Cloudflight sieht Neustart-Potenzial

Digitalisierung nach Corona

27. Mai 2020, 9:30 Uhr |

Dr. Carlo Velten, Mitgründer von Cloudflight, erklärt, warum Unternehmen die digitale Transformation vollenden müssen und welche Rolle die Corona-Krise dabei spielt.

Großflächige Home-Office-Möglichkeiten, E-Learning und Online-Medizin – was bis vor Kurzem noch unmöglich schien, ist Alltag geworden. Die Corona-Krise ist ein Wendepunkt in der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Während in den vergangenen Jahren viel über ihre disruptive Kraft diskutiert, aber wenig gehandelt wurde, zeigt sich in der jetzigen Krise der wahre Charakter digitaler Innovationen. Sie machen Unternehmen und Organisationen in Krisenzeiten anpassungsfähig, handlungsfähig und damit überlebensfähig. Digitale Innovation ist damit gleichbedeutend mit „digitaler Resilienz” – sprich der Fähigkeit, sich mittels Digitalisierung bestmöglich gegen unvorhergesehene Krisen und externe Einflüsse zu immunisieren.

In der derzeitigen Krisensituation realisieren CEOs, CIOs und Politiker, dass die „disruptive Kraft” nicht von Start-ups oder digitalen Geschäftsmodellen, sondern einem Virus ausgeht. Auch tritt der Zusammenhang zwischen Digitalisierungsgrad und Wettbewerbsfähigkeit zutage. Automatisierte Prozesse, datengetriebene Entscheidungen und ein digitales Geschäftsmodell werden zum Survival-Kit in der Corona-Wirtschaft.

Die Krise verändert zudem radikal die Adaptionsmechanismen neuer und digitaler Techniken. Was zählt, sind pragmatische Lösungen – und die sind heute digital. Dieser Sinneswandel, der derzeit durch Deutschland und ganz Europa geht, kann die Basis für eine erfolgreiche und schnelle Digitalisierung in der Post-Corona-Phase bilden, so Velten.

Laut dem Digitalisierungsexperten müssen Unternehmen die Digitalisierung während und nach der Krise vorantreiben. Allerdings ist der Status quo in vielen Unternehmen ernüchternd. Die Mehrheit der Unternehmen habe  weder flächendeckende Home-Office-Regelungen noch eine etablierte „New Work”-Kultur. Laut Cloudflight haben über 70 Prozent der Unternehmen in der DACH-Region die digitale Transformation nicht abgeschlossen. Außerdem seien Kundenbeziehungen und Kommunikationskanäle nur teilweise digitalisiert und automatisiert.

CIOs und Digitalchefs müssten weitreichende Entscheidungen treffen. Neben dem Krisen-Management sei ein Portfolio- und Budget-Review erforderlich. Es gelte, kurzfristig aus operativer und strategischer Perspektive zu bewerten, welche Digital- und IT-Projekte weitergeführt und welche gestoppt werden. Auch müsse geklärt sein, wie IT und Digitalabteilung zu den unternehmensweiten Sparzielen beitragen und freien Cashflow generieren können.

Laut Cloudflight ist in der Post-Krisenphase ein vollständiger „Reset“ möglich. Das gelte unter anderem für Unternehmen in stark krisengebeutelten Branchen, die bereits nahe am Abgrund stehen und ihre Strategie und Finanzsituation komplett neu überdenken müssen. Aber auch für Unternehmen mit einem hohen IT-Legacy-Anteil sowie solche, die in den letzten Jahren die digitale Transformation ausgebremst haben, könne ein „Reset“ sinnvoll sein. Für die meisten sei dagegen ein „Reboot” der wahrscheinlichste Weg.

Laut Velten ist davon auszugehen, dass die IT-Organisation der Zukunft nicht mehr „nur” menschliche Nutzer, Software-Applikationen, Daten und Hardware verwaltet: Auch intelligente, autonome Maschinen und Anlagen sowie autonome Algorithmen werden wesentliche Assets sein, die eine Betreuung der IT erfordern. In Zukunft sollten laut Velten daher das Lifecycle-Management von unternehmenskritischen Algorithmen und der Betrieb von hochgradig autonomen und automatisierten Fertigungsanlagen und Logistikketten im Fokus der IT stehen.

Weitere Informationen stehen unter www.cloudflight.io zur Verfügung.

 


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