Konferenz Infoexchange: CA kooperiert mit Fujitsu Technology Solutions in Virtualisierungsszenarien

Cloud-Services machen Rechenzentrums-Administration komplizierter

19. Mai 2009, 22:58 Uhr |

Auf der CA Infoexchange predigt Senior Vice President Ajei S. Gopal des IT-Management-Herstellers die Lean IT: "Sie setzt auf Standards und Best Practices und hält so die Kosten im Griff." Keynote Speaker Joseph Reger, CTO von Fujitsu Technology, hält sanft dagegen: " Schlank sein alleine reicht nicht - die Services müssen erbracht werden."

Die Ausrichtung der Unternehmens-IT in den Zeiten der Krise sollte zwar die Ausgaben im Griff
haben, aber auch künftige Potenziale schnell nutzen können. Daher hat Ajei S. Gopal, der Senior
Vice President von CA, auf der Infoexchange den anwesenden CIOs die Lean IT ans Herz gelegt. "Doch
dieser Ansatz muss so angelegt sein, dass er die notwendigen und erfolgsversprechenden Innovationen
im Unternehmen stützt", so Gopal. "Nur mit Innovationen werden Unternehmen aus der Krise
durchstarten können und sich eine gute Ausgangssituation für den kommenden Aufschwung erarbeiten."

Deswegen müsse ein IT-Chef unbedingt die IT in die Geschäftsaspekte seines Unternehmens
integrieren – ein bloßes Ausrichten an den Geschäftszielen geht dem CA-Manager nicht weit genug.
Dass dabei die Ausgaben für die IT insgesamt gesehen zu reduzieren sind, sollte den CIO aber nicht
der nötigen Freiräume berauben: "Wer auf Standardisierung und Best Practices setzt, der kann das
reduzierte Budget besser ausnutzen."

Dem Schlagwort Cloud Computing gesteht Gopal ein großes Potenzial zu. "Damit sind Unternehmen in
der Lage, sehr schnell vorhandene Chancen mit Hilfe von neuen Applikationen zu nutzen." Allerdings
sollten die IT-Chefs dabei nicht vergessen, dass die Verwaltung der Infrastruktur damit noch
komplexer wird: "Die bestehenden Systeme – seien es Mainframes oder verteilte Open Systems – fallen
im Rechenzentrum nicht einfach weg. Daher muss die Verwaltung der Systeme und die Integration mit
Services aus einer Cloud beide Welten beherrschen – das macht die Aufgabe nicht einfacher." Als
Endpunkt dieser Entwicklung zeichnet sich für den CA-Manager eine flexible Organisation ab, die
sich dynamisch an den Anforderungen der Kunden ausrichtet.

Dieses Konzept kann CA allerdings nicht allein stemmen. Dazu seien Allianzen nötig, so Gopal.
Eine Kooperation in diesem Kontext ist die Partnerschaft mit der Fujitsu Technology Solutions (FTS)
– die ehemalige Fujitsu Siemens Computers. Der Chief Technology Officer von FTS, Joseph Reger,
sieht in den dynamischen Infrastrukturen die passende Plattform: "Der Begriff Lean IT gefällt mir
persönlich nicht so gut. Schlank sein allein reicht nicht aus, es sind auch noch die geforderten
Services zu erbringen."

Für den Zyklus Krise-Erholung-Boomphase müssten Unternehmen laut Reger in der Lage sein, die
nötigen Applikationen in den passenden Ausbaustufen vorzuhalten. "Die Basis für deine derart
flexible Infrastruktur stellt die Virtualisierung in all ihren Facetten dar", urteilt der
FTS-Vordenker. Die Ansätze Workplace as a Service, Platform as a Service oder Infrastructure as a
Service seien dabei lediglich als Liefermethoden zu verstehen. Ziel müsse es sein, in möglichst
kurzen Zeiträumen das Business mit den nötigen Applikationen zu unterstützen. Dabei hält er das
Cloud Computing – sei es eine private oder eine public Cloud – eher für einen Stil, wie IT
betrieben wird.

Aus der Analyse früherer Krisenzeiten hat Steffen Wendsche, Manager bei Accenture, drei
grundlegende Fehler herausgefiltert: "Wenn aufgrund einer Krise der Umsatz eines Unternehmens rasch
einbricht, werden die Ausgaben für die IT nicht schnell genug reduziert." Dabei treten in der Regel
Zeitverzögerungen auf, weil bestehende Projekte nicht einfach abgebrochen werden können. Erholen
sich dann die Geschäfte, streckt ein Unternehmen zu langsam Geld in die IT, denn die Projekt- und
Investitionsentscheidungen dauern relativ lange. In der Boomphase – etwa bei zweistelligen
Umsatzzuwächsen – habe ein Unternehmen dann überproportional viel in die IT zu investieren, um die
bereits entstandene Lücke zu schließen.

"Daher muss ein Umdenken stattfinden", so Wendsche und fordert ein aktives Herangehen sowie den
Blick nach vorne ein. Unternehmen sollten in der Krise selektiv Kürzungen vornehmen und selbst in
dieser Zeit investieren, natürlich nur wenn zuerst das Überleben der Firma sichergestellt ist: "
Alle Investitionen, die eine Reduzierung der Betriebsausgaben versprechen, sind ratsam. Es bestehen
hier Potenziale – es muss zum Beispiel der Helpdesk nicht so stark ausgebaut sein, wenn die
Mitarbeiter in der Produktion sich in Kurzarbeit befinden."

Rainer Huttenloher/rr/CZ


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