Racks4Roots-Projekt von EMC HostCo

Sinnvolle Offset-Maßnahmen für RZ-Betrieb

24. November 2021, 8:00 Uhr |
© EMC HostCo

Der Münchner RZ-Betreiber EMC HostCo pflanzt laut eigenem Bekunden jährlich einen Baum für jedes Server-Rack, das an seiner Lokation MUC I im Einsatz ist. Dazu arbeitet er mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zusammen. Ab 2022 sollen auch Dritte die Aktion „Racks4Roots“ im eigenen Namen unterstützen können.

Für jedes genutzte Server-Rack am heimischen RZ-Standort pflanze man jährlich einen Baum in ausgewählten deutschen Schutzwäldern, so der Münchner Colocation- und Hosting-Anbieter. Dadurch habe man dieses Jahr 1.760 Bäume in einem gefährdeten Bergwald bei Eschenlohe nachgepflanzt und somit rund 10.000 qm Waldfläche sichern können.

Racks4Roots ist Teil des CSR-Programms (Corporate Social Responsibility) des Providers. In diesem hat er vier Kernfelder festgelegt, die er im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung jährlich mit zehn Prozent seines Betriebsergebnisses bezuschusst.

Für Racks4Roots hat sich der RZ-Betreiber die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) an die Seite geholt. Anders als bei manchen anderen – mitunter als reines „Greenwashing“ kritisierten – Carbon-Offset-Maßnahmen sorgt hier also ein gesetzlich anerkannter Naturschutzverband dafür, dass durch die Nachpflanzungen klimastabile Mischwälder entstehen.

„Die Initiative ist kein Greenwashing-Projekt“, erklärt Bernhard Huter, Geschäftsführer von EMC HostCo. „Racks4Roots war der nächste logische Schritt. Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt, was wir unternehmen können, wenn in Bezug auf unsere eigenen Rechenzentren alle heute realisierbaren technischen Schritte unternommen wurden. Die klare Schlussfolgerung war CO2-Kompensation.“

Nach Abschluss der ersten Baumpflanzungsrunde habe man gemerkt, dass in dem Projekt großes Potenzial liege. Deshalb wollen die Münchner nun auch andere dazu motivieren, sich hier einzubringen: Jeder, der zum Baumpflanzprojekt für 2022 beitragen will, könne es im eigenen Namen unterstützen. Für einem Euro pro Monat könne EMC HostCo jährlich einen weiteren Baum pflanzen.

Seit 2012, so Huter, betreibe man die hauseigenen RZ-Flächen vollständig mit TÜV-zertifiziertem Ökostrom. Zudem investierte das Unternehmen – bei RZ-Betreibern Usus, da es letztlich Geld spart – regelmäßig in technische Neuerungen zugunsten der Energieeffizienz. Laut eigenen Angaben ersetzt EMC HostCo bestehende Lösungen im Bedarfsfall bei bis zu 20 Prozent höheren Investitionskosten durch effizientere Lösungen.

Zeitgleich befasst sich der RZ-Betreiber mit einem weiteren Standardproblem: Man arbeite an Systemen zur effizienten Energierückgewinnung auf Basis einer intelligenten Nutzung der RZ-Abwärme. Bis Ende 2022 soll der Regelbetrieb inklusive aller Büroflächen und vorgeheizten Notstromaggregate vollständig umgestellt sein.

EMC HostCo gehört seit 2021 dem Climate Neutral Data Centre Pact (CNDCP) an, einer Selbstregulierungsinitiative der RZ-Branche unter dem Dach des European Green Deal der EU. Dank der getroffenen Maßnahmen, so der Provider, erfülle EMC HostCo bereits heute viele der im CNDCP vorgegebenen Richtlinien. So habe das hauseigene Rechenzentrum den im Pakt festgelegten PUE-Zielwert (Power Usage Effectiveness) von 1,3 bis 2025 bereits im Jahr 2017 unterschritten. Derzeit liege der PUE-Wert bei 1,25.

Auch der PUE-Wert ist als Messinstrument für Nachhaltigkeit nicht unumstritten, da er lediglich das relative Verhältnis von Server-Strom- und Kühlleistungsbedarf angibt, aber per se nichts über die Energieeffizienz der Server selbst aussagt. Der PUE-Wert eignet sich allerdings gut dazu, Fortschritte eines RZ-Betreibers von einem Status quo zum Zeitpunkt X aus in Zahlenangaben zu fassen.

Der Climate Neutral Data Centre Pact legt konkrete Ziele fest, um europäische Rechenzentren bis 2030 vollständig klimaneutral zu betreiben. Neben Richtlinien zur Nutzung sauberer Energie und zur Erfüllung hoher Energieeffizienz-Standards umfasst der Pakt auch Ziele zur effektiven Nutzung von Abwärme, zur Senkung des Wasserverbrauchs sowie zum Recycling der RZ-Komponenten. Stand heute zählt der Pakt 65 RZ-Betreiber und 22 Verbände aus ganz Europa zu seinen Unterzeichnern.

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