Bonus für Einsparungen

Online-Portal will Energieverbrauch transparenter machen

4. März 2010, 8:20 Uhr |

Kompliziert, unübersichtlich, schwierig: Viele Haushalte beschäftigen sich aufgrund meist zu komplexer Abrechnungen ihrer Versorger zu wenig mit ihrem Energieverbrauch. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt "Energiesparbonus" der Osnabrücker Agentur Die Etagen, der Universität Osnabrück und der Thüga Meteringservice (Naila) soll Verbrauchern nun Daten über ihren individuellen Konsum monatlich zur Verfügung stellen, um so ihr Bewusstsein für verantwortungsvolles Handeln mit Energie zu stärken. Ein neues Online-Portal versorgt die Teilnehmer mit Tipps, einem Energiespar-Ranking und vielen weiteren Funktionen.

Die Benachrichtigungen enthalten Energiesparboni, die durch einen sparsamen
Umgang mit Strom, Wasser und Wärme erzielt werden können. DBU-Generalsekretär Dr. Fritz
Brickwedde: "So wird der Energieverbrauch transparenter, vor allem aber reizvoller für Verbraucher,
indem gesammelte Pluspunkte direkt in Prämien eingetauscht werden können."

"Die Idee hinter dem Projekt ist einfach", so Andree Josef, Geschäftsführer von Die Etagen. "
Ich habe mich einmal gefragt, wieso wir unsere Energiekosten nicht wie beim Handy in einer
monatlichen Auflistung bekommen können, gerade das E-Mail- und SMS-Zeitalter bietet doch dafür die
richtigen Kommunikationskanäle." Das Problem scheint allseits bekannt: Josef: "Einmal jährlich
bekommen wir eine Abrechnung unseres Energieanbieters, die in absolut keiner Relation zu unserer
täglichen Verhaltensweise steht. Wie sollen wir unseren Energieverbrauch sparsam gestalten, wenn
wir nicht sehen, welche

Aktionen sich wie auf unsere Stromrechnung auswirken?"

Für
BU-Generalsekretär Brickwedde hat das Projekt "einen sehr hohen Wert als
Umweltkommunikationsprojekt mit einem konkreten Nutzwert für den Alltag, denn die Verbraucher
merken direkt den positiven finanziellen Effekt ihres sparsamen Verhaltens. Das ist eine gute
Sache."

Das Projekt wird mit 200 bis 500 teilnehmenden Haushalten starten, die von der Thüga
Meteringservice durch die Stadtwerke so ausgesucht werden, dass von der Single-Wohnung bis zur
Großfamilie alle Haushaltsmodelle und Altersklassen vertreten sein werden. Die Etagen haben die
Konzeption des Projekts übernommen und werden es den gesamten Projektverlauf über betreuen und
leiten, während die Universität Osnabrück den wissenschaftlichen Teil der Projektumsetzung
beitragen wird.

"Gerade dieses Projekt eignet sich sehr gut, um Details des Energieverbrauchs aufzuzeigen", so
Prof. Dr. Oliver Vornberger von der Universität Osnabrück, der sich neben der Auswertung des
Projekts auch um seine wissenschaftliche Begleitung kümmern wird. "Denn so kann man Verbrauchern
deutlich machen, wie stark sich einfache Maßnahmen, wie das komplette Abstellen von Elektrogeräten
ohne Bereitschaftsfunktion, auf den Gesamtverbrauch auswirken", so Vornberger.

LANline/jos


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