Norton Ghost 10.0 im Test

Backup und Imaging

9. April 2006, 23:35 Uhr | Andreas Roeschies/mw

Eine einfachere Bedienung und mehr Funktionen bietet die neue Version des Imaging-Programms Norton Ghost von Symantec. Interessant ist vor allem das Wiederherstellen einzelner Dateien sowie das ereignisgesteuerte Backup.

Zu den Zeit gesteuerten Sicherungen der bisherigen Version lassen sich Backups nun zusätzlich
durch bestimmte Aktionen auslösen, beispielsweise durch eine beendete Programminstallation, eine
Benutzerabmeldung oder wenn ein Laufwerk einen bestimmten Füllgrad erreicht. Dadurch muss sich der
Benutzer nicht mehr um Backups kümmern und das Programm nach der Installation nur benutzen, wenn
ein Partitions-Image wiederherzustellen ist. Auch das Easy Setup möchte dem Benutzer Arbeit
abnehmen, indem es nach der Installation von Ghost dem User mithilfe eines Assistenten ermöglicht,
ein regelmäßiges Backup einzurichten. Ebenfalls verbessert ist die Möglichkeit, einzelne Dateien
wiederherzustellen. Hierzu ist es möglich, ein Image zu mounten, sodass der Inhalt über einen
zusätzlichen Laufwerksbuchstaben bereitgestellt wird.

Leider nicht wesentlich verbessert hat Symantec die Notfallumgebung, die sich praktischerweise
direkt von der Setup-CD booten lässt. Wie schon in der Version 9 lässt sich mithilfe der Umgebung
(es handelt sich dabei um ein angepasstes Windows PE) ein nicht mehr bootendes System
wiederherstellen. Voraussetzungen sind neben einem von CD bootendem PC mindestens 256 MByte
Hauptspeicher. Neben dem Restore bietet die CD auch eine Überprüfung der Dateisysteme mittels
Norton Disk Doctor, die im Test allerdings auch bei sauberen Systemen Fehler meldete, während im
detaillierten Bericht des Doctors stand, dass er keine Probleme erkannt hat. Nützlich ist die
Möglichkeit, die Festplatte auf Viren zu untersuchen, wahlweise mit der Virendefinition auf der CD
oder mit einer zuvor mit Norton Antivirus heruntergeladenen Version. Ebenfalls inklusive ist ein
Datei-Browser und ein Netzwerkzugriff, sodass Images von Netzwerklaufwerken wiederhergestellt
werden können. Hinzu kommen zahlreiche Dienstprogramme wie etwa ein Editor für die Datei boot.ini,
die Anzeige von Partitionsinformationen und so weiter. Das Erstellen von Images ist mit der CD
leider nicht möglich, dazu muss der Anwender Norton Ghost installieren, was rund 150 MByte
Plattenplatz belegt. Gefallen hat uns die Validierung, die – auch ohne Installation von Ghost –
prüft, ob die Notfallumgebung alle Treiber umfasst, um den PC vollständig zu unterstützen.

Image-Dateien

Beim Erstellen von Image-Dateien stehen dem Benutzer zahlreiche Optionen zur Verfügung. So kann
er drei Komprimierungsstufen wählen oder das Image unkomprimiert ablegen, Images eine Beschreibung
geben (etwa "frisch installiertes Windows 2000 mit allen Updates und Internet Explorer 6") und das
Smartsector-Verfahren abschalten, das leere Sektoren ignoriert und damit Abbilddateien in der
Praxis erheblich verkleinert. Nützlich ist zudem, dass Ghost optional nach dem Erstellen eines
Backups die Integrität der neuen Image-Datei überprüft und so den Benutzer vor bösen Überraschungen
schützt. Die Zeitplanung erlaubt die Auswahl einer Uhrzeit und beliebig vieler Wochentage; auch
Sicherungen in Stundenintervallen sind möglich, wobei sich die maximale Anzahl von Backups pro Tag
begrenzen lässt. Neu ist, dass die Anwendung die Aktivität von im Hintergrund laufenden Sicherungen
anzeigen kann. Gefallen hat uns auch eine Prioritäts-Option, durch die in der geringsten
Einstellung zwar das Backup sehr langsam läuft, aber dafür den Benutzer nicht während seiner Arbeit
stört. Störend ist hingegen die Softwareaktivierung: Spätestens 15 Tage nach der Installation muss
Norton Ghost über das Internet oder telefonisch aktiviert werden, damit es weiterhin funktioniert.
Die Benachrichtigung informiert den Benutzer per E-Mail über wichtige Systemereignisse.

Fazit

Norton Ghost bietet einen einfache einzurichtenden Schutz von Arbeitsstationen unter Windows
2000/XP Professional und XP Home. Für Windows 9x/ME/NT ist eine CD mit dem älteren Ghost 2003 im
Lieferumfang enthalten. Die Software kostet zirka 60 Euro.

Info: Symantec Tel.: 089/9458-3000 Web: www.symantec.de


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