Praxis: Raum-in-Raum-Konzept beim RZ-Ausbau

Sicherer Boden

26. August 2011, 6:00 Uhr | Thomas Federrath/jos, Geschäftsführer von Pro RZ Rechenzentrumsbau

Die Verfechter dieser Technik sind sich sicher: RZ-Neubauten oder -Umzüge lassen erheblich beschleunigen, wenn modulare Sicherheitsräume zum Einsatz kommen. Der Projektbericht beschreibt den Umzug der IT eines Universitätsklinikums.In Universitätskliniken muss eine unterbrechungsfrei funktionierende IT gewährleistet sein, damit es von der Patientenaufnahme, der ambulanten Versorgung, Diagnostik über Dokumentation, Rechnungslegung bis hin zur elektronischen Archivierung weder zu Komplikationen noch zu Datenverlusten kommt.

Bei dem realisierten Projekt handelt es sich um ein Universitätsklinikum, das in den vergangenen Jahren seine Prozesse mit dem Ziel der Effizienzsteigerung optimiert hat. Dies bezieht sich einmal auf die wichtige Prozesseffizienz in Hinblick auf die kaufmännischen Abläufe, aber auch auf die IT-Sicherheit und die damit verbundene Verfügbarkeit rund um die Uhr. Mit etwa 7.000 Mitarbeitern, der Betreuung von rund 53.000 stationären Patienten sowie über 800.000 ambulanten Besuchern jährlich gelten an die IT und Verfügbarkeit extrem hohe Anforderungen.

In diesem Rahmen nimmt das Zentrum für Informations- und Medizintechnik (ZIM) des Uniklinikums eine signifikante Schlüsselfunktion ein, denn es trägt nicht nur eine hohe Verantwortung. Vielmehr stellt es als interner Dienstleister Kommunikations- und IT-Kapazitäten für Krankenversorgung, Verwaltung sowie Forschung und Lehre unter Einbeziehung zentraler Datenverarbeitungssysteme und des gesamten Datenübertragungsnetzes zur Verfügung. Ein Ausfall der IT oder auch der Verlust von Daten kann im schlimmsten Fall zu Handlungsunfähigkeit führen und in Folge dessen zu einem ernstzunehmenden Risiko für Patienten werden.

Ein aus den 80er-Jahren stammender IT-Standort stieß zunehmend an seine Kapazitätsgrenze und gab den Startschuss für das IT-Projekt. Einhergehend beschäftigten sich die Planungsgruppe Medizin und das ZIM des Uniklinikums bereits mit einer neuen, den künftigen Anforderungen angepassten IT-Umgebung, die in ein modernes und sicheres Rechenzentrum implementiert werden sollte.

Die Auftragsvergabe erfolgte gemäß den öffentlichen Ausschreibungskriterien und so machten sich die Planungsgruppe Medizin und das ZIM gemeinsam mit dem Systemhauspartner und Pro RZ Rechenzentrumsbau als ausführender Partner an das anspruchsvolle IT-Projekt. Das Uniklinikum strebte eine flexible und dennoch hochsichere IT-Umgebung an, in sich die einerseits die bestehende EDV-Landschaft integrieren lässt und die auch der für den Klinikbetrieb unabdingbaren Ausfallsicherheit Rechnung trägt.

Platz für die Expansion

Angesichts der hohen Anforderungen und des Verfügbarkeitsniveaus musste der neue Standort nicht nur extrem sicher sein, sondern zusätzlich ausreichend Platz für bevorstehende Erweiterungen bieten. So begann die Realisierung des über 200 m² großen Rechenzentrums, das einen modularen, über 100 m² großen Sicherheitsraum sowie fünf weitere Räumlichkeiten für die Stickstoff-Löschanlage, Strom, USV, Klimatisierung und weitere Technik umfasst. Bei der implementierten so genannten Raum-in-Raum-Lösung handelt es sich um eine physische Sicherheitslösung, die ein sehr vielschichtiges und damit hohes Sicherheitsniveau bietet. Bestehend aus einzelnen Wand?, Decken- und Bodenelementen, die miteinander verbunden sind, erreicht das Uniklinikum vollständigen Systemschutz. Ob Feuer, Löschwasser, korrosive Rauchgase oder Staub, die realisierte Lösung hält nahezu allen physischen Gefahren stand. Zudem trotzt sie mechanischen Belastungen, wie sie etwa bei Einbruch oder Sabotage entstehen. Die kurze Realisierungsphase des Rechenzentrums ermöglichte es dem Uniklinikum bereits nach kurzer Zeit mit der gesamten IT umzuziehen.

Das RZ-Umbauprojekt umfasst einen 100 m² großen Sicherheitsraum sowie fünf weitere Räumlichkeiten für die Stickstoff-Löschanlage, Strom, USV, Klimatisierung und weitere Technik.
LANline.

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