschaft ist Gemeinschaftsprojekt

Positionspapier der Datacenter-Wirtschaft

14. Oktober 2022, 12:00 Uhr | Jörg Schröper
Der Vorstand der German Datacenter Association.
© GDA

Rechenzentren sind essenziell für das moderne Leben und Arbeiten. Eine Vielzahl an Branchen ist direkt oder indirekt abhängig von zuverlässiger digitaler Infrastruktur. Aufgrund ihres enormen Wachstums und hohen Energieverbrauchs ist die Branche verstärkt in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit gerückt. Erstmals hat die German Datacenter Association (GDA) nun in Zusammenarbeit mit dem Bitkom und dem Eco-Verband der Internetwirtschaft ein Positionspapier veröffentlicht, das die gemeinsamen Perspektiven für eine nachhaltige Rechenzentrumswirtschaft darlegt.

„Nachhaltig“ definiert das Positionspapier im Sinn einer Balance von ökonomischen, sozialen und ökologischen Aspekten. Ausgehend von den aktuellen Begebenheiten des RZ-Marktes zeigt die Publikation die Faktoren auf, die nach Ansicht der drei Branchenverbände nachhaltiges Wachstum und Wirtschaften hemmen. Darüber hinaus skizziert das Positionspapier Lösungsansätze.

Anna Klaft, Vorstandsvorsitzende der GDA, fasst zusammen: „Das Engagement in der Branche ist groß, die RZ-Wirtschaft nachhaltig zu gestalten. Doch lässt sich das nur gemeinschaftlich, in Zusammenarbeit mit allen partizipierenden Branchen realisieren. Insbesondere ein aktives Mitwirken der Politik, vor allem durch eine zielgerichtete Anpassung der wirtschafts- und energiepolitischen Rahmenbedingungen, ist unabdingbar.“

Alle drei Verbände sind sich ihrer besonderen Verantwortung bei der nachhaltigen Digitalisierung bewusst und unterstützen das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Ziel, Rechenzentren bis 2027 klimaneutral zu betreiben. „Die Branche arbeitet fortwährend an einer Steigerung der Energieeffizienz und leistet bereits heute einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der klimapolitischen Herausforderungen,“ sagte Jens-Peter Feidner, GDA-Beirat und Leiter der verbandsinternen Kompetenzgruppe Energy Efficiency/Sustainability. So seien die meisten Betreiber bestrebt, alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für den Bezug von grünem Strom bestmöglich auszuschöpfen, um die CO2-Bilanz ihrer Rechenzentren erheblich zu reduzieren.

Doch nur mit einer konsequenten Umsetzung der Energiewende, die den Ausbau und insbesondere die Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland beschleunigt, könne wirkliche Klimaneutralität von Rechenzentren erreicht werden, heißt es im Positionspapier weiter
.
Ähnlich verhält es sich mit der Nutzung CO2-freier Abwärme aus Rechenzentren: In Regionen mit hoher Rechenzentren-Kapazität könnte sie maßgeblich zur kommunalen Wärmewende beitragen – das Potenzial ist beachtlich, doch nahezu ungenutzt. Da die notwendige Wärmenetzinfrastruktur nicht ausreichend entwickelt ist, scheitert die Einspeisung von Abwärme aus Rechenzentren ins Nah- und Fernwärmenetz vielerorten. „Es fehlt bislang an ganzheitlichen Konzepten und Rahmenbedingungen, die die Abgabe und Abnahme der RZ-Abwärme möglich und wirtschaftlich macht“, sagt Jens-Peter Feidner, der hauptberuflich als Managing Director bei Equinix Germany tätig ist.

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